Ein geflüchteter Ukrainer sieht, dass Russland seine Villa im Ukraine-Krieg als Basis und Lagerhaus nutzt. Deshalb lässt er sie zerstören.
Ukraine Krieg
Die zerstörte Villa von Andrey Stavnitser. - Screenshot ITV
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Truppen nutzen eine Villa eines geflüchteten Ukrainers als Lagerhaus.
  • Im Vorgarten war ein Mehrfachraketenwerfer stationiert.
  • Der Millionär gibt dem Militär deshalb die Koordinaten und lässt seine Villa zerstören.

Russland hat im Ukraine-Krieg bereits unzählige Wohnhäuser zerstört. Doch auch die Ukraine hat Häuser angegriffen – mindestens in einem Fall auf Wunsch des Besitzers.

Millionär und Unternehmer Andrey Stavnitser besitzt in der Nähe von Kiew eine grosse Villa. Als der Ukraine-Krieg begann, floh er aber ins Ausland, sein Sicherheitsteam blieb zurück, um die Villa zu schützen. Doch als die Russen angriffen, konnten sie sich nicht lange verteidigen, wie Stavnitser gegenüber ITV erzählt.

Die Soldaten hielten das Sicherheitsteam fest, verhörten es und schickte es nach einigen Tagen ohne Handys in den Wald. Sobald die Sicherheitsmänner die Möglichkeit hatten, kontaktierten sie ihren Chef und informierten ihn, dass die Russen die Villa kontrollierten.

Stavnitser sah dank einer nicht zerstörten Überwachungskameras, dass die Russen sein Haus als Lagerraum für geplünderte Güter nutzen. Was ihn aber mehr schockiert habe, seien die Militärfahrzeuge und der Mehrfachraketenwerfer vor der Villa, wie er gegenüber ITV sagt. Damit seien die Russen in der Lage gewesen, Kiew zu treffen.

Haben Sie für Betroffene des Ukraine-Kriegs gespendet?

Deshalb beschloss Stavnitser, sein Haus zerstören zu lassen. Er leitete die Koordinaten an die ukrainische Armee weiter, die die Villa anschliessend mit Raketen angriff und zerstörte. Über die Sicherheitskamera, die den Angriff überlebt hatte, sah Stavnitser zwölf demolierte russische Fahrzeuge.

Es sei eine offensichtliche Entscheidung gewesen, so der Millionär. Es gebe wenig, das er tun könne, um dem Militär zu helfen, doch das sei seine Möglichkeit gewesen. «Ich will alles Mögliche tun, damit die Ukraine gewinnt.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Schweizer ArmeeUkraine KriegKrieg