Studie: Feuchtgebiete bieten Jaguaren Schutz bei Bränden
Nach verheerenden Bränden im Pantanal sind Jaguare in ein Schutzgebiet eingewandert. Forschende sehen darin eine Schlüsselrolle solcher Gebiete im Klimawandel.

Das Wichtigste in Kürze
- Jaguare ziehen sich bei Dürre und Bränden laut einer Studie in Feuchtgebiete zurück.
- Die Untersuchung stützt sich auf Wildkamera-Bilder und die Auswertung von 175 Kotproben.
- Die Jaguar-Aktivität ging nach dem Feuer kurz zurück, stieg dann aber schnell wieder an.
Feuchtgebiete dienen Jaguaren laut einer Studie als Rückzugsort bei Dürre und Bränden. Charlotte Eriksson sagte, nach den Bränden und der Dürre 2020 wurden mehr Jaguare im Gebiet gefunden. Sie ist Postdoktorandin an der Oregon State University.
Auch andere Säugetiere seien dort vermehrt entdeckt worden. Das lasse vermuten, dass das Gebiet als Klimarefugium dient. Es könnte somit helfen, die Auswirkungen extremer Klimaereignisse abzufedern.
Die im Fachjournal «Global Change Biology» veröffentlichte Untersuchung basiert auf Wildkamera-Aufnahmen und Analysen von 175 Kotproben. Das etwa 15'000 Hektar grosse Untersuchungsgebiet liegt im Norden des brasilianischen Pantanals, dem grössten Feuchtgebiet der Welt. Es ist nur per Boot erreichbar und bleibt meist monatelang überflutet.
Fressverhalten änderte sich nicht
Die Forschenden stellten fest, dass die Aktivität der Jaguare zunächst nach dem Feuer zurückging, aber bald wieder stark zunahm. Ein Jahr später wurden Jungtiere geboren. Zudem kamen viele Jaguare aus anderen Regionen hinzu, was darauf hindeutet, dass das Gebiet als Refugium diente.
Ungewöhnlich ist die Ernährung der Jaguare in dem Gebiet, wie eine frühere Studie schon feststellte: Sie ernähren sich überwiegend nicht von Landtieren, sondern von solchen, die im Wasser leben – also etwa Fische und Kaimane. Dabei blieb es der neuen Studie zufolge, obwohl das Vorkommen anderer Beutetiere gestiegen sei.
Die Waldbrände im Pantanal 2020 zerstörten mehr als 4,45 Millionen Hektar und führten zum Verlust von Millionen Wirbeltieren. Laut Expertinnen und Experten verstärkten Dürre, extreme Hitze und menschliche Eingriffe die Katastrophe. Forschende fordern nun ein besseres Brandmanagement und den Schutz solcher Rückzugsgebiete.