Im Ukraine-Krieg konnte Russland bislang keine der wichtigsten Städte einnehmen. In Mariupol können die Truppen weiter in die zerstörte Stadt vordringen.
Ukraine-Krieg
Der russische Vormarsch im Ukraine-Krieg ist weitgehend zum Stillstand gekommen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland versucht weiter – grösstenteils erfolglos – wichtige Städte einzunehmen.
  • Die Ukraine leistet mehr Widerstand als erwartet und macht den Russen schwer zu schaffen.
  • Putin hat laut Berichten bereits fünf Generäle und mehrere hohe Offiziere verloren.
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Fast einen Monat nach der Invasion greifen die Truppen von Wladimir Putin im Ukraine-Krieg weiter die Grossstädte der Ukraine an. In neuen Kämpfen um Charkiw wehrten die Ukrainer nach eigenen Angaben einen Angriff von russischen Truppen ab. Im Umkreis der Stadt Riwne im Nordwesten sollen die Russen nicht näher bezeichnete Militäranlagen beschossen haben.

Unweit der belagerten Hafenstadt Mariupol sollen prorussische Separatisten im Ukraine-Krieg einen Hilfskonvoi festgesetzt haben. Kämpfer der selbst ernannten Volksrepublik Donezk hätten mehrere Mitarbeiter des ukrainischen Zivilschutzes als «Geiseln» genommen, hiess es aus Kiew.

Glauben Sie, dass in der Ukraine bald wieder Frieden einkehrt?

Aus den besonders umkämpften Gebieten konnten mittlerweile zehntausende Personen evakuiert werden, über vier Millionen sind aus dem Land geflüchtet. Der Westen hat Russland und seine Elite mit harten Sanktionen belegt und unterstützt die Ukraine mit Geld und Waffen. Die geforderte Flugverbotszone wird aber wegen der Angst vor einer Eskalation nicht eingerichtet.

Hier erfahren Sie alle neuen Ereignisse im Ukraine-Krieg. Die Geschehnisse vom Dienstag können Sie hier nachlesen. Die meisten Angaben russischer und ukrainischer Behörden können nicht unabhängig geprüft werden.

Ukraine Krieg: Der Dienstag im Ticker

23.45: In Kiew ist eine russischen Journalistin der Investigativplattform The Insider ums Leben gekommen. Sie sei unter Raketenbeschuss geraten, als sei eine redaktionelle Aufgabe wahrnahm, teilte ihr Arbeitgeber mit.

Sie habe Zerstörungen im Bezirk Podil in Kiew gefilmt, als dieser unter erneuten Raketenbeschuss gekommen sei. Mit der Journalistin sei ein weiterer Zivilist ums Leben gekommen, zwei Begleitpersonen seien verletzt worden. Vor ihrem Engagement bei The Insider habe sie für den Anti-Korruptionsfonds des Kremlkritikers Alexej Nawalny tätig gewesen. Sie sei deshalb gezwungen worden, Russland zu verlassen und habe seither als Korrespondentin in der Ukraine gearbeitet.

23.25: EU-Ratschef Charles Michel wirft Russland in einem Einladungsschreiben für den anstehenden EU-Gipfel vor, Kriegsverbrechen zu begehen.

«Mit dem Fortschreiten des Kriegs beobachten wir, dass Russland zunehmend die Zivilbevölkerung angreift und Krankenhäuser, Schulen und Unterkünfte anvisiert.» Diese Kriegsverbrechen müssten sofort aufhören, so Michel. Zuvor hatte bereits die US-Regierung am Mittwoch russischen Truppen in der Ukraine erstmals offiziell Kriegsverbrechen vorgeworfen.

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EU-Ratspräsident Charles Michel in Brüssel an einem EU-Gipfel (Archivbild). - Keystone

23.15: Für die Menschen in Russland wird es immer schwerer, an unabhängige Nachrichten über den Ukraine-Krieg zu kommen. Nun ist auch Google News von der russischen Zensur betroffen.

Über die Plattform würden Materialien veröffentlicht, die «irreführende Informationen von öffentlichem Interesse über den Verlauf der speziellen Militäroperation» enthielten. Dies teilte die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit.

23.10: Gemäss der ukrainischen Regierung wurden am Mittwoch über 4500 Menschen aus belagerten und umkämpften Städten evakuiert. 3000 davon erreichten von Mariupol kommend mit privaten Transportmitteln die Grossstadt Saporischschja.

Laut Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk hätten sieben von neun geplanten Korridoren funktioniert. Bei zwei Fluchtwegen seien Autobusse von russischen Einheiten an Kontrollpunkten aufgehalten worden. Von russischer Seite hiess es, rund 8500 Bewohner Mariupols seien ohne Beteiligung der Kiewer Führung evakuiert worden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

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Zivilisten werden im Ukraine-Krieg über einen Fluchtkorridor aus der Ukraine gebracht. (Archivbild) - Keystone

Ukraine Krieg: EU und Grossbritannien schicken weitere Millionen

22.30: Grossbritannien will die ukrainische Armee mit weiteren Waffen und rund 30 Millionen Euro unterstützen. Wie Premier Johnson ankündigte, wird das Land 6000 Raketen schicken, darunter Panzerabwehrwaffen und andere Geschosse.

22:15: Die russischen Streitkräfte haben auch rund einen Monat nach Kriegsbeginn nicht die Lufthoheit in der Ukraine erobert. Dies nach einer Einschätzung aus dem US-Verteidigungsministerium.

Der Luftraum sei weiterhin umkämpft, sagte ein hochrangiger Pentagon-Vertreter am Mittwoch in einem Telefonbriefing mit Journalisten. Die USA und ihre Verbündeten arbeiteten daran, den Ukrainern mehr Luftabwehrsysteme mit grosser Reichweite zu beschaffen.

21:05: Die EU-Staaten haben die Aufstockung der Mittel für Waffenlieferungen an die Ukraine offiziell bewilligt. Wie die Vertretung der 27 Mitgliedsländer am Mittwochabend mitteilte, stehen damit weitere 500 Millionen Euro zur Unterstützung bereit.

Mit dem Geld sollen militärische Ausrüstung, aber auch Güter wie Treibstoff und Verbandskästen finanziert werden. Ein erstes Paket über 500 Millionen Euro wurde bereits Ende Februar bewilligt. Das zweite war am 11. März angekündigt worden.

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Der Ukraine-Krieg hat das sicherheitspolitische Umfeld der Schweiz verschlechtert. (Symbolbild) - Keystone

20:09: Russland hat mehrere US-Diplomaten in Moskau zu unerwünschten Personen erklärt. Einem Vertreter der US-Botschaft in Moskau sei am Mittwoch eine Liste mit Namen übergeben worden, die das Land verlassen müssten. Dies als Reaktion auf die Ausweisung von zwölf russischen Vertretern bei den Vereinten Nationen in New York Ende Februar.

19:34: Laut Schätzungen der Nato dürften im Ukraine-Krieg bisher zwischen 7000 und 15'000 russische Soldaten getötet worden sein. Auf diese Zahl kommt die Nato aufgrund ukrainischer Regierungsvertreter, Veröffentlichungen in Russland und geheimdienstlichen Erkenntnissen. Auf jeden getöteten Soldaten könnten zudem noch je drei Verletzte kommen. Das zeigten die Statistiken früherer Konflikte.

Ukraine-Krieg: US-Regierung wirft Russen-Truppen Kriegsverbrechen vor

19:07: Die US-Regierung wirft russischen Truppen in der Ukraine Kriegsverbrechen vor. «Unsere Einschätzung stützt sich auf eine sorgfältige Prüfung der verfügbaren Informationen aus öffentlichen und geheimdienstlichen Quellen.» Dies teilte US-Aussenminister Antony Blinken am Mittwoch mit. Putin habe «unerbittliche Gewalt entfesselt, die in der gesamten Ukraine zu Tod und Zerstörung geführt hat».

Anthony Blinken
Der US-Aussenminister Anthony Blinken. - keystone

18:44: Frankreich hat Russlands Kriegsführung und die Tötung von Zivilisten in der Ukraine mit deutlichen Worten verurteilt. «Es ist ein Massaker, und das Schlimmste steht noch bevor.» Dies sagte der französische UN-Botschafter Nicolas de Rivière am Mittwoch in New York. Er fordert einen sofortigen Waffenstillstand.

18:39: Schweden will die Ukraine im russischen Angriffskrieg mit weiteren Waffen ausstatten. Die Regierung des skandinavischen Landes will weitere 5000 Panzerabwehrhandwaffen sowie Ausrüstung zur Minenräumung in das von Russland angegriffene Land schicken. Dies sagte der Verteidigungsminister Peter Hultqvist am Mittwoch der schwedischen Nachrichtenagentur TT.

18:10: Die ukrainischen Streitkräfte haben die russische Armee in mehreren Gegenden nahe der Hauptstadt zurückdrängen können. Dies nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko.

Ukraine Invasion
Laut Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko könnte der ukrainischen Hauptstadt schon bald ein Blackout drohen. - keystone

Klitschko sagte am Mittwoch, es gebe Gefechte in den nördlichen und östlichen Vororten von Kiew. «Die kleine Stadt Makariw und fast ganz Irpin sind bereits unter Kontrolle ukrainischer Soldaten.» Irpin grenzt im Osten an Kiew, Makariw liegt rund 50 Kilometer westlich der ukrainischen Hauptstadt.

17:32: Das Verteidigungsministerium will der Ukraine 2000 weitere Panzerfäuste aus Beständen der Bundeswehr liefern. Einen entsprechenden Antrag stellte das Ressort von Ministerin Christine Lambrecht (SPD) am Mittwoch. Dies nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur an den Bundessicherheitsrat.

Ukraine-Krieg: 3000 Todesopfer allein in Mariupol

16:03: Die Nato will die Ukraine beim Schutz gegen einen möglichen Angriff Russlands mit chemischen oder biologischen Waffen helfen. Darunter seien Ausrüstung zum Schutz vor chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Bedrohungen sowie Hilfe bei der Cybersicherheit. «Wir sind entschlossen, alles zu tun, um die Ukraine zu unterstützen», sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel.

15:32: Vor den Gipfeltreffen von Nato, EU und G7-Staaten zum Ukraine-Krieg hat der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz abermals mit Putin telefoniert.

Im Gespräch sei es um die laufenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gegangen. Dies teilte der Kreml am Mittwoch in Moskau mit. Putin habe eine «Reihe von Überlegungen im Zusammenhang mit den wichtigsten Positionen der Russischen Föderation» erläutert. Einzelheiten wurden keine genannt.

Olaf Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz telefonierte mit Russlands Präsident Putin. - dpa

15.25: US-Präsident Joe Biden ist am Mittwoch zu seiner Europareise aufgebrochen. Erster Stopp ist Brüssel, wo am Donnerstag wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mehrere Gipfel stattfinden.

14.50: Durch den seit einem Monat andauernden Ukraine-Krieg sind bereits tausende Menschen getötet worden. Alleine in der Hafenstadt Mariupol gehen UN-Schätzungen bereits von 3000 Todesopfern und 20'000 verletzten Zivilisten aus.

Ukraine-Krieg: Sonderbeauftragte von Putin tritt zurück

14.43: Der Sonderbeauftragte des russischen Präsidenten Wladimir Putin für Beziehungen zu internationalen Organisationen, Anatoli Tschubais, hat seinen Rücktritt erklärt. Dies bestätigte ein Sprecher des früheren Spitzenpolitikers, der stets zum liberalen Lager gerechnet wurde, am Mittwoch in Moskau.

Nach einem Bericht der Tageszeitung «RBK» soll er zusammen mit seiner Frau Russland verlassen und in die Türkei ausreisen wollen. Von staatlicher Seite gab es zunächst keine offizielle Reaktion. Tschubais ist die bislang hochrangigste Persönlichkeit in Russland, die seit Kriegsbeginn von ihrem Posten zurückgetreten ist.

14.28: US-Präsident Joe Biden hat erneut vor einem möglichen russischen Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine gewarnt. «Ich denke, das ist eine echte Bedrohung», sagte Biden am Mittwoch in Washington vor seinem Abflug nach Brüssel.

14.00: Wladimir Putin will die Zahlungsmethode bei Gaslieferungen in «unfreundliche Staaten» umstellen. Diese Staaten müssten demnach die Rechnungen künftig in Rubel bezahlen. Genaue Details der Umsetzung würden die russische Regierung und Notenbank innert einer Woche klären.

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Der russische Präsident Wladimir Putin hört während eines Treffens am 22. März 2022 in Moskau zu. - Keystone

13.40: Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende der Kampfhandlungen gestalten sich nach Angaben beider Seiten kompliziert. «Die Verhandlungen sind ziemlich schwierig, weil die ukrainische Seite klare und grundsätzliche Positionen einnimmt.» Das sagte der ukrainische Verhandler Mychajlo Podoljak am Mittwoch örtlichen Medien zufolge.

Ukraine-Krieg: Biden warnt vor russischem Cyberangriff

13.14: US-Präsident Joe Biden warnt vor russischen Cyberangriffen in den USA. Der US-Präsident forderte Firmen in den USA auf, ihre Schutzmassnahmen zu stärken. Russland habe eine sehr «ausgeklügelte Cyber-Kapazität», sagte Biden.

Es gebe immer mehr Hinweise darauf, dass Russland Optionen für mögliche Cyberangriffe als Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen des Westens prüfe. Ein Grossteil der kritischen Infrastruktur der USA sei im Besitz des Privatsektors. Diese hätten Macht, Kapazität und Verantwortung, die Cybersicherheit und die Widerstandsfähigkeit der kritischen Dienste und Technologien zu stärken.

Joe Biden
Joe Biden hat vor einem grossangelegten Cyberangriff durch russische Hacker gewarnt. - keystone

Laut Anne Neuberger, zuständige Sicherheitsberaterin für Cybersicherheit, hätten russische Hacker Vorbereitungen für einen möglichen Grossangriff getroffen. Die USA hätten russische Agenten erwischt, wie sie Computer von Unternehmen mit kritischer Infrastruktur gescannt hätten. Das verriet ein Beamter der «Washington Post».

12.35: Polen hat am Mittwoch die Ausweisung von 45 russischen Diplomaten wegen Spionagevorwürfen angekündigt. Die «45 russischen Spione» gäben sich als Diplomaten aus, erklärte Innenminister Mariusz Kaminski. Die polnische Regierung handele entschlossen, um «das Netz russischer Dienste in unserem Land» zu beseitigen, schrieb er im Onlinedienst Twitter.

Nach Angaben des russischen Botschafters in Polen, Sergej Andrejew, müssen die Diplomaten das Land innerhalb von fünf Tagen verlassen. Er wies die Anschuldigungen gegen die 45 Verdächtigen zurück und erklärte, dass Russland sich das Recht vorbehalte, Vergeltungsmassnahmen zu ergreifen.

Ukraine-Krieg: Russland warnt vor möglicher Nato-Friedensmission

11.55: Der Kreml hat vor einer möglichen Nato-Friedensmission in der Ukraine gewarnt. «Das wäre eine sehr unbedachte und äusserst gefährliche Entscheidung», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. In der Ukraine laufe derzeit eine «militärische Spezial-Operation», sagte Peskow – so wird der Krieg von Moskau offiziell genannt.

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Kremlsprecher Dmitri Peskow. - sda - Keystone/Pool Sputnik Kremlin/AP/Alexei Nikolsky

11.20: Russische Raketen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau erneut mehrere militärische Ziele in der Ukraine angegriffen. Eine vom Meer aus abgefeuerte Rakete habe in der Region Riwne im Nordwesten der Ukraine Waffen und Militärtechnik zerstört.

In einem Industriegebiet in der Nähe von Kiew seien zwei Startkomplexe für die ukrainischen Raketen vom Typ «Totschka-U» zerstört worden. Zudem seien ein Kampfjet vom Typ Su-24 und mehrere Kampfdrohnen abgeschossen worden. Das sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Mittwoch.

11.15: Zum Kampf gegen die russischen Truppen fordert die Ukraine weitere Waffenlieferungen. Eine moderne Flugabwehr sowie Marschflugkörper und Granaten seien notwendig, twitterte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Mittwoch.

11.10: Die russische Regierung hat den USA vorgeworfen, die Verhandlungen mit Kiew im Ukraine-Konflikt zu behindern. «Die Gespräche sind zäh, die ukrainische Seite ändert ständig ihre Position», sagte Aussenminister Sergej Lawrow am Mittwoch in Moskau. Dafür machte er vor allem die USA verantwortlich: Washington wolle «uns offenbar so lange wie möglich in einem Zustand militärischer Aktionen halten».

11.07: In der Ukraine kämpfende russische Soldaten sollen später den Status eines Veteranen erhalten. Ein entsprechendes Gesetz, das die Kremlpartei Geeintes Russland eingebracht hatte, wurde am Mittwoch im Parlament verabschiedet.

10.47: Ungeachtet des Ukraine-Kriegs und des internationalen Drucks will Putin im Oktober am G20-Gipfeltreffen auf der indonesischen Insel Bali teilnehmen. Das sagte die russische Botschafterin in Indonesien, Ljudmila Worobjowa, am Mittwoch vor Journalisten.

USA ziehen Ukraine-Krieg laut Lawrow in die Länge

10.45: Russland hat den USA vorgeworfen, den Krieg in der Ukraine aus eigenen Interessen in die Länge zu ziehen. «Sie spekulieren darauf, weitere Waffen in die Ukraine zu pumpen.» Das sagte Aussenminister Sergej Lawrow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge bei einer Rede vor Moskauer Studenten.

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Russlands Aussenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen in Moskau am 25. Februar 2022 mit Botschaftern der Separatisten in Luhansk und Donezk. - keystone

10.43: Einen «Albtraum» nennt Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, die andauernden Angriffe Russlands. «Das ist ein Genozid», sagte der ehemalige Profiboxer in einer Live-Schalte mit dem Stadtrat der Kiewer Partnerstadt München. «Die vernichten die Zivilbevölkerung, die vernichten unser Land.»

10.26: Für die Rettung der Zivilbevölkerung aus umkämpften Städten und Dörfern sind am Mittwoch nach Angaben aus Kiew neun Fluchtkorridore vorgesehen. So soll die Evakuierung der belagerten Hafenstadt Mariupol fortgesetzt werden.

Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte das in einer Videobotschaft. Für die Fahrt in die südukrainische Grossstadt Saporischschja stünden rund zwei Dutzend Busse bereit.

10.02: Mit einer Eroberung der Hafenstadt Mariupol will Russland nach eigenen Angaben eine sichere Landverbindung auf die annektierte Halbinsel Krim schaffen.

Sobald die wichtige Fernstrasse M14 unter Kontrolle sei, sei die Krim wieder zuverlässig mit den Separatistengebieten Donzek und Luhansk verbunden. Die M14 führt vom südwestukrainischen Odessa, das bereits Ziel russischer Angriffe war, über das umkämpfte Mykolajiw. Dann in das bereits besetzte Cherson nach Mariupol und von dort über die russische Grenze nach Rostow am Don.

Ukraine-Krieg: Russen sollen Labor in Tschernobyl geplündert haben

09.55: Nach Angaben ukrainischer Beamten haben russische Truppen ein Labor auf dem Gelände des stillgelegten Kernkraftwerks Tschernobyl «ausgeraubt und zerstört». Dieses habe radioaktiven Abfall verarbeitet und «hochaktive Proben und Proben von Radionukliden» enthalten. Diese würden sich laut einer Mitteilung der ukrainischen Staatsagentur für Sperrzonen-Management nun in russischen Händen befinden.

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Ein Gerüst deckt den zerstörten Reaktor in Tschernobyl ab. Es war im Ukraine-Krieg kurrzeitig von russischen Truppen eingenommen worden. - Keystone

Demnach sei die Behörde von enormer wissenschaftlicher und strategischer Bedeutung für ganz Europa. Sie hoffe, dass sich «die Feinde» damit nur selbst schaden. Das Kernkraftwerk Tschernobyl befindet sich schon seit geraumer Zeit in den Händen russischer Truppen.

09.50: Die prominente russische Journalistin Schanna Agalakowa hat nach mehr als 20 Jahren beim Staatsfernsehen die Kremlpropaganda als lebensfern verurteilt. Im russischen Fernsehen werde nur noch die Geschichte von Kremlchef Wladimir Putin und Leuten aus seinem Umfeld erzählt.

«Wir sehen nur den Machtapparat», sagte die langjährige Frankreich-Korrespondentin des russischen Ersten Kanals. Sie hatte den Sender wegen Putins Ukraine-Krieg verlassen.

Ukraine-Krieg: Über 2 Millionen Menschen nach Polen geflüchtet

09.46: In Polen sind seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs mehr als 2,17 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Das teilte der polnische Grenzschutz am Mittwoch bei Twitter mit.

08.48: Die ukrainischen Streitkräfte halten nach Angaben ihres Generalstabs die Stellung trotz fortdauernder russischer Luftangriffe. Der Vormarsch des Gegners werde an mehreren Fronten gestoppt, zum Beispiel bei Slowjansk im Gebiet Donezk im Südosten. Das teilte der Generalstab in Kiew am Mittwochmorgen mit.

08.22: Die ukrainische Regierung hat sich enttäuscht darüber gezeigt, dass die Bundesregierung bisher nicht auf jüngste Bitten nach Waffenlieferungen reagiert hat. Es sei frustrierend, dass sie seit drei Wochen gar keine Antwort «auf unsere Liste von dringend notwendigen Defensivwaffen gegeben hat». Das sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, der «Bild»-Zeitung vom Mittwoch.

07.20: Laut dem Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat die russische Armee vergleichbare Verluste erlitten wie einst die Sowjetunion im Afghanistankrieg. Das berichtet «Kyiv Independent».

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Der gefangene russische Soldat Alexander Sergejewitsch Fomenko während einer von der ukrainischen Armee organisierten Pressekonferenz in Kiew, Ukraine, 19. März 2022. - keystone

Bis Dienstag sollen 15'300 russische Soldaten gefallen sein. Diese Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. In Afghanistan hatte die Sowjetunion mindestens 15'000 Opfer verzeichnet.

05.22: Im Bemühen um eine abgestimmte westliche Reaktion auf den Ukraine-Krieg bricht Biden heute Mittwoch zu einer Reise nach Europa auf. Am Donnerstag wird in Brüssel ein Gipfeltreffen der Nato stattfinden. Bei diesem soll auch der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj aus Kiew zugeschaltet werden soll.

04.31: Seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind nach Angaben der ukrainischen Staatsanwaltschaft mindestens 117 Kinder in dem Krieg getötet worden. 548 Schulen wurden demnach beschädigt, 72 davon vollständig zerstört.

Ukraine-Krieg: Friedensverhandlungen «sehr schwierig»

03.20: Ukraine-Präsident Selenskyj hat seine Forderung nach direkten Gesprächen mit Putin bekräftigt. Dabei werde er versuchen, «alles anzusprechen, was Russland ärgert und missfällt». «Wir arbeiten weiterhin auf verschiedenen Ebenen und drängen Russland zum Frieden», sagte der Staatschef.

Die Friedensverhandlungen bezeichnete er in seiner neuesten Videobotschaft als «sehr schwierig»: «Sie sind sehr schwierig, manchmal skandalös, aber wir bewegen uns Schritt für Schritt vorwärts». Die Unterhändler seien unermüdlich im Einsatz. «Ausruhen können wir uns, wenn wir gewonnen haben.»

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Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj meldet sich im Ukraine-Krieg mittlerweile jede Nacht in einer Videobotschaft zu Wort. - UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE/AFP

Gleichzeitig bedankte sich Selenskyj bei allen internationalen Kräften, die sein Land unterstützten. Er erwähnte, dass er sich weitere Hilfe von den drei in dieser Wochen geplanten Gipfeltreffen erhoffe. «Ich erwarte neue Sanktionen gegen Russland und neue Hilfe für die Ukraine.»

Ukraine-Krieg: Selenskyj hat Papst zu einem Besuch eingeladen

02.15: Wolodymyr Selenskyj hat Papst Franziskus zu einem Besuch in die Ukraine eingeladen. Das berichtete der Ukraine-Präsident in der Nacht zum Mittwoch in seiner Videoansprache über ein Telefonat mit dem Pontifex am Dienstag.

«Ich habe mit dem Papst über die Suche nach Frieden für die Ukraine gesprochen. Über die Gräueltaten der Besatzer und über humanitäre Korridore für belagerte Städte», sagte Selenskyj.

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Wolodymyr Selenskyj und Papst Franziskus. (Archivbild) - Keystone

Bei dieser Gelegenheit habe er den Papst eingeladen, die Ukraine zu besuchen. «Ich glaube, dass wir diesen wichtigen Besuch organisieren können, der jeden von uns gleichermassen unterstützen würde.» Über eine eventuelle Antwort des Vatikans auf die Einladungen gab es bisher keine Angaben.

Ukraine-Krieg: Hilfskonvoi bei Mariupol festgesetzt

01.45: Unweit der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol haben prorussische Separatisten Angaben aus Kiew zufolge einen Hilfskonvoi festgesetzt. Kämpfer der selbst ernannten Volksrepublik Donezk hätten in Manhusch mehrere Mitarbeiter des ukrainischen Zivilschutzes als «Geiseln» genommen. Das sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Dienstag im ukrainischen Fernsehen.

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Eine Schlange von Autos bildet sich auf der Strasse um Mariupol zu verlassen. - Maximilian Clarke/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Die festgesetzten Menschen hätten Busse gefahren, in denen Zivilisten aus Mariupol hätten evakuiert werden sollen, sagte Wereschtschuk. Die Fluchtroute sei mit dem Internationalen Roten Kreuz abgesprochen gewesen. Mehr als 100'000 Menschen warten demnach weiter auf eine Evakuierung. Ukrainischen Angaben zufolge konnten am Dienstag knapp 6000 Menschen Mariupol in Privatautos verlassen.

Auch Ukraine-Präsident Selenskyj äusserte sich zu den Geiselnahmen bei Mariupol und sagte: Mitarbeiter des Katstrophenschutzes und Fahrer würden «gefangen» gehalten. «Wir tun alles, um sie zu befreien und die Blockade des humanitären Konvois aufzuheben», sagte Selenskij in der neuesten Videobotschaft.

Ukraine-Krieg: Neuer Angriff in Charkiw abgewehrt - schwierige Lage in Isjum

01.00: Ukrainische Einheiten haben nach eigener Darstellung bei neuen Kämpfen um Charkiw im Osten des Landes einen Angriff russischer Truppen abgewehrt. Dabei seien am Dienstagabend von russischer Seite auch Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 eingesetzt worden. «Unsere Truppen halten ihr Stellungen», sag der regionale Befehlshaber Oleg Sinegubow gegenüber «Ukrajinska Prawda».

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Charkiw ist die zweitgrösste Stadt in der Ukraine. - AFP

Schwierig sei die Lage im belagerten, rund 100 Kilometer entfernten Isjum. Zu der Stadt gebe es keine Verbindung mehr. Alle Bemühungen um einen humanitären Korridor seien bisher von russischer Seite abgelehnt worden.

00.01: Das russische Militär hat nicht näher bezeichnete Militäranlagen im Umkreis der Stadt Riwne im Nordwesten der Ukraine mit Raketen beschossen. Dabei seien am Dienstag drei Raketen eingeschlagen, sagte der regionale Militärchef Vitali Kowalj der Agentur Unian.

«Während eines Alarms am Abend hat der Gegner dreimal auf ein Objekt der militärischen Infrastruktur geschossen», hiess es. «Eine Kommission ist vor Ort, die Verluste werden festgestellt.» Details nannte Kowalj nicht.

Ukraine-Krieg: Eingreifen des belarussischen Militärs «wenig wahrscheinlich»

23.24: Die ukrainische Führung hält ein Eingreifen des belarussischen Militärs an der Seite Russlands aktuell für wenig wahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit liege «bei 15 bis 20 Prozent», sagte der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowitsch am Dienstagabend laut der Agentur Unian.

Nach ukrainischen Erkenntnissen lehnten rund 60 Prozent der belarussischen Soldaten eine Beteiligung am Krieg im Nachbarland ab. «Sollten sie aber den Befehl dazu erhalten, werden sie die Grenze überschreiten. Ein Teil von ihnen wird sogar kämpfen», sagte Arestowitsch. «Aber ich denke, dass dieser Teil, der kämpfen wird, nicht einmal Gelegenheit haben wird, militärische Erfahrungen zu sammeln.»

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