WEURO 2025 – Berner Sicherheitsdirektor: «So soll Fussball sein!»
Mit 14'000 Teilnehmenden sorgte die Fanparade zur WEURO in Bern für einen Rekord – und verwandelte die Stadt in ein rot-weisses Fussballfest.

So viele waren es noch nie: 14'000 Fans marschierten gemeinsam durch Bern ins Stadion, was einem neuen Rekord in der Geschichte der Frauen-Europameisterschaften entspricht.
Mit Fahnen, Choreografien und lauten Gesängen verwandelten sie die Innenstadt in ein rot-weisses Fest.
Die Bilder der friedlichen Fanparade gingen europaweit viral und setzten ein starkes Signal für den Frauenfussball, die Schweiz und die gastgebende Stadt. Bern präsentierte sich von seiner besten Seite: weltoffen, stimmungsvoll und sichtbar stolz, Teil dieses Grossereignisses zu sein.
So bestätigt denn auch Joël Regli, Mediensprecher der Kantonspolizei Bern, auf Anfrage, dass keine grösseren sicherheitsrelevanten Vorfälle in Zusammenhang mit der WEURO bekannt seien.
Für Berns Sicherheitsdirektor Alec von Graffenried ist die WEURO bis jetzt ein durchwegs gelungenes Ereignis, wie er gegenüber dem BärnerBär bekräftigt:
«Auch wir ziehen ein sehr positives Fazit. Das Organisationsteam hat hervorragende Voraussetzungen geschaffen, und die Fans steigen voll drauf ein und feiern ein fröhliches und farbiges Fest. Auch das Wetter spielt meist mit, der Sommer 2025 könnte Legendenstatus entwickeln.»

BärnerBär: Wie beurteilen Sie die vergangenen Fanmärsche und generell das Verhalten der Fans rund um die WEURO, insbesondere im Vergleich zur EURO 08 hier in Bern?
Alec von Graffenried: «Jeder Event hat seine Besonderheiten. Die EURO 08 in Bern lebte von der Präsenz der vielen und friedlichen Fans aus Holland. An der WEURO entdeckt die breite Masse zum ersten Mal den Frauenfussball und lässt sich davon begeistern, diese Begeisterung ist ansteckend und für alle spürbar und erlebbar.»
BärnerBär: Ist das ein subjektiver Eindruck oder ist die Stimmung unter den Fans friedlicher als beim Männer-Fussball? Und wenn ja, worauf könnte das zurückzuführen sein?
Alec von Graffenried: «Das sehen wir ebenfalls so. Allerdings sind Euros auch bei den Männern in der Regel fröhliche und friedliche Feste. Fanexzesse gibt es eigentlich nur im Clubfussball. Aber wir wollen die positive Stimmung auch für künftige Fussballevents zum Massstab nehmen. Die Idee gemeinsamer Fanmärsche lässt sich sicher auch auf andere Begegnungen übertragen.
Das hätten wir eigentlich beim Cupfinal Biel gegen Basel auch schon ausprobieren können, auch dieser Match war von einer friedlichen und freundschaftlichen Stimmung geprägt, wie es der Normalfall sein sollte. Es ist mein Ziel, generell im Fussball wieder zu dieser Normalität zurückzufinden.»
BärnerBär: Gab es seitens der Stadt Unterschiede in der Vorbereitung im Hinblick auf die WEURO? Und wie unterscheiden sich diese von derjenigen für eine EURO?
Alec von Graffenried: «Speziell war einfach die vergleichsweise sehr kurze Vorbereitungszeit. Das hat dem Vorbereitungsteam alles abverlangt. Umgekehrt gab es bei der Vorbereitung der EURO 08 weniger Erfahrung, vieles musste neu erfunden werden. Auf diese Erfahrungen konnten wir nun zurückgreifen, da an vielen Schlüsselstellen nach wie vor die gleichen Personen in charge sind.
Leider waren da aber kaum Frauen dabei. Ein OK für die WEURO ohne Frauen wär aber undenkbar gewesen. Deshalb wurde das erfahrene Herrenteam mit vielen jungen Frauen aufgemischt, auch auf verantwortlichen Positionen, das funktioniert prächtig. Wir haben damit einmal mehr den Beweis: Gemischte Teams performen am besten!»