In einem abgehörten Gespräch zweier russischer Soldaten im Ukraine-Krieg zeichnet einer der beiden ein düsteres Bild von der Front.
Ukraine-Krieg
Die russischen Streitkräfte sollen im Ukraine-Krieg kaum mehr vorwärts kommen. - Keytone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein russische Soldat beschwert sich in einem abgehörten Telefonat über den Ukraine-Krieg.
  • Er beschreibt ein Chaos an der Front und bezeichnet die Lage als «Shitshow».
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Die Russen sollen im Ukraine-Krieg die Logistik und den Nachschub nicht ordentlich geplant haben. Das sagte am Dienstag der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums. Die Soldaten sollen zunehmend frustriert sein, so John Kirby.

Zwei russische Soldaten stützen dieses Statement nun ungewollt in einem abgehörten Telefonat. Das Gespräch wurde vom ukrainischen Sicherheitsdienst aufgenommen und am späten Dienstagabend veröffentlicht. Die Rede ist von einem «Bullshit»-Krieg.

Ein Soldat erzählt seinem Freund, dass die Ukrainer eine Kolonne russischer Streitkräfte, die mit seiner Einheit unterwegs war, «zerrissen» hätten. «Im Grunde ist es hier eine Shitshow, ich sage es mal so», hört man den namentlich nicht genannten Soldaten.

Er beschrieb weiter die völlige Verwirrung des Militärs und erwähnt, dass 50 Prozent seiner Einheit, Frostbeulen an den Füssen hätten. «Aber sie planen, sie nicht im Feld-Krankenhaus zu behandeln», so der Soldat.

Ukraine-Krieg: Russischer Soldat ist völlig frustriert

Am vierten Tag ihres Einsatzes habe ihnen ihr Kommandeur Generalleutnant Jakow Resanzew gesagt, es werde alles schnell vorbei sein. «Weisst du, was er uns gesagt hat? ‹Es ist für niemanden ein Geheimnis, dass dieser Spezialeinsatz in wenigen Stunden vorbei sein wird.› Diese wenigen Stunden dauern immer noch an.»

Er sagte weiter, dass sich Soldaten darüber beschweren würden, Kevlar-Westen zu tragen, denen die Hartpanzerplatte fehlt. Sie würden einfach ignoriert. «Es ist so ein Müll hier... unser eigenes Flugzeug hat eine Bombe auf uns abgeworfen.»

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Russische Soldaten im Ukraine-Krieg auf ihren Panzern. - Keystone

Der Soldat ist im Ukraine-Krieg nach den Angaben in der Nähe von Mykolajiw in der Südukraine stationiert. Er meinte weiter, dass es der Armee nicht einmal gelungen sei, die Leichen heimzuschicken. «Sie sind fünf Tage lang mit uns unterwegs gewesen.» Er beschrieb die Situation als «Irrenhaus».

«Die Sonderoperation in Bezug auf Häuser, die nicht zerstört werden sollen, das ist Bullshit. Im Fernsehen sagen sie, wir würden vorrücken, tatsächlich sind wir von allen Seiten von ukrainischen Streitkräften umgeben.»

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