Wegen ihrer Politik gegenüber Griechenland drohen der Türkei weitere EU-Sanktionen. Laut Charles Michel sind die Entwicklungen nicht positiv.
Türkei Griechenland
Das türkische Forschungsschiff «Oruc Reis» (M) fährt in Begleitung türkischer Kriegsschiffe über das Mittelmeer. Die Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei im Streit um Erdgas im östlichen Mittelmeer dauern an. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Türkei drohen wegen ihrer Politik gegenüber Griechenland neue Sanktionen.
  • Die Bewertung der Entwicklungen seit Anfang Oktober ist nicht positiv.

Der Türkei drohen wegen ihrer provokativen Politik gegenüber Griechenland und Zypern neue Sanktionen der EU. EU-Ratspräsident Charles Michel sagte am Freitag in Brüssel, die Bewertung der Entwicklungen seit Anfang Oktober sei nicht positiv.

So habe es weitere einseitige Handlungen und feindselige Botschaften und Rhetorik gegeben. Deswegen werde man nun beim EU-Gipfel am kommenden Donnerstag und Freitag über die nächsten Schritte beraten.

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EU-Ratspräsident Charles Michel in Brüssel an einem EU-Gipfel (Archivbild). - Keystone

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten hatten Anfang Oktober beschlossen, bei ihrem Dezember-Gipfel eine Bewertung der türkischen Politik vorzunehmen. Zugleich wurde vereinbart, im Fall neuer einseitiger Massnahmen der Türkei alle möglichen Instrumente und Optionen zu nutzen. Was auch neue Sanktionen einschliessen könnte.

Streit vor allem wegen Erdgasvorkommen in Mittelmeer

Um die Türkei davon abzuhalten, war ihr zudem eine engere Zusammenarbeit für den Fall in Aussicht gestellt worden, dass sich der Konflikt mit den EU-Ländern Griechenland und Zypern beruhigt.

Mittelmeer
Griechische Kriegsschiffe im östlichen Mittelmeer - GREEK DEFENCE MINISTRY/AFP

In dem Streit geht es vor allem darum, dass Griechenland und Zypern der Türkei vorwerfen, im östlichen Mittelmeer illegal Erdgasvorkommen zu erkunden. Die türkische Regierung weist die Vorwürfe zurück und vertritt den Standpunkt, dass die Erdgassuche rechtmässig ist.

Zudem provozierte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zuletzt mit einem Besuch der einst von Griechisch-Zyprern bewohnten Küstensiedlung Varosha in der einstigen Touristenstadt Famagusta in Nordzypern. Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die Republik Zypern, die seit 2004 EU-Mitglied ist, beherrscht nur den Süden der Insel.

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