Nazi-Tendenz? Trump-Kandidat für Aufsichtsbehörde zieht sich zurück
Er bezeichnete sich selbst als «Nazi-Sympathisant», nun zieht sich Trumps Kandidat für die Whistleblowing-Behörde, Paul Ingrassia, zurück.

Paul Ingrassia geriet in schwere Turbulenzen, nachdem brisante Textnachrichten aus einer privaten Chatgruppe an die Öffentlichkeit gelangten. In diesen bezeichnete sich der 30-jährige Anwalt als Person mit «Nazi-Tendenzen».
Ingrassia beschrieb zudem den Bürgerrechtler Martin Luther King Jr. als «George Floyd der 1960er Jahre». Er forderte, dessen Feiertag solle «beendet und in den siebten Kreis der Hölle geworfen werden».
Die Veröffentlichung dieser Nachrichten durch das Nachrichtenportal «Politico» löste eine Welle der Empörung aus. Ingrassias Anwalt versuchte die Schadensbegrenzung, indem er andeutete, die Texte könnten manipuliert oder aus dem Zusammenhang gerissen worden sein.
Ist Trumps Kandidat für die Whistleblowing-Behörde ein Nazi? Widerstand gegen Ernennung
Kurz nach der Veröffentlichung der Textnachrichten formierte sich Widerstand gegen Ingrassias Nominierung als Chef der Behörde zum Schutz von Whistleblowern. Selbst treue Trump-Verbündete aus den eigenen Reihen distanzierten sich von dem Kandidaten.
Senator Ron Johnson aus Wisconsin, ein Mitglied des zuständigen Ausschusses, erklärte kategorisch seine Ablehnung der Nominierung. Laut dem «Spiegel» forderte der demokratische Minderheitsführer Chuck Schumer Trump auf, die Nominierung zurückzuziehen.

Ingrassia dürfe «niemals wieder eine Führungsposition innerhalb der Republikanischen Partei oder der Regierung bekleiden», so Schumer.
Ingrassia tritt nicht mehr an – Nicht der erste Problemfall der Republikaner
Angesichts des massiven politischen Drucks zog Ingrassia seine Kandidatur am Dienstagabend (21.10.) zurück. Er gab zu, nicht über ausreichend Unterstützung bei den republikanischen Senatoren zu verfügen, um bestätigt zu werden.
Das Weisse Haus bestätigte knapp, dass Ingrassia nicht mehr der Kandidat für das Amt sei. Trotz seines Rückzugs blieb die Kritik bestehen, da Ingrassia weiterhin als Verbindungsmann des Weissen Hauses zum Heimatschutzministerium tätig ist.
Laut «NPR» ist dies nicht der erste Fall, in dem Trump einen kontroversen Kandidaten zurückziehen musste. Bereits Matt Gaetz als Justizminister-Kandidat und andere Nominierte scheiterten an parteiinternem Widerstand.