Die Nasa hat realisiert, was Hollywoodfilme schon seit Jahren suggerierten: Die Behörde hat während einer Mission eine Sonde in einen Asteroiden krachen lassen.
Asteroiden Mission
Die Darstellung zeigt, wie die Sonde der Nasa in einen Asteroiden crasht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nasa hat während einer Mission eine Sonde in eine Asteroiden krachen lassen.
  • Sie wollen herausfinden, ob damit die Flugbahn des Gesteins geändert werden kann.
  • Für die Menschheit bringt die Mission eine wichtige Erkenntnis.

«Wir haben Aufprall», kommentierten Nasa-Wissenschaftler den Aufprall der Sone «Dart» auf dem angepeilten Asteroiden «Dimorphos». Veröffentlichte Bilder zeigen den Zusammenstoss und machen die Oberfläche des astronomischen Körpers erkenntlich.

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Der Asteroid Dimorphos in Nahaufnahme. - keystone

In der Kommandozentrale der US-Raumfahrtbehörde bricht grosser Jubel aus. Es werden Umarmungen verteilt, Küsschen vergeben. Die Freude und Erleichterung über das Erreichte ist in den Gesichtern der Beteiligten abzulesen.

Wie historisch der Moment wirklich ist, erfahren Zuschauer des Nasa-Live-Streams kurz darauf von Dr. Lori Glaze, der Planetenwissenschaftsdirektorin der Raumfahrtbehörde: «Wir treten in eine neue Ära der Menschheit ein. Eine Ära, in der wir möglicherweise in der Lage sind, uns vor so etwas wie einem gefährlichen Asteroideneinschlag zu schützen.»

Erde vor herannahenden Asteroiden schützen

Die nur mit einer Kamera ausgestattete unbemannte Sonde der Mission «Dart» steuerte wie geplant in den Asteroiden Dimorphos. Das Ziel des Crashs: Man will herausfinden, ob es möglich sein könnte, die Flugbahn eines Asteroiden auf diese Art und Weise abzuändern.

Von der Mission erhofft sich die Nasa nämlich Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden geschützt werden könnte. Diese hat rund 330 Millionen Dollar gekostet.

Haben Sie sich den Aufprall der «Dart»-Sonde auf den Asteroiden live angeschaut?

Wichtig: Dimorphos stellt Berechnungen der Nasa zufolge derzeit keine Gefahr für die Erde dar. Die Mission ist so angelegt, dass der Asteroid auch nach dem Aufprall der Sonde keine Gefahr darstellen soll.

Teleskope der Nasa brauchen lange um Resultate zu verifizieren

Für die Wissenschaftler der Nasa geht mit dem Aufprall der «Dart»-Sonde auf den Asteroiden eine mehrjährige Mission zu Ende. Erstmals überhaupt wurde ein solcher Abwehr-Test durchgeführt. Ein wahrlich historischer Moment für die Menschheit! Doch wie geht es nun weiter?

Der Aufprall der Sonde auf den Asteroiden ist an sich schon ein Erfolg. «Dart» war nämlich seit Ende November letzten Jahres zu seinem Ziel unterwegs. Es wird nun Tage oder sogar Wochen dauern, um festzustellen, wie stark sich die Flugbahn des Asteroiden wirklich verändert hat.

Nasa
Der Asteroid kurz vor dem Aufprall der Sonde der Nasa. - Screenshot/Twitter

Teleskope werden einige Tage bis fast einen Monat benötigen, um die neue Umlaufbahn zu verifizieren, heisst es. Eine erwartete Orbitalverschiebung von einem Prozent wäre ein Erfolg. Das mag nicht nach viel klingen, hielten die Wissenschaftler von Nasa fest. Sie betonten jedoch, dass dies im Laufe der Jahre zu einer erheblichen Veränderung führen würde.

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