In Mariupol konnten mehrere dutzende Zivilisten aus dem Stahlwerk Asovstal gerettet werden. Russland führt derweilen seine Offensive im Ukraine-Krieg fort.
Das Metallurgische Kombinat Asowstal im ukrainischen Mariupol. Foto: Uncredited/AP/dpa
Das Metallurgische Kombinat Asowstal im ukrainischen Mariupol. Foto: Uncredited/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Uncredited

Das Wichtigste in Kürze

  • In Mariupol wurden mehrere dutzend Zivilisten aus dem Stahlwerk Asovstal evakuiert.
  • An der Aktion beteiligt waren auch das Rote Kreuz und die UN.
  • Kiew bestätigt zudem verschiedene Angriffe Russlands.
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Ein Bus-Konvoi brachte am Wochenende mehrere Dutzend Zivilisten aus dem von russischen Soldaten belagerten Stahlwerk Asovstal in Mariupol. Beteiligt waren auch die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), wie ein IKRK-Sprecher bestätigte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einer «ersten Gruppe von etwa 100 Menschen», die evakuiert worden seien.

Zugleich setzten die russischen Truppen zwei Monate nach dem Beginn ihrer Invasion ihre Angriffe im Osten und Süden fort.

Zivilisten aus Stahlwerk gerettet

Aus dem Gebiet um das Stahlwerk Azovstal konnten nach Angaben der russischen Staatsagentur Tass am Sonntag 40 Menschen gerettet werden. Am Samstag hatten nach russischen Angaben bereits 46 Menschen das Werksgelände beziehungsweise Häuser in unmittelbarer Nähe verlassen können. Das Rote Kreuz bestätigte die Aktion, an der auch die UN beteiligt sind. Für eine solche Lösung hatte sich UN-Generalsekretär António Guterres in den vergangenen Tagen bei Besuchen in Moskau und Kiew eingesetzt.

Ukrainischen Angaben zufolge sollen allein in den Bunkeranlagen des Stahlwerks noch etwa 1000 Zivilisten eingeschlossen sein. Russland spricht von etwa 2500 Menschen, insbesondere Militärs und ausländischen Söldnern.

Ukraine-Krieg Azovstal
Ukraine-Krieg: Blick auf das Azovstal-Werk in der Hafenstadt Mariupol. - dpa

Russland hat Mariupol – eine strategisch wichtige Stadt am Asowschen Meer – bereits weitgehend eingenommen. Nach Schätzungen halten sich dort noch etwa 100'000 von einst 440'000 Bewohnern vor dem Ukraine-Krieg auf. Ihre Lage gilt als katastrophal.

Kiew berichtet von Verletzten bei Angriffen im Ukraine-Krieg

Die russische Regierung berichtete zugleich von weiteren Angriffen im Ukraine-Krieg. Rund um Saporischschja seien Flugabwehrraketensysteme zerstört worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.

Im Gebiet Charkiw seien zwei Kampfflugzeuge abgeschossen worden. Die ukrainische Seite sprach von mehreren Verletzten. Konaschenkow bestätigte zudem einen Angriff auf einen Flugplatz der Schwarzmeer-Metropole Odessa. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

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Unzählige Gebäude in Charkiw wurden durch russischen Beschuss im Ukraine-Krieg schwer beschädigt. Foto: Felipe Dana/AP/dpa - dpa

Die ukrainische Armee beschoss nach eigenen Angaben mit Raketen die von Russland besetzte Schlangeninsel im Schwarzen Meer. Dabei seien mehrere Luftabwehrkomplexe und eine Kommunikationseinheit zerstört worden. 42 russische Soldaten sollen getötet worden sein. Solche Angaben lassen sich im Ukraine-Krieg von unabhängiger Seite nicht überprüfen.

Russland wirft der Ukraine inzwischen vor, zunehmend Angriffe auf russisches Territorium zu unternehmen.

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