Russland entzieht kritischem Journalisten Staatsbürgerschaft

Keystone-SDA
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Russland,

Russland hat dem Journalisten Roman Anin wegen angeblicher Diskreditierung der Streitkräfte die Staatsbürgerschaft entzogen. Die Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde hätten sich wegen der von Anin begangenen Verbrechen zu diesem Schritt entschieden, teilte das Innenministerium der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.

ARCHIV - Menschen gehen vor dem Erlöserturm des Kreml über den Roten Platz. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa/Archivbild
ARCHIV - Menschen gehen vor dem Erlöserturm des Kreml über den Roten Platz. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa/Archivbild - Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko

Anin ist Chefredakteur des Internetportals «Waschnyje Istorii» («Wichtige Geschichten»). Aufsehen erregten unter anderem Recherchen des Mediums über die mutmassliche Tochter von Kremlchef Wladimir Putin und die Mitarbeit an dem internationalen Projekt zur Enthüllung von Steueroasen, bekannt als «Pandora Papers».

Die russischen Behörden haben «Waschnyje Istorii» bereits 2021 als Auslandsagenten eingestuft. Kurz nach Beginn des Kriegs gegen die Ukraine 2022 setzten sie das Portal auf die Schwarze Liste unerwünschter Organisationen und verboten es damit praktisch. «Waschnyje Istorii» arbeitet inzwischen von Lettland aus.

Anin selbst wurde 1986 in der damaligen Sowjetrepublik Moldau geboren und bekam erst 2006 die russische Staatsbürgerschaft. Im März 2025 verurteilte ein Moskauer Gericht ihn und eine weitere Journalistin des Mediums in Abwesenheit zu jeweils 8,5 Jahren Freiheitsstrafe wegen der «wissentlichen Verbreitung von Falschinformationen über die russischen Streitkräfte». Als ein solches Vergehen werden in Russland alle Berichte über das Vorgehen der eigenen Armee im von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Krieg gegen die Ukraine verstanden, die nicht in Moskaus Narrativ passen.

Kommentare

User #2759 (nicht angemeldet)

Wie bei uns - sage ich als ehemaliger 20min mitarbeiter der während der pandemie gegangen als den kritischen journalisten ein Maulkorb erteilt wurde ;) Wir haben nicht vergessen - darum Aufarbeitung!

User #171 (nicht angemeldet)

Das sind ja fast Zustände wie in der EU dort wurde Jacques Baud zum Opfer der EU Gewalt. Wir Bürger müssen uns wehren. Heute sind es Roman Anin und Jaques Baud. Wer ist Morgen dran?

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