Verschiedene Experten fordern im Kampf gegen das Coronavirus die 2G-Plus-Regel in Beizen. Die Gastronomen halten nicht viel von diesem Vorschlag.
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In einem Restaurant wird das 2G-Zertifikat eines Gastes kontrolliert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schutz gegen die Omikron-Variante wird durch den Booster deutlich erhöht.
  • Einige Experten fordern deshalb die 2G-Plus-Regel im Gastgewerbe.
  • Die Gastronomen lehnen eine solche Massnahmeverschärfung ab.

Wer hierzulande ins Restaurant will, muss ein 2G-Zertifikat vorweisen können. Heisst: Nur gegen das Coronavirus Geimpfte und Genesene erhalten Zutritt. Wenn es nach verschiedenen Experten geht, sollte dieser jedoch noch weiter verschärft werden.

Denn: Die überstandene Corona-Erkrankung und die doppelte Impfung schützen nicht so gut gegen die neue Omikron-Variante wie etwa gegen Delta.

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Aktuell gilt in Schweizer Restaurants die 2G-Regel.
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Einige Experten fordern jetzt die Einführung der 2G-Plus-Regel.
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Das Gastgewerbe verzeichnet aufgrund der vom Bundesrat verhängten Massnahmen bereits jetzt Umsatzeinbussen.

Deshalb werden jetzt Stimmen laut, welche 2G+ in der Gastronomie fordern. Virologe Andreas Cerny sagte etwa gegenüber der «Sonntagszeitung», es sei sinnvoll, «2G+ auf weitere Bereiche wie Restaurants oder Grossveranstaltungen auszuweiten».

Starke Umsatzeinbrüche wegen Massnahmen gegen Coronavirus

Sollte die 2G-Plus-Regel in den Beizen eingeführt werden, müssten Genesene und doppelt Geimpfte entweder getestet oder geboostert sein. Über ein solches Szenario gar nicht erfreut sind die Gastronomen.

Rudi Bindella Junior sagt gegenüber Nau.ch: «Unter diesen Umständen würde es sich kaum lohnen, die Restaurants weiter geöffnet zu halten. Es wäre faktisch ein Lockdown.»

Würden Sie die Einführung der 2G-Plus-Regel im Gastgewerbe begrüssen?

Denn schon die im Dezember beschlossene 2G-Regel sowie die Homeoffice-Pflicht machten den Bindella-Restaurants zu schaffen. «Die damit verbundenen starken Umsatzeinbrüche stellen uns vor grosse Herausforderungen, beispielsweise bei der Einsatzplanung unserer Mitarbeitenden», erklärt Bindella.

Würde jetzt die 2G-Plus-Regel eingeführt, würde das Vertrauen in die Stabilität der Branche geschwächt, fährt er fort. Dadurch würde der Personalengpass in der Gastronomie dann wohl nochmals hervorgehoben werden.

Gastrosuisse lehnt 2G-Plus-Regel ab

Auch der Schweizer Arbeitgeberverband des Gastgewerbes spricht sich gegen die 2G-Plus-Regel aus. Eine Mitglieder-Umfrage von Anfang Januar zeigt: Vier von fünf Betrieben gehen davon aus, dass 2G+ weitere erhebliche Auswirkungen hätte und einer Branchenschliessung gleichkommt.

«Die meisten gastgewerblichen Betriebe arbeiten wegen der Einschränkungen jetzt schon defizitär», erklärt Daniela Kimmich, Kommunikationsspezialistin bei Gastrosuisse auf Anfrage.

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Ein Gast weist beim Eingang eines Genfer Restaurants sein Covid-Zertifikat vor. Für den Restaurant-Besuch muss man in der Schweiz im Moment noch genesen, geimpft oder negativ auf das Coronavirus getestet sein. - Keystone

Die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus würden sich auch stark auf die Mitarbeitenden auswirken. Erhebliche Lohnausfälle aufgrund von Kurzarbeit hätten viele dazu gebracht, das Gastgewerbe zu verlassen. «Auch deshalb lehnt der Branchenverband einen Lockdown als auch 2G+ ab», hält Kimmich fest.

Und: «Ferner muss die bestehende 2G-Plus-Regelung in Diskotheken und Tanzlokalen so rasch wie möglich aufgehoben werden.» Dort seien die Umsätze sei der Einführung der Massnahme «regelrecht eingebrochen».

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