Schulen besorgt: Immer mehr Ösi-Schulanfänger können kein Deutsch
Beunruhigender Trend: Immer mehr österreichische Kinder sprechen beim Schuleintritt nicht ausreichend Deutsch. Obwohl viele in Österreich geboren wurden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Deutschkenntnisse der österreichischen Schuleinsteiger werden immer schlechter.
- In der Hauptstadt Wien haben über die Hälfte der Schüler erhebliche Schwierigkeiten.
- Das Problem ist, dass viele der Kinder im familiären Umfeld eine andere Sprache sprechen.
In Wiener Volksschulen läuten die Alarmglocken: Eine steigende Anzahl von Kindern tritt ihren Bildungsweg an, ohne ausreichend Deutsch zu sprechen.
Während dies bei zugewanderten Kindern nicht gross überrascht, ist es umso besorgniserregender, dass viele dieser Kinder in Österreich geboren wurden.
Ein Grossteil davon hat auch bereits den Kindergarten besucht, schreibt die «Kronen Zeitung».
Von den 21'485 in Wien eingeschulten Kindern in diesem Jahr gelten mehr als die Hälfte, nämlich 50,9 Prozent, als ausserordentlich: Sie haben erhebliche Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und können dem Unterricht deshalb nicht folgen.
Erstaunlicherweise sind 52,4 Prozent davon in Österreich geboren. Die restlichen Kinder stammen hauptsächlich aus Syrien und der Ukraine. Diese Informationen gehen gemäss der Zeitung aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage hervor.
Selbst Kinder mit Ösi-Staatsbürgerschaft betroffen
«Mehr als die Hälfte dieser Volksschüler ist in Österreich geboren. 20,4 Prozent haben sogar die österreichische Staatsbürgerschaft und verstehen trotzdem kein Deutsch», sagt Harald Zierfuss, Bildungssprecher der Österreichischen Volkspartei.
Carmen Treml von der liberalen Denkfabrik Agenda Austria fordert stärkere Verpflichtungen für Eltern: «Deutsch muss die Alltagssprache sein». Sie schlägt vor, durch mehr Aufklärungsarbeit auf dieses Problem aufmerksam zu machen.
Auch Schweizer Schüler werden schlechter
Daten von Statistik Austria deuten darauf hin, dass das familiäre Umfeld eine entscheidende Rolle spielt: In Wien sprechen 70 Prozent der Kinder an öffentlichen Pflichtschulen ausserhalb des Unterrichts eine Fremdsprache.
Die österreichische Hauptstadt bildet in dieser Statistik klar die Ausnahme. In anderen Bundesländern liegt der Wert bis zu dreimal niedriger.
Auch in der Schweiz ist das Phänomen bekannt. Hierzulande liegt gemäss einer Pisa-Studie ein Viertel der Jugendlichen unterhalb des definierten Deutsch-Kompetenzniveaus. Von 2019 bis 2024 war auf mehreren Schulstufen ein Leistungsabfall zu verzeichnen.















