Hat Russland dank des Hochwassers im Ukraine-Krieg Vorteile? Ein Besatzungschef ist jedenfalls dieser Meinung.
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Menschen in Cherson werden nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms und den folgenden Überschwemmungen evakuiert. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms sieht ein Russen-Besatzungschef Vorteile.
  • Die ukrainischen Truppen könnten nichts machen.
  • Für die russischen Streitkräfte hingegen öffne sich ein Fenster.

Der russische Besatzungschef im südukrainischen Gebiet Cherson, Wladimir Saldo, sieht nach der Zerstörung des Staudamms einen militärischen Vorteil für die eigene Armee im Ukraine-Krieg.

«Aus militärischer Sicht hat sich die operativ-taktische Situation zugunsten der Streitkräfte der Russischen Föderation entwickelt», sagte Saldo am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen angesichts des verheerenden Hochwassers, das der Dammbruch in der Region ausgelöst hat.

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Eine überflutete Strasse in Cherson. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist durch die Sprengung des wichtigen Kachowka-Staudamms gefährlich eskaliert.
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Überflutete Strassen in Cherson, Ukraine, Mittwoch, 7. Juni 2023, nachdem der Kachowka-Damm gesprengt wurde.
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Zahlreiche Menschen müssen evakuiert werden.
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Andere Menschen sind ohne Strom.
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Wie viel Schaden die Wassermassen aus dem Kachowka-Damm noch anrichten werden, ist unklar.

«Sie können nichts machen», so seine Sicht auf die ukrainischen Truppen, die eine Gegenoffensive zur Befreiung der besetzten Gebiete planen.

Angesichts des um ein Vielfaches seiner eigentlichen Grösse angeschwollenen Flusses Dnipro sagte Saldo: «Für unsere Streitkräfte hingegen öffnet sich jetzt ein Fenster: Wir werden sehen, wer und wie versuchen wird, die Wasseroberfläche zu überqueren.»

Ukraine-Krieg: Beide Länder mit Schuldzuweisungen

Mehr als 15 Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine war am frühen Dienstagmorgen in der Stadt Nowa Kachowka der grosse Damm zerstört worden. Die Ukraine zeigte sich überzeugt, dass Russland die Anlage, die es bereits seit Monaten besetzt hält, gezielt gesprengt habe. Und zwar um die ukrainische Gegenoffensive auszubremsen.

Zugleich betonte Kiew, dass die eigenen militärischen Pläne trotzdem umgesetzt werden könnten. Moskau wiederum wies die Vorwürfe zurück und schob die Schuld für die Staudamm-Katastrophe der Ukraine zu.

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