Am 18. Juni 2023 wird über das Klimaschutz-Gesetz abgestimmt. Obwohl «Netto-Null» einen hohen Investitionsbedarf hat, würde Nichtstun langfristig teurer werden.
Klimaschutz-Gesetz
Das Klimaschutz-Gesetz ist der indirekte Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Klimaschutz-Gesetz sieht Fördermittel vor, um bis 2050 «Netto-Null» zu erreichen.
  • Aber auch ohne Klimaneutralität erwarten uns hohe Energieinvestitionen.
  • Der Nutzen dieser Mehrkosten macht sich erst langfristig bemerkbar.
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Die Schweiz als Alpenland gilt als vom Klimawandel stark betroffene Region. Wenn die Temperaturen weiter steigen, werden wir höchstwahrscheinlich mit mehr Extremereignissen rechnen müssen. Dazu gehören Hitzewellen, Trockenperioden, Erdrutsche und Überschwemmungen.

Am 18. Juni 2023 wird über das Klimaschutz-Gesetz abgestimmt. Dieses sieht vor, dass die Schweiz bis 2050 klimaneutral werden soll. Die Schweiz müsste ein Gleichgewicht zwischen der Menge der emittierten Treibhausgase und der Menge, die entfernt oder ausgeglichen wird, erreichen.

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In der Schweiz gibt es gemäss dem Bundesamt für Energie über 160'000 Photovoltaikanlagen. - Pexels

Das Gesetz sieht dafür verschiedene Fördermassnahmen vor. Die Gesamtkosten, um «Netto-Null» zu erreichen, dürften aber noch deutlich höher sein.

Klimaschutz-Gesetz sieht Millionen an Fördermitteln vor

Welche Ausgaben fallen durch das Klimaschutz-Gesetz an, sofern dieses angenommen wird? Die zeitlich beschränkten Fördermittel würden vor allem Hauseigentümerinnen und -eigentümern zustehen. Dies, sofern Öl- oder Gasheizungen mit Holzheizungen oder Wärmepumpen ersetzt oder in die Isolation der Häuser investiert wird. Die Unterstützung beträgt 200 Millionen Franken pro Jahr und ist auf zehn Jahre begrenzt.

Von der Förderung profitiert ebenfalls, wer eine Elektroheizung ersetzt. Diese sind gemäss Bund ineffizient und verbrauchen im Winter zehn Prozent des Stroms in der Schweiz.

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Die Jahresdurchschnittstemperaturen in der Schweiz sind seit 1864 bereits um über zwei Grad gestiegen. - Unsplash

Hinzu kommen jährlich nochmals 200 Millionen Franken, welche in Industrie- und Gewerbebetriebe fliessen, die innovative klimaschonende Technologien einsetzen. Diese Mittel sind wiederum auf sechs Jahre begrenzt.

Milliardenhohe Investitionen für den Energiebereich auch ohne «Netto-Null»

Aktuell ist die schweizerische Energieversorgung mit über 40 Prozent stark durch fossile Energieträger bestimmt. Gemäss den Energieperspektiven 2050+ wären ohnehin zusätzliche Investitionen von 1400 Milliarden Franken erforderlich, auch ohne «Netto-Null». Dieses zusätzliche Ziel erhöht laut der «Langfristigen Klimastrategie der Schweiz» den Investitionsbedarf um insgesamt acht Prozent. Was wiederum 109 Milliarden Franken entsprechend würde.

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Die im Klimaschutz-Gesetz bestimmten Massnahmen sollen aus den allgemeinen Bundesmitteln finanziert werden. - Pexels

Die meisten Massnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen müssen in den nächsten drei Jahrzehnten umgesetzt werden. Die Investitionen würden grösstenteils in diesen Zeitraum fallen. Dazu gehören der Umbau der Energieversorgung, die Sanierung des Gebäudebestands oder der Übergang von fossilen Brennstoffen. Der Nutzen zeige sich hingegen erst langfristig in vollem Umfang.

Schlussendlich sind sich zahlreiche Studien aber einig: Nichtstun würde uns aufgrund der zu erwartenden Konsequenzen noch teurer zu stehen kommen.

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