Wladimir Putin nennt Europas Staatschefs «Schweine»
Wladimir Putin erhöht den Druck in den Friedensgesprächen: Lehnt die Ukraine seine Bedingungen ab, droht der Kremlchef mit weiterer Gewalt.

Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putin droht der Ukraine bei Ablehnung seiner Forderungen mit neuen Angriffen.
- Der Kreml verlangt Anerkennung besetzter Gebiete und Rückzug ukrainischer Truppen.
- Bei einem Treffen mit hochrangigen Militärs kritisiert Putin Europas Staatschefs harsch.
Anzeichen für eine Annäherung gibt es kaum: Russlands Präsident Wladimir Putin (73) hat der Ukraine mit weiteren Angriffen gedroht.
Bei einem Treffen mit hochrangigen Militärs machte Putin deutlich, dass Moskau seine Ziele zwar lieber auf diplomatischem Weg erreichen wolle.
Doch «wenn die Gegenseite und ihre ausländischen Gönner sich weigern, in einen substanziellen Dialog einzutreten: Dann wird Russland die Befreiung seiner historischen Gebiete mit militärischen Mitteln erreichen».
Harsche Kritik von Wladimir Putin an Europas Staatschefs
In seiner Rede griff Wladimir Putin auch europäische Staats- und Regierungschefs scharf an. Er beschimpfte sie als «Schweine» und erklärte: «Sie dachten, sie könnten Russland in kürzester Zeit zerstören. Die europäischen Schweine schlossen sich sofort der früheren US-Regierung an – in der Hoffnung, vom Kollaps unseres Landes zu profitieren.»
Während die Trump-Regierung laut Wladimir Putin Bereitschaft zu einer friedlichen Lösung zeige, sehe er in Europa derzeit keine Chance dafür.
Der Kreml fordert, dass alle eroberten Regionen in der Ostukraine sowie die 2014 annektierte Krim als russisches Staatsgebiet anerkannt werden. Zudem verlangt Moskau den Rückzug der ukrainischen Armee aus weiteren umkämpften Gebieten. Das lehnt Kiew ab.
Wladimir Putin kündigte ausserdem an, die sogenannte Puffer-Sicherheitszone entlang der Grenze auszuweiten. «Die russische Armee hat die strategische Initiative entlang der gesamten Frontlinie ergriffen», behauptete er.
Militärexperten schätzen Russlands Lage schlechter ein
Militärexperten bewerten die Lage jedoch anders und sprechen seit Monaten von nur geringen Geländegewinnen Russlands.
Auch die angebliche Einnahme der Stadt Kupjansk erwies sich als falsch. Das amerikanische Institut für Kriegsstudien schreibt: «Russische Staatsmedien versuchen den Eindruck aufrechtzuerhalten, wonach ihren Streitkräften ein unmittelbarer Durchbruch durch die ukrainische Verteidigung gelinge.»
Ein Narrativ, das darauf abziele, die Ukraine und den Westen zu erheblichen Zugeständnissen gegenüber Russland zu bewegen.
Der Druck auf den Kreml wächst jedoch. Am Donnerstag soll über das in der EU eingefrorene russische Vermögen entschieden werden. Schätzungsweise 210 Milliarden Euro könnten der Ukraine zugutekommen.
Zudem fanden in Berlin mehrere Gesprächsrunden zwischen ukrainischen, amerikanischen und europäischen Vertretern über einen Friedensplan statt.
Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) erklärte, ein gemeinsames Papier könne in wenigen Tagen fertig sein und Moskau vorgelegt werden. Putin liess über seinen Sprecher jedoch mitteilen, dass er davon wenig hält.
Das Lob von Putin an seine Streitkräfte
Stattdessen betonte der Kremlchef erneut Russlands militärische Stärke. Beim Treffen mit den Militärs bezeichnete er seine Soldaten als «kampferprobt». Er lobte die Modernisierung der Atomstreitkräfte und verwies auf neue Waffensysteme wie den Marschflugkörper Burewestnik und die Unterwasserdrohne Poseidon.
Weiter fordert Moskau, dass die Ukraine auf einen Nato-Beitritt verzichtet. Selenskyj erklärte, dies sei nur mit Sicherheitsgarantien der USA und Europas möglich.
Eine Stationierung westlicher Soldaten in der Ukraine lehnt Putin jedoch ab: Soldaten von Nato-Staaten seien für Russland ein «legitimes Ziel».



















