Der Bundesrat gab heute Nachmittag bekannt, dass die Homeoffice-Pflicht wieder eingeführt wurde. Der Gewerbeverband zeigt sich damit nicht einverstanden.
Homeoffice
Homeoffice ist ein positiver Trend für Unternehmen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat gab an der heutigen Pressekonferenz neue Massnahmen bekannt.
  • Beispielsweise wurde auch wieder die Homeoffice-Pflicht eingeführt.
  • Dies stösst auf Kritik.

Der Bundesrat hat an der heutigen PK neue Massnahmen gegen das Coronavirus verkündet: In Restaurants gilt die 2G-Regel, in Clubs sogar die 2G+-Regel. In den Unternehmen wird wieder die Homeoffice-Pflicht eingeführt.

Gastrosuisse reagiert zähneknirschend auf die bundesrätliche Verschärfung der Corona-Massnahmen. Der Branchenverband für Hotellerie und Restauration vermisst Alternativen. Viele Betriebe seien nun erst recht in ihrer Existenz bedroht. Man nehme die Massnahmen aber «in Anbetracht der pandemischen Lage in Kauf».

Homeoffice laut svg nicht verhältnismässig

Gastrosuisse begrüsst in einer schriftlichen Reaktion vom Freitag, dass der Bundesrat das öffentliche Leben aufrechterhalten wolle. Entsprechend erleichtert sei der Branchenverband, dass der Bundesrat von Teilschliessungen abgesehen und sich für die Einführung von 2G entschieden habe.

Gastrosuisse coronavirus
Coronavirus: Müssen sich die Gastro-Betriebe wieder auf Flaute an Weihnachten einstellen? - Keystone

Die neuen Massnahmen treffen andernorts auf mehr Kritik: Der Schweizerische Gewerbeverband sgv findet, dass die Homeoffice-Pflicht nicht verhältnismässig ist. Dies schreibt der Dachverband in einer Medienmitteilung.

Stattdessen verlangt der sgv eine Arbeitgeber-konforme Umsetzung der Massnahme - ohne bürokratische Kontrollen.

SVP: Massnahmen vermiesen Weihnachten

Auch die SVP kritisiert die neuen Massnahmen. Laut einer Medienmitteilung sind diese «reine Symbolpolitik, um die Bevölkerung weiter zu drangsalieren». Damit werde den Schweizern sogar das Weihnachtsfest vermiest. Durch die 2G-Regel werde die Impfpflicht «durch die Hintertüre» eingeführt.

Weihnachten Coronavirus
Ein Weihnachtsbaum. (Symbolbild) - dpa

Auch die FDP ist mit den neuen Massnahmen nicht zufrieden: Die Partei lehnt die Homeoffice-Pflicht ab und auch gegenüber der 2G+-Regel sind sie kritisch.

Travail.Suisse unterstützt Massnahmen

Die 2G-Regel sei hingegen vertretbar. Zudem fordert die FDP die Kantone dazu auf, den Impfwilligen den Booster so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen.

Travail.Suisse hingegen unterstützt die Massnahmen des Bundesrates. Dabei sei besonders zu begrüssen, dass Betriebsschliessungen verhindert werden können, ist einer Mitteilung zu entnehmen. «Entscheidend ist, dass von Einnahmeausfällen betroffene Arbeitnehmende und Betriebe rasch wirtschaftliche Unterstützung erhalten», so Thomas Bauer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse.

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Ein Plakat weist auf 2G hin. - dpa

Auch Economiesuisse zeigt Verständnis für die Massnahmen. Laut Medienmitteilung sei die 2G- und 2G+-Regel angebracht, wo die Mindestabstände nicht eingehalten werden können. Der Dachverband erwarte aber, dass die Massnahmen zeitlich eng begrenzt werden.

Doch die Entwicklung der letzten Wochen scheine komplett an der Regierung vorbei gegangen zu sein, schreibt die Partei in einer Reaktion im Kurznachrichtendienst Twitter. Und weiter: «Wir wissen dass Impfung bei Omikron massiv weniger wirkt. 2G wiegt uns in falscher Sicherheit. Schliessungen wären nötig.»

Auch SP begrüsst die Verschärfung der Corona-Massnahmen. Die vom Bundesrat angekündigte Strategie gehe in die richtige Richtung, und die allgemeine 2G-Regel (und 2G+ in bestimmten Fällen) unterstütze die Bekämpfung der Pandemie, ebenso wie die Homeoffice-Pflicht, die einen besseren Schutz für die arbeitende Bevölkerung biete.

Kantone erwarten Ansturm auf Booster

Die Kantone sehen einen Ansturm auf Booster-Impfungen auf ihre Zentren zukommen. Gesundheitsminister Alain Berset hat am Freitag diese Auffrischimpfungen schon vier Monate nach einer zweiten Covid-Impfung in Aussicht gestellt. Das geht aus einer Reaktion der GDK hervor.

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Ungeimpfte haben häufig einen Migrationshintergrund. - Keystone

Es sei davon auszugehen, dass die angepasste Empfehlung der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif) eine Priorisierung nach Alter vorsieht. Das teilte die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Dies sei der Fall, da besonders bei den älteren Personengruppen die Wirkung einer Auffrischimpfung (Booster) am höchsten sei. Es können schwere Erkrankungen, Hospitalisationen oder gar Todesfälle vermieden werden könnten.

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