Die Intensivstationen sind wegen des Coronavirus in den Bergkantonen ausgelastet. Gerade dort ist man sich aber extreme Belegungen in der Skisaison gewohnt.
Spitäler Skiunfälle
Coronavirus: Trotz den zahlreichen Ski-Unfällen kam es in den Bergspitälern zu keinen Kapazitätsüberschreitungen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den Kantonen Wallis und Graubünden sind derzeit viele Intensivbetten belegt.
  • Gerade dort gibt es immer wieder Unfälle beim Wintersport.
  • Die Spitäler sind aber auf eine Überbelegung vorbereitet.

In der Schweiz sind die Intensivstationen gemäss den neusten Zahlen des BAG derzeit zu 82,2 Prozent belegt. Davon sind 34,7 Prozent Corona-Patienten. Betroffen sind auch Spitäler, die wegen dem Beginn der Skisaison sowieso schon mehr zu tun haben. In Graubünden etwa gibt es Stand Mittwochmorgen nur zwei freie Intensivbetten, im Wallis drei.

In neun Tagen starten die Weihnachtsferien, in denen viele Skifahrer auf die Pisten strömen - und auch Unfälle bauen. Das wird die Intensivstationen noch zusätzlich belasten.

Ski Spital Corona
Ein Skitourenfahrer wird verletzt ins Spital gebracht. - Keystone

Im Bergkanton Graubünden sieht man der Weihnachtssaison dennoch locker entgegen. «In einer normalen Wintersaison sind die IPS-Plätze durchschnittlich zu 80 bis 100 Prozent ausgelastet», bestätigt Kommunikationsverantwortlicher Dajan Roman vom Kantonsspital.

Im Winter oft Überbelegung – auch ohne Coronavirus

Dieses sei grundsätzlich auf eine Einwohnerzahl von rund 200'000 Personen ausgerichtet, im Winter kämen noch einmal so viele hinzu. «An Spitzentagen bei schönem Wetter und viel Schnee kommt es zu Überbelegungssituationen», erklärt Roman.

Bergbahn Coronavirus
Eine Skipiste in Graubünden. Wegen des Coronavirus zittern einige Spitäler vor der Wintersportsaison. Nicht so der Kanton Graubünden. - Keystone

Dann sei das Spital darauf angewiesen, Patienten – egal ob Covid oder Nicht-Covid-Intensivpatienten – zu verlegen. Wohin, käme natürlich auf die Auslastung in anderen Spitälern an. «Vor allem im Winter herrscht eine stetige Kommunikation.»

Die aktuelle Situation mit dem Coronavirus trifft das Kantonsspital Graubünden daher wohl weniger als andere Spitäler im Flachland. «Wir sind uns extreme Spitzen gewohnt», meint der Kommunikationschef. Für diese sorgen indes nicht nur die, die sich beim Wintersport verletzen. Bei mehr saisonalen Einwohnern und Touristen gebe es nämlich beispielsweise auch mehr Hirnschläge oder Herzinfarkte.

Gehen Sie diesen Winter Skifahren?

Dennoch benötigen Covid-Patienten viel mehr Spital-Ressourcen, weil sie durchschnittlich deutlich länger auf der IPS sind, als Unfallpatienten. «Wir bereiten uns deswegen auf alle möglichen Szenarien vor», so Roman. «Dabei helfen die gemachten Erfahrungen im letzten Jahr und die Erfahrungen aus den normalen Wintersaisons.»

Oberwallis hat IPS-Kapazitäten vor Wintersaison erhöht

Auch das Spitalzentrum Oberwallis mit den Standorten Brig und Visp verweist auf den vergangenen Winter: «In der letzten Saison bei hohen Zahlen an stationären Covid-Fällen konnten die Skiunfälle gut versorgt werden. Wir gehen davon aus, auch für diese Wintersaison diesbezüglich bereit zu sein», schreibt Kilian Ambord, Direktor pflegerische Dienste, auf Anfrage.

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Ein Skifahrer wird von Rettungskräften versorgt. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/ARNO BALZARINI

Zudem haben die beiden Spitäler im Oberwallis die Zahl der IPS-Betten von sechs auf acht erhöht. Ambord meint zudem: «Eine weitere Erhöhung auf zehn IPS-Betten wäre im Worst-Case-Szenarium möglich.»

Im Kanton Wallis unterstützt zudem ab dieser Woche die Armee die Impfzentren bei der Booster-Impfung gegen das Coronavirus. Dies dürfte ebenfalls das Spitalpersonal weiter entlasten.

IPS-Belegung bei 90 Prozent

Im Kanton Wallis sind stand Mittwochmorgen 22 von 25 IPS-Betten belegt, 11 davon mit Covid-Patienten. Das entspricht einer Auslastung von 92 Prozent. In Graubünden sind momentan bei einer Auslastung von 87,5 Prozent nur noch zwei Intensivbetten frei. Die übrigen 14 sind belegt, sieben davon von Covid-Patienten.

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