Flexibel und nachhaltig: Stadt testet Möbel für Begegnungszonen
Mit neuen Bänken und Pflanztrögen erprobt die Stadt Basel ein modernes, CO2-reduziertes Mobiliar für mehr Grün, Schatten und Aufenthaltsqualität im Quartier.

Wie die Stadt Basel berichtet, erprobt das Bau- und Verkehrsdepartement In der Birken- und der Göschenenstrasse ab dieser Woche neue Möbel für Basels Begegnungszonen. Neben Pflanztrögen für Grosssträucher bieten die neuen Sitzbänke auch Tischchen und Befestigungsmöglichkeiten für Sonnensegel.
Zur Produktion der Sitzbänke und Pflanztröge werden ein CO2-neutraler und ein zementreduzierter Beton getestet. Während des einjährigen Tests können die Anwohnerinnen und Anwohner laufend Feedback geben.
In den letzten Jahren wünschten Anwohnerinnen und Anwohner wiederholt mehr Möglichkeiten zur Begrünung, Beschattung und mehr Aufenthaltsqualität in ihren Begegnungszonen. Deshalb erprobt das Bau- und Verkehrsdepartement im Rahmen eines einjährigen Tests zeitgemässes und zukunftsfähiges Mobiliar.
Begrünung mit Beteiligung der Anwohnerschaft
Die Anwohnerinnen und Anwohner können über Befragungen und einen Feedback-Briefkasten Rückmeldungen zu den Möbeln geben. Heute hat das Bau- und Verkehrsdepartement die neuen Sitzbänke und Pflanztröge in der Göschenenstrasse vorgestellt.
Die neuen Pflanztröge bieten ausreichend Wurzelraum, dass darin auch bis zu fünf Meter hohe Grosssträucher oder grössere Kletterpflanzen gedeihen. In den Pflanztrog der Göschenenstrasse pflanzt der Kanton einen Eisenholzbaum und in jenen der Birkenstrasse eine Glyzinie, beide Pflanzen gelten als klimaresistent.
Den übrigen Trog können Anwohnerinnen und Anwohner – wie in den Begegnungszonen üblich – jeweils selbst bepflanzen. Sie übernehmen als Freiwillige auch die Pflege und das Giessen der Pflanzen. An den neuen Sitzbänken lassen sich Tischchen und Stangen zum Anbringen von Sonnensegeln, Rankhilfen für Pflanzen, Lichterketten, Wimpeln und dergleichen befestigen. Tischchen und Stangen sind in einer verschliessbaren Aufbewahrungsbox verstaut, die in einer der Sitzbänke eingebaut ist.
Ein Bewährungstest auch für neue Materialien
Da das Mobiliar der Begegnungszonen sehr robust und langlebig sein soll, ist es bislang vorwiegend aus Beton gefertigt. Die Produktion des in Beton enthaltenen Bindemittels Zement verursacht jedoch einen sehr hohen CO2-Ausstoss.
Die Sitzbänke und Pflanztröge der Begegnungszonen sollen zukünftig so CO2-neutral wie möglich produziert werden. Daher testet das Bau- und Verkehrsdepartement zwei neue Materialien, die idealerweise ähnliche Eigenschaften wie herkömmlicher Beton aber einen weitaus geringeren CO2-Fussabdruck haben.
Es kommt einerseits mit Pflanzenkohle versetzter Beton zum Einsatz. Dieser CO2-neutrale Beton lagert CO2 ein und entzieht es so dauerhaft der Atmosphäre. Daneben findet andererseits eine Mischung aus traditionellem und zementfreiem Beton Verwendung.
Mineralisches Bindemittel aus zermahlenem Beton- und Klinkerschutt ersetzt hier teilweise den CO2-intensiven Zement. Die Sitzflächen der Möbel sind weiterhin aus Holz.
Mehr Aufenthaltsqualität in über 90 Begegnungszonen
Seit 2002 hat das Bau- und Verkehrsdepartement in Basels Wohnquartieren auf Wunsch der jeweiligen Anwohnerinnen und Anwohner über 90 Begegnungszonen eingerichtet. In den Begegnungszonen haben Fussgängerinnen und Fussgänger gegenüber Autos und Velos überall Vortritt und es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometer.
Wenn genügend Platz vorhanden ist, werden Begegnungszonen mit Sitzbänken und Pflanztrögen ausgestattet.