US-Bischof übergibt Papst Leo XIV. Briefe von verzweifelten Migranten
Der US-Bischof Mark Seitz überreicht Papst Leo XIV. Briefe von Migranten und zeigt ihm ein Video mit Aussagen bedrohter Menschen.

US-Bischof Mark Seitz aus El Paso an der Grenze zu Mexiko hat Papst Leo XIV. bei einer Audienz im Vatikan Briefe von Migranten übergeben. Dem ersten US-amerikanischen Pontifex sei ausserdem ein kurzes Video mit Aussagen von Menschen, denen die Abschiebung droht, gezeigt worden.
Das teilte das Bistum El Paso, das im US-Bundesstaat Texas liegt, in den sozialen Medien mit. Der Papst hatte sich nach Angaben des Vatikans am Vormittag mit Seitz getroffen.
Details über Gesprächsinhalte gab es jedoch zunächst nicht. Dem Beitrag des Bistums in den sozialen Medien zufolge waren auch der Weihbischof von El Paso, Anthony Celino, sowie Einwanderungsvertreter dabei.
Zu dem Post stellte das Bistum Fotos von der Audienz und einigen Briefen. Die Delegation habe ihm zudem von der Lage an der Grenze zwischen El Paso und Juarez berichtet. Leo hatte zuletzt die «Kälte der Gleichgültigkeit» und das «Stigma der Diskriminierung» gegenüber Migranten kritisiert.
Kritik an US-Einwanderungspolitik
Es gelte, Migranten mit offenen Armen und Herzen zu begegnen und ihnen Trost und Hoffnung zu geben, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom. Leo steht seit Mai an der Spitze von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken.
Zuletzt hatte er zudem den Umgang der USA mit Migranten schärfer kritisiert als bisher. Er äusserte Zweifel, ob dieser mit der Position der katholischen Kirche zum Schutz des Lebens im Einklang stehe.
«Wenn jemand sagt, er sei gegen Abtreibung, aber mit der unmenschlichen Behandlung von Einwanderern in den Vereinigten Staaten einverstanden, dann weiss ich nicht, ob das Pro-Life ist», sagte der Pontifex. Das Weisse Haus wies die Kritik wenig später zurück.