Fehlende Corona-Impfungen haben im Sommer 2022 rund 7000 Briten ins Spital gebracht. Das hat eine Studie ergeben.
Coronavirus - Britische Pflegekräfte
ARCHIV - 17.03.2021, Grossbritannien, Cambridge: Pflegemitarbeiter kümmern sich auf der Intensivstation im Royal Papworth Hospital um Patienten mit Covid-19. - dpa

Unzureichende Covid-19-Impfungen haben in Grossbritannien laut einer Studie im Corona-Sommer 2022 mehr als 7000 Todesfälle oder Krankenhauseinweisungen verursacht. Das zeige, wie wichtig Auffrischimpfungen seien, betonten die Autoren der am Dienstag in der Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlichten Studie.

Nach der Zulassung von Corona-Vakzinen hatten sich in Grossbritannien mehr als 90 Prozent der Erwachsenen impfen lassen. Als die Corona-Infektionswelle im Sommer 2022 nachliess, trat der Studie zufolge jedoch eine Impfmüdigkeit ein: Von Juni bis September 2022 hatten demnach etwa 44 Prozent der Erwachsenen in Grossbritannien keinen ausreichenden Corona-Impfschutz mehr.

Corona-Impfung «gut für die gesamte Gesellschaft»

Auf Grundlage von Daten des Nationalen Gesundheitsdienstes NHS sowie von Modellrechnungen schätzen die Studienautoren, dass es bei ausreichendem Impfschutz der gesamten erwachsenen Bevölkerung im Sommer 2022 insgesamt 7180 weniger Krankenhauseinweisungen und Todesfälle wegen des Coronavirus gegeben hätte. Das wären fast 20 Prozent der 40'000 Krankenhausaufenthalte und Todesfälle wegen Corona-Infektionen in jenem Sommer.

Bei den nicht ausreichend geimpften Erwachsenen handelte es sich der Studie zufolge tendenziell um jüngere, nicht-weisse, ärmere Männer. Ausserdem litten sie demnach kaum an Vorerkrankungen.

Die leitende Wissenschaftlerin des Forschungsinstituts Health Data Research UK, Cathie Sudlow, sagte bei einer Pressekonferenz, die von ihr geleitete Studie zeige, dass «vollständig und richtig geimpft zu sein, gut für Einzelpersonen und gut für die gesamte Gesellschaft» sei. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte vergangene Woche gewarnt, dass die Übertragung des Coronavirus infolge der Weihnachts- und Silvesterfeiern wieder zugenommen habe.

Für die Studie wurden anonymisierte und verschlüsselte Gesundheitsdaten aller Menschen in Grossbritannien ab sechs Jahren ausgewertet. Es war die erste Studie im Vereinigten Königreich mit diesem riesigen Datensatz.

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