Krebs

Neuer mRNA-Impfstoff aktiviert das Immunsystem stark gegen Krebs

Samantha Reimer
Samantha Reimer

USA,

Ein neuartiger mRNA-Impfstoff aktiviert das Immunsystem massiv gegen Krebs. Selbst «kalte» Tumoren sprechen auf die Kombitherapie mit Immunmedikament an.

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Eine Krebszelle als visuelle Darstellung. (Archivbild) - afp

Ein neu entwickelter mRNA-Impfstoff zeigt besondere Wirkung gegen Krebs, berichten Forscher der University of Florida. Er aktiviert das Immunsystem so stark, dass sogar therapieresistente Tumoren auf Immuntherapien reagieren.

Der Impfstoff wirkt als Doppelschlag, wenn er mit Checkpoint-Hemmern kombiniert wird. Diese Kombination löst eine starke Abwehrreaktion aus, die auch «kalte» Tumoren angreifbar macht.

Das sind Tumore, die kaum auf Immuntherapien ansprechen. Die Ergebnisse wurden in «Nature Biomedical Engineering» veröffentlicht.

Interferon Typ I als Schlüssel zur Immunaktivierung

Das Signalprotein Interferon Typ I ist entscheidend für die Aktivierung von Immunzellen in frühen Tumorphasen. Fehlt dieses Signal, breitet sich der Krebs oft ungestört aus.

Ist es jedoch aktiv, verstärkt sich die Wirkung von Immuntherapien erheblich. In Studien mit Mäusen führte eine Blockade des Interferon-Signalwegs bei fast allen Tieren zur Krebsentwicklung.

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Mäuse werden besonders häufig in Tierversuchen eingesetzt. (Symbolbild) - Friso Gentsch/dpa

Mit aktiviertem Signal bildeten sich nur mehr etwa bei 25 Prozent der Tiere Tumore, wie der «Focus» berichtet.

Epitope Spreading verstärkt die Immunantwort

Der mRNA-Impfstoff bewirkt nicht nur eine starke Immunreaktion, sondern auch einen sogenannten «epitope spreading»-Effekt. Dabei erkennen Immunzellen nach der Behandlung immer mehr Krebsmerkmale und weiten die Abwehr auf andere Tumoren aus.

Die Übertragung von Immunzellen auf Mäuse mit anderen Tumoren zeigte ebenfalls Wirkung, sofern das Interferon-Signal intakt war.

So entsteht eine breitere und nachhaltigere Immunantwort.

Wirkung auch ohne Spezifität gegen Krebszellproteine

Der Impfstoff enthält keine spezifischen Krebsinformationen, sondern basiert auf einfachem mRNA-Bauplan ohne Virusproteine.

Eingebettet in Lipidpartikel löst die mRNA eine stärkere Interferon-Reaktion als klassische Covid-19-Impfstoffe aus.

Würdest du dich gegen Krebs impfen lassen?

In Tierversuchen schrumpften Tumore schneller und verschwanden teilweise ganz, selbst bei zuvor therapieresistenten Haut-, Knochen- und Hirntumoren.

Sicherheitsbewertung und Anwendung in Tiermodellen

Auch bei Hunden mit aggressiven Hirntumoren zeigte die Impfung Wirkung ohne akute Nebenwirkungen. Blutwerte und Organfunktionen blieben stabil.

Selbst immunologisch «kalte» Tumoren wurden so für Immunzellen sichtbarer. Die Oberflächen der Krebszellen veränderten sich durch die Impfung. MHC-I und PD-L1 stiegen, was T-Zellen eine gezieltere Attacke ermöglichte.

Fehlt das Interferon-Signal, entfällt dieser Effekt.

Langfristiger Schutz gegen Krebs durch Immun-Gedächtnis

Ein weiterer Test zeigte: Mäuse blieben nach Monaten gegen erneute Tumorbesiedlung teilweise geschützt. Dies deutet auf eine Gedächtnisreaktion des Immunsystems hin.

Die Forscher sehen in dem Impfstoff einen universellen Ansatz, der Immuntherapien ergänzen kann. Klinische Studien an Menschen sind geplant, um die Sicherheit und Wirksamkeit abschliessend zu prüfen.

Laut «Focus» könnte der Impfstoff besonders Patienten mit «kalten» Tumoren neue Optionen bieten.

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Kommentare

User #2883 (nicht angemeldet)

Mir ist die mRMA Technologie nicht geheuer. Da können Zellen zu fremd Protein-Fabriken werden die bei den herkömmlichen Impfstoffen das nicht werden konnten. Es scheint auch nicht steuerbar zu sein. Ich finde es bedenklich das sich unsere Medien nicht tiefer mit der Materie auseinandersetzten und nicht kritischer sind. Einfach ausgewählte positive Studien nachbeten reicht nicht.

User #2643 (nicht angemeldet)

Solch ein Quatsch. Im Gegenteil! Die Krebszahlen sind seit 2021 massiv gestiegen. Nau sollte sich schämen solche Lügen zu verbreiten.

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