Verlassene Cranberry-Moore werden zu blühenden Feuchtgebieten
Die berühmten Cranberry-Moore in Massachusetts wurden über die Jahre hinweg stark strapaziert. Doch nun ist ein Silberstreif am Horizont zu sehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Auf Cape Cod wurde zum Schutz der Cranberry-Moore ein Projekt gestartet.
- Das Projekt soll dabei helfen, den natürlichen Wasserhaushalt wiederherzustellen.
Massachusetts war über Jahrhunderte hinweg für seine Cranberry-Moore bekannt. Doch sinkende Preise, hohe Kosten und der Klimawandel setzen der Branche zu.
Immer mehr Flächen liegen brach. Nun setzt der Bundesstaat auf ein innovatives Konzept: die Rückverwandlung alter Anbauflächen in naturnahe Feuchtgebiete.
Renaturierung in grossem Stil
In Carver und auf Cape Cod läuft derzeit ein Projekt im Umfang von 1,1 Millionen US-Dollar. Acht Moore wurden bereits umgestaltet, zwölf weitere sollen folgen, berichtet die «KB Times».
Dabei entfernen Fachleute Dämme und Drainagen, stellen den natürlichen Wasserhaushalt wieder her und pflanzen heimische Arten wie Schilf und Seerosen. Schnell kehren auch Tiere zurück – von Fröschen über Greifvögel bis zu Bisamratten.
Mehr als schöne Landschaft
Die neuen Feuchtgebiete leisten wichtige Dienste: Sie reinigen Wasser, speichern Kohlenstoff, schützen vor Überschwemmungen und bieten Lebensraum für bedrohte Arten.

Gleichzeitig profitieren auch die Menschen: Ökotouristen entdecken die Flächen, Schulen nutzen sie als Lernorte, und die Gemeinden sparen Kosten bei der Trinkwasseraufbereitung.
Modell für andere Regionen
Massachusetts zeigt, dass Renaturierung mehr ist als Verlust. Aus stillgelegten Feldern entstehen widerstandsfähige Ökosysteme, die Natur und Gesellschaft gleichermassen stärken.
In Zeiten, in denen Umweltnachrichten oft düster klingen, senden die wiedererstehenden Moore ein positives Signal: Auch Landschaften, die über Jahrzehnte von der Landwirtschaft geprägt waren, können neues Leben hervorbringen.