Coronavirus: Junge lassen sich lieber testen als impfen

Wer zu einer Party will, braucht ein Covid-Zertifikat. Dieses gibt es nach der Impfung oder dem negativen Test auf das Coronavirus. Dieser scheint beliebter.

Das Wichtigste in Kürze

Partytiger brauchen zum Feiern ein gültiges Covid-Zertifikat.
Auffällig ist, dass immer weniger Impftermine gebucht werden.
Junge Menschen, so scheint es, lassen sich lieber testen als impfen.

Feierwillige durften vergangenes Wochenende erstmals wieder auf die Tanzflächen. Allerdings nur mit einem Covid-Zertifikat. Dieses gibt's nach einer vollständigen Impfung – oder einem negativen Corona-Test.

Impftermine wenig gefragt

Obwohl das BAG eine Impfkampagne lanciert hat, nimmt der Run auf die Impfung aber immer weiter ab. «Die Anmeldungen der letzten Tage haben im Vergleich zu den Vorwochen abgenommen», sagt etwa Daniel Saameli vom Inselspital in Bern.

Coronavirus - Impfzentrum Fürstenfeldbruck — Eine alte Frau wartet vor ihrer Impfung auf einem Stuhl vor der Kabine im Coronavirus-Impfzentrum Fürstenfeldbruck. - dpa

Auch in Luzern spürt man den Rückgang: «Wir stellen fest, dass die Anmeldezahlen fürs Impfen gegenwärtig deutlich abnehmen.» Dies sagt Noémie Schafroth vom Gesundheits- und Sozialdepartement Luzern auf Anfrage. Im Januar habe man 2000 Menschen pro Tag geimpft, im Juni waren es noch rund 350 täglich.

Einen Aufschwung verzeichneten hingegen die Corona-Tests. Vor dem ersten Party-Weekend waren sämtliche Teststellen im Kanton Zürich vollkommen ausgelastet.

Junge lassen sich lieber auf Coronavirus testen

«Wir planen ab nächster Woche eine Erweiterung der Öffnungszeiten an den Abenden vor dem Wochenende.» Dies sagte Maria Rodriguez vom Stadtspital Waid und Triemli gegenüber Nau.ch.

Hinzu kommt, dass viele der Partytiger vergangenes Wochenende vor den Clubs abgewiesen wurden. Grund: Sie hatten zwar einen negativen Test, allerdings konnte ihnen das Covid-Zertifikat nicht ausgestellt werden. Rund 30 Prozent aller Feierwilligen wurden wieder nach Hause geschickt. Es scheint, als würden sich junge Menschen lieber testen als impfen lassen.

Coronavirus Testpflicht in Frankfurt — Ein Mann wird auf das Coronavirus getestet. (Symbolbild) - dpa

Tatsächlich sind Corona-Tests aktuell sehr bleibt. Dies bestätigt auch die Antwort der Apotheke ApoDoc bei der Hardbrücke in Zürich. «Die Nachfrage war vergangenes Wochenende sehr gross und ist noch immer sehr gross», so Maria Hitziger. Das Publikum sei sehr durchmischt gewesen.

48 Stunden oder zwölf Monate?

Der Test-Prozess ist nicht nur aufwendig und langwierig, sondern kostet auch eine Menge Geld. Er beläuft sich auf 50 bis 180 Franken. Im Gegensatz dazu kosten zwei Dosen der Pfizer-Impfung 36 Franken – der Betrag wird vom Staat übernommen.