Coronavirus: Die diffizile Arbeit im Berner Biosicherheitslabor

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Bern,

Unter strengsten Sicherheitsregeln infizieren Forschende in einem Berner Labor menschliche Zellen mit dem Coronavirus.

Coronavirus
Der Forscher Melle Holwerda infiziert im Biosicherheitslabor menschliche Zellen mit dem Coronavirus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende in einem Berner Labor infizieren menschliche Zellen mit dem Coronavirus.
  • Sie wollen die Folgen im Herz-Kreislauf-System entschlüsseln.

Unter strengsten Sicherheitsregeln infizieren Forschende in einem Berner Labor menschliche Zellen mit dem Coronavirus. Sie wollen die Folgen der durch Sars-CoV-2 verursachten Entzündungsreaktionen im Herz-Kreislauf-System entschlüsseln.

Mit Ganzkörper-Schutzanzügen und luftfiltrierenden Hauben mit Gesichtsvisieren gelangen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Biosicherheitslabor der Stufe 3. Dieses befindet sich im Zentrum für Translationale Medizin und Unternehmertum in Bern (sitem-insel).

Hier wird unter strengen Sicherheitsregeln an krankmachenden Mikroorganismen geforscht, die für Menschen hochansteckend sind – zum Beispiel Sars-CoV-2.

Langzeitfolgen entschlüsseln

Die Forschenden versuchen zellspezifische Reaktionen auf eine Infektion mit dem Coronavirus zu entschlüsseln. «Schwere Covid-19-Verläufe können Schäden in der Lunge anrichten», sagte Döring während eines Laborbesuchs zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Gleichzeitig wissen wir, dass die Krankheit auch andere Organe in Mitleidenschaft zieht.»

corona langzeitfolgen
Die Corona-Langzeitfolgen machen den Betroffenen sehr zu schaffen. - Keystone

Welche Zellen aber tatsächlich mit Sars-CoV-2 infiziert werden könnten und wie sich dies auf die Langzeitfolgen einer Coronavirus-Infektion auswirke, werde noch nicht ausreichend gut verstanden. Deshalb nehmen die Forschenden in ihrem Projekt die Zellen der Blutgefässwand, der Blut-Hirn-Schranke und Herzmuskeln genauer unter die Lupe.

Die Schutzausrüstung bewahrt die im Biosicherheitslabor tätigen Forschenden vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Aber wie wird dafür gesorgt, dass das Virus nicht aus dem Labor entwischt? «Das Biosicherheitslabor ist wie eine Zwiebel von vielen Schalen umhüllt», sagte die Leiterin des Biosicherheitszentrums des Instituts für Infektionskrankheiten der Uni Bern, Kathrin Summermatter.

Sicherheit wird grossgeschrieben

Das Berner Labor ist mit Kameras und einem Alarmsystem ausgestattet. Die Abluft aus dem Labor, wo Unterdruck herrscht, wird gefiltert. Wenn die Forschenden das Labor verlassen, desinfizieren sie ihre Schutzanzüge und schlüpfen zurück in ihre Freizeitkleider.

Ausserdem werden alle Abfallprodukte dekontaminiert. So soll wirklich kein Virus den Weg in die Stadt Bern finden. Tatsächlich sei ein solcher Vorfall höchst, höchst unwahrscheinlich, sagte Summermatter.

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