Coronavirus: Intensiv-Patient kostet über 100'000 Franken
Muss ein Patient wegen des Coronavirus in die Intensivpflege, bleibt er mindestens 25 Tage im Spital. Dabei fallen enorm hohe Kosten an.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Basler Unispital hat die Kosten für einen Corona-Intensiv-Patient veröffentlicht.
- Diese belaufen sich auf mehr als 100'000 Franken und sind seit Pandemiebeginn angewachsen.
- In Basel liegen derzeit 12 Patienten auf der Intensivstation – allesamt sind ungeimpft.
Dass eine Behandlung im Spital aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus nicht billig ist, kann sich wohl jeder vorstellen. Wie enorm die Kosten aber wirklich ausfallen, darüber ist wenig bekannt. Bis jetzt!
Gegenüber der «Basler Zeitung» hat das Universitätsspital Basel (USB) erstmals die Kosten für die Behandlung von Covid-Patienten offengelegt. Sprecher Nicolas Drechsler sagt: «Wer auf die Intensivpflegestation kommt, ist im Schnitt 25 Tage im Spital und kostet über 100’000 Franken.»
Damit haben die Kosten für die Behandlung der an Covid-erkrankten IPS-Patienten seit Pandemiebeginn zugenommen. Wie das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt nämlich mittels Stichprobe errechnete, lagen die Kosten im März 2020 noch etwa bei 87'000 Franken.
Der Anstieg deute auf eine wesentlich längere Behandlungsdauer hin und unterstreiche die Aggressivität der Delta-Variante, heisst es in dem Bericht. So würden derzeit weit mehr Covid-Erkrankte zumindest vorübergehend intensiv behandelt, als dies in den vorangegangenen Wellen der Fall gewesen sei.
Coronavirus: In Basel liegen nur Ungeimpfte auf der Intensivstation
Laut dem Sprecher des Basler Unispitals würden insbesondere die hohen Betreuungskosten zu Buche schlagen. Es brauche viel Personal, da die Covid-Patienten «mehrmals täglich umgelagert» werden müssten. Auch der enorm hohe Hygienestandard sei nicht billig – das gelte nicht nur für die Intensivpflegestation (IPS), sagt Drechsler.
Im Unispital Basel liegt der Altersschnitt der Covid-Patienten bei über 60 Jahren. 12 der 30 Erkrankten liegen derzeit auf der IPS. Bei diesen 12 handelt es sich laut dem Bericht allesamt um Ungeimpfte.

Drechsler sagt, die Stimmung bei den Pflegenden habe sich in jüngster Vergangenheit wieder verschlechtert. Sie sei «angespannter» als sonst. Seit eineinhalb Jahren seien sie nun schon mit der zusätzlichen Belastung durch das Coronavirus konfrontiert. «Und es ist eine Berufsgruppe, die ohnehin schon einer sehr hohen Belastung ausgesetzt ist in ihrem Beruf», so der Sprecher.
Einen Groll unter der Belegschaft gegenüber den Ungeimpften, habe er jedoch nicht festgestellt. Pflegende, Ärztinnen und Ärzte seien es gewohnt, «Menschen zu behandeln, die selbst verschuldet» im Spital lägen.