Das Coronavirus wurde nun auch in den USA in einem seit längerem genesenen Patienten nachgewiesen.
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Eine Krankenschwester behandelt einen am Coronavirus erkrankten Patienten auf der Intensivstation eines Spitals. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch in den USA wurde eine genesene Person wieder positiv auf Corona getestet.
  • Wissenschaflter urteilen: «Immunität nach einer Infektion ist nicht absolut».

Wissenschaftler haben einer Studie zufolge eine erneute Corona-Infektion eines bereits seit längerem genesenen Patienten in den USA nachgewiesen. Dies zeige, dass die Immunität nach einer Infektion nicht absolut sei und Mehrfachansteckungen möglich seien, hiess es in der Studie.

Zudem sei die zweite Erkrankung des Patienten schwerer ausgefallen als die erste. Es sei aber unklar, inwieweit daraus generelle Schlussfolgerungen gezogen werden könnten.

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Ein Patient mit Symptomen des Coronavirus wird von Feuerwehrleuten in Schutzkleidung in die Coronavirus-Einheit eines Spitals gebracht. - dpa

Die Studie von Forschern um Richard Tillett von der Universität Nevada wurde beim Magazin «The Lance» eingereicht. Bisher wurde die Studie aber noch nicht unabhängig geprüft und veröffentlicht. Der Fall schien die erste nachgewiesene Zweifach-Infektion in den USA darzustellen.

Auch schon Fälle in HK, Belgien und den Niederlanden

Zuletzt hatten bereits Forscher in Hongkong, Belgien und den Niederlanden von dokumentierten Fällen erneuter Infektionen berichtet.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass es sich dabei um Einzelfälle handelt. Die WHO bezieht sich dabei auf die inzwischen fast 25 Millionen nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus.

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Vor 50 Jahren brach in Hongkong die Hongkong-Grippe aus. Auch das heutige Coronavirus grassiert dort. - dpa

Wie lange die Immunität nach einer Ansteckung anhält und wie deren Dauer mit der Schwere des Krankheitsverlaufs zusammenhängt, ist auch gut acht Monate nach Beginn der Pandemie noch unklar.

Infektion mit neuer Virus-Variante

Bei dem Fall im US-Bundesstaat Nevada handelt es sich um einen 25-jährigen Patienten. Er war erstmals Mitte April positiv auf den Erreger Sars-Cov-2 getestet worden.

Die Person hatte demnach Erkältungssymptome und Durchfall. Nach der Genesung fielen bei dem Patienten im Mai zwei Coronavirus-Tests negativ aus.

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Sicher ist sicher: Mit einer Schutzmaske kauft eine Frau in einem Supermarkt ein. Foto: Peter Steffen/dpa - dpa-infocom GmbH

Am 31. Mai suchte der Patient allerdings wegen Symptomen wie Fieber, Kopfweh und Husten ärztliche Hilfe. Nach einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs wurde die Person wieder entlassen.

Fünf Tage später wurde der Patient in eine Notaufnahme gebracht und musste beatmet werden. Dort fiel ein Corona-Tests Anfang Juni erneut positiv aus.

Verschiedene Varianten von Coronavirus

Erbgutuntersuchungen hätten gezeigt, dass es sich bei der ersten und der zweiten Infektion um verschiedene Varianten von Sars-CoV-2 gehandelt habe, erklärten die Forscher. Das spreche gegen ein Wiederaufflammen der ersten Infektion.

Die Forscher machten deutlich, dass von dem Einzelfall nicht zwangsläufig allgemeine Schlussfolgerungen gewonnen werden könnten. «Dies könnte ein seltener Fall sein», schrieben sie in dem am Donnerstag eingereichten Artikel.

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Strenge Kontaktverbote senken den R-Wert von allen nicht-pharmazeutische Interventionen am meisten (Symbolbild) - Keystone

Forscher gehen bisher davon aus: Eine durchgemachte Corona-Infektion zumindest zeitweise Schutz vor einer erneuten Ansteckung verleihen dürfte.

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