Unesco verfolgt die Zerstörung ukrainischer Kulturstätten per Satellit. Bisher zählte die UN-Organisation 207 im Ukraine-Krieg beschädigte Gebäude.
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Der Unesco-Hauptsitz in Paris. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Unesco dokumentiert mittels Satellitenaufnahmen die Zerstörung in der Ukraine.
  • Bis Mittwoch zählte sie 207 beschädigte Kulturstätten.

Mit Vorher-Nachher-Satellitenaufnahmen dokumentiert die UN-Kulturorganisation Unesco Schäden und Zerstörung an Kultureinrichtungen im Ukraine-Krieg. Bis Mittwoch hatte sie 207 beschädigte Stätten aufgelistet.

Die Informationen werden neu auf einer eigens eingerichteten Online-Plattform gesammelt, die zunächst Experten, aber in Kürze auch der Öffentlichkeit zugänglich sein soll. Dies berichtete die Direktorin der Unesco-Abteilung für Kultur und Notsituationen, Krista Pikkat, am Mittwoch in Genf.

Zu sehen ist darauf unter anderem das Theater von Mariupol, in dem kurz nach Kriegsbeginn im März hunderte Zivilisten Zuflucht gesucht hatten. Am 16. März zerstörten russische Bomben einen Grossteil des Gebäudes.

Mariupol
Zerstörtes Theater in Mariupol - AFP/Archiv

Die von der Unesco ausgewerteten Bilder stammen vom 9. März und vom 12. Mai. Die sieben Unesco-Welterbestätten in der Ukraine wurden nach Angaben von Pikkat bislang verschont.

Bilder kosten zwischen 250 und mehr als 1000 Euro

Die Unesco arbeitet für die Auswertung mit Unosat in Genf zusammen. Letzteres ist das Satellitenbeobachtungsprogramm des Ausbildungs- und Forschungsinstituts der Vereinten Nationen (UNITAR).

Wenn die Unesco Informationen über die Beschädigung von Museen, Kirchen, Synagogen, Büchereien oder Monumenten und historischen Stätten bekommt, kauft Unosat bei kommerziellen Anbietern Satellitenbilder, die möglichst nah vor und nach einem Angriff aufgenommen wurden.

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Vor einer Kirche, die bei einem russischen Angriff beschädigt wurde, liegen Trümmer. Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind 53 Kulturstätten beschädigt und teilweise zestört worden. Unter den Gebäuden seien 29 Kirchen, 16 historische Bauten, 4 Museen und 4 Monumente, sagte der stellvertretende Unesco-Generaldirektor für Kultur. Foto: Felipe Dana/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Felipe Dana

Solche Bilder kosten nach Angaben von Unosat je nach Beschaffung zwischen 250 und mehr als 1000 Euro. Expertinnen und Experten bereiten die Satellitenbilder auf, um die genaue Zerstörung zu zeigen.

Mit den Bildern werden der Zeitpunkt der Zerstörung und das Ausmass im Ukraine-Krieg dokumentiert, unter anderem, um Pläne für den Wiederaufbau zu erstellen, wie Pikkat sagte.

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