Kanada hebt Digitalsteuer wegen Handelsgesprächen mit den USA auf
Kanada setzt die Digitalsteuer für US-Tech-Konzerne aus. Ziel ist ein neues Handelsabkommen mit den USA.

Kanadas Finanzminister François-Philippe Champagne kündigte die Aussetzung der Digitalsteuer an, berichtet der «Deutschlandfunk».
Die Massnahme soll «die Verhandlungen über eine neue Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehung mit den Vereinigten Staaten entscheidend voranzubringen», sagte Champagne.
US-Präsident Donald Trump hatte die Gespräche zuvor abgebrochen. Trump reagierte scharf auf Kanadas Digitalsteuer.

Er bezeichnete sie als «ein direkter und unverfrorener Angriff auf unser Land», berichtet die «Tagesschau». Innerhalb einer Woche wollte er neue Zölle auf kanadische Waren einführen.
Kanada zieht Digitalsteuer wegen Druck wieder zurück
Die Digitalsteuer war im vergangenen Jahr eingeführt worden. Sie sah eine Abgabe von drei Prozent auf Einnahmen aus Online-Werbung und Plattformen vor, berichtet der «Stern».
Am Montag wäre die Steuer fällig geworden. US-Tech-Giganten wie Alphabet und Amazon wären betroffen gewesen.
Kanada ist nach Mexiko der zweitgrösste Handelspartner der USA: Laut «Deutschlandfunk» kaufte Kanada im vergangenen Jahr US-Waren im Wert von knapp 350 Milliarden Dollar. Exporte in die USA beliefen sich auf fast 413 Milliarden Dollar.
Verhandlungen ab Juli wieder aufgenommen
Premierminister Mark Carney und Präsident Trump haben sich auf die Wiederaufnahme der Gespräche geeinigt.
Das teilte das kanadische Finanzministerium mit. Ziel ist ein umfassendes Abkommen bis zum 21. Juli 2025.
Kanadas Schritt zeigt, wie wichtig die Beziehungen zu den USA sind. Die Digitalsteuer war ein grosser Streitpunkt.