Nach Brotmesser-Attacke: Islamistin (13) muss in Isolationszelle
Im August griff eine 13-Jährige eine Psychiatrie-Pflegerin in Paderborn (D) mit dem Messer an. Nun ist sie in einer Einzelzelle. Die Klinik will sie aber nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine 13-Jährige griff ihre Psychiatrie-Pflegerin in Paderborn (D) mit einem Messer an.
- Die 24-jährige Frau wurde dabei lebensbedrohlich verletzt.
- Nun muss das Mädchen in eine Isolationszelle– die Klinik will sie aber gar nicht mehr.
In einer psychiatrischen Klinik in Paderborn (D) hat Mitte August eine 13 Jahre alte Jugendliche eine Betreuerin (24) angegriffen. Dabei wurde die Pflegerin lebensbedrohlich verletzt – durch eine Notoperation konnte sie gerettet werden.
Das Mädchen soll die Frau während des Kochens in der Küche mit einem Brotmesser in den Rücken gestochen haben.
Nach dem Vorfall kam das Mädchen in Polizeigewahrsam. Danach wurde die mutmassliche Islamistin zunächst in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht. Strafprozessuale Massnahmen, wie zum Beispiel Untersuchungshaft, kommen aufgrund des Alters der Tatverdächtigen nicht in Betracht. Doch wie weiter?
Mädchen wurde als Gefährderin eingestuft
Die Jugendliche war bereits seit 2024 als Gefährderin eingestuft und stand unter ständiger Beobachtung, wie die «Bild» berichtet. Sie hatte sich im Internet radikalisiert und Pläne für Anschläge geschmiedet. Einschliesslich der Absicht, Polizisten zu töten.
Sie lebte sie daher in verschiedenen Unterkünften und wurde durch eine elektronische Fussfessel ständig beobachtet. Und doch flüchtete sie aus einer dieser Unterkünfte. Daher wurde sie schliesslich in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Doch ihre Aufnahme stellte sich als schwierig heraus: Rund 50 Einrichtungen hatten die Aufnahme des Mädchens abgelehnt. Dies geht aus einem Bericht an den Kinder- und Jugendausschuss des Landtags in Nordrhein-Westfalen hervor.
Angesichts der brisanten Situation wandten sich die Paderborner Verantwortlichen an verschiedene Ministerien. Dies, um Hilfe bei der Unterbringung des Mädchens zu erhalten.
Nun in Einzelzelle – und Klinik will sie gar nicht
Anfang 2025 konnte das Mädchen schliesslich in der Psychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Paderborn untergebracht werden. Dort kam es Mitte August aber zu eben diesem Messer-Angriff.
Nach dem brutalen Vorfall wollte der LWL das Mädchen aber ebenfalls nicht mehr aufnehmen. Er legte daher Beschwerde beim Oberlandesgericht Hamm ein.
Die Ärzte sahen zwar eine Fremdgefährdung durch das Mädchen. Sie sahen aber keine psychologischen Gründe für ihre Handlungen und auch kein Risiko für Selbstgefährdung.
Das Gericht wies diese Beschwerde daher zurück. Die 13-Jährige lebt nun laut «Bild» wieder in der Paderborner Klinik – diesmal aber in einer Isolationszelle.