Neben Zürich, Bern und Genf registrieren in letzter Zeit vermehrt auch ländliche Kantone Ansteckungen mit dem Coronavirus. Doch wo steckt man sich an?
Coronavirus
Der Arbeitsplatz, das familiäre Umfeld oder der Ausgang: Das BAG gibt es auf, die Orte von Neunansteckungen aufzuspüren. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • In fast allen Kantonen steigen die Infektionen mit dem Coronavirus wieder an.
  • Zu den häufigsten Ansteckungsorten zählen Arbeitsplatz, Ausgang und privates Umfeld.
  • In Appenzell Ausserrhoden wirft man ein besonderes Auge auf die Alters- und Pflegeheime.

Die Covid-19-Fallzahlen steigen. Lange Zeit waren die Ballungszentren wie Zürich, Genf oder Bern als Hotspots bekannt. Nun aber verzeichnen auch die ländlichen Kantone einen rasanten Anstieg an Infektionen mit dem Coronavirus.

In Uri verzehnfachte sich die Zahl der Fälle: Die 7-Tage-Inzidenz stieg von 5,5 auf 52,2. Damit liegt der Landkanton bei den Fällen pro Einwohner nur noch knapp hinter Zürich. Aber auch die Kantone Thurgau, Appenzell Ausserrhoden oder Basel-Landschaft registrieren einen deutlichen Anstieg.

Coronavirus Fallzahlen Landkantone
Die täglichen gemeldeten Fallzahlen in Landkantonen. Die Zahl der wöchentlichen Fälle hat deutlich zugenommen. - BAG/Nau.ch

In Appenzell Ausserrhoden und dem Thurgau stieg die Zahl der Fälle zuletzt im Vergleich zur Vorwoche auf fast das Dreifache. Basel-Landschaft, wo sich die Neuinfektionen ebenfalls mehr als verdreifacht haben, hat fast zu Basel-Stadt aufgeschlossen. Schwyz vermeldete einen beinah fünffachen Anstieg, Graubünden mehr als das Dreifache.

Coronavirus Landkantone Ländliche Kantone
Die 7-Tage-Inzidenz in den Kantonen: Viele ländliche Kantone weisen in den letzten sieben Tagen (rot) eine hohe Infektionsrate auf. - Keystone

Laut Kantonsärztin Franziska Klutschke sind dem Kanton Appenzell Ausserrhoden ein Cluster in einem Betrieb und in einer Schule bekannt. Daneben gehört der Familien- sowie der Freundeskreis zu den Ansteckungsorten, wie sie auf Anfrage von Nau.ch sagt.

Seit den steigenden Fallzahlen lege der Kanton ein «besonderes Augenmerk» auf die Risikogruppe in den Alters- und Pflegeheimen, erklärt Klutschke. Dazu gehört die Unterstützung im Rahmen der Schutzkonzepte sowie die Optimierung der Testvoraussetzungen in den Institutionen.

Coronavirus breitet sich im privaten Umfeld am schnellsten aus

Dem Kanton Graubünden ist ebenfalls ein Cluster im Oberengadin bekannt. Die Bündner stecken sich am meisten in der Freizeit, Familie und bei der Arbeit an. Der Kanton empfiehlt zudem das Maskentragen dort, «wo im beruflichen und privaten Kontext der Abstand nicht eingehalten werden kann».

Im Kanton Basel-Landschaft breitet sich das Coronavirus am häufigsten im privaten Umfeld aus. Viele Fälle sind aber auch im Ausgang oder durch Reisetätigkeit entstanden.

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Partygänger in einer Disco. - pixabay

Dem Kanton Uri sind bisher keine Cluster bekannt. Hier würden sich die Menschen an Feiern oder in Vereinen anstecken, heisst es auf Anfrage von Nau.ch. Die epidemiologische Lage werde ständig beobachtet und neu beurteilt.

Die Kategorie «private Veranstaltungen» verbucht im Kanton Thurgau verhältnismässig am meisten Covid-19-Ansteckungen. «Die Neuansteckungen in den letzten Tagen lassen sich auf diverse Übertragungsketten zurückführen», wie Miriam Hetzel vom Informationsdienst mitteilt. Es handle sich «um eine Kumulation von Einzelereignissen».

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