Noch besserer Corona-Impfstoff durch eine Tabakpflanze?
Nicotiana benthamiana: Hinter diesem lateinischen Terminus steckt eine Pflanze. Diese soll die Hauptrolle bei der Entwicklung eines neuen Impfstoffs spielen.

Das Wichtigste in Kürze
- In einer neuen Studie wird die Entwicklung eines neuen Corona-Impfstoffs thematisiert.
- Im Zentrum steht eine Tabakpflanze, welche SARS-CoV-2-Gene injiziert wurde.
- Davon liess sich ein Impfstoff entwickeln. Dieser wurde in einer Phasen-3-Studie getestet.
Eine schnell nachlassende Schutzwirkung und hohe Raten von Impfdurchbrüchen veranlassen Wissenschaftler, nach weiteren Impfungen gegen das Coronavirus zu forschen. Eine publizierte Studie im New England Journal of Medicine weckt neue Hoffnungen.
Angefangen hat alles mit einer australischen Tabakpflanze, welche für ihre zahlreichen Virenbewohner bekannt ist. Seit längerem dient diese daher der Wissenschaft. Kanadische Forscher integrierten nun die Gene von SARS-CoV-2 in die Zellen der Tabakpflanze, wie das «Ärzteblatt» berichtete. Als Reaktion erzeugte die Tabakpflanze sogenannte Coronavirus Virus-Like Particle (CoVLP), welche Corona-Antigene auf ihren Oberflächen tragen.
So adäquat schützt die Impfung vor einem schweren Verlauf:
Daraus konnten die Wissenschaftler schliesslich einen Impfstoff, Covifenz, entwickeln. In der Phase-III-Studie wurde der Impfstoff an einer breiten Patientengruppe getestet. Total erhielten 24'141 jüngere Erwachsene zwei intramuskuläre Injektionen mit CoVLP oder dem Placebo.
«In den ersten anderthalb Monaten nach der zweiten Dosis kam es zu 165 Infektionen. Von denen traten 40 in der Impfstoff- und 125 in der Placebogruppe auf», so «Ärzteblatt». Eine Analyse zeigte, dass 78,8 Prozent von mittelschweren bis schweren Coronaerkrankungen geschützt sind.