Südfrankreich: Orcas verenden allmählich in verlassenem Aquapark
Früher unterhielten sie im französischen Antibes das Publikum. Heute sind zwei Orcas in dem verlassenen Auqapark gefangen und verenden allmählich.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der Marinepark im französischen Antibes musste im Januar geschlossen werden.
- Zwei Orcas wurden in den veralgten Becken zurückgelassen.
- Tierschützer schlagen Alarm: Die Meeressäuglinge brauchend dringend Beschäftigung.
In Frankreich ist ein Gesetz gegen Tierquälerei in Kraft getreten. Deswegen ist der Marinepark in Antibes an der Côte d’Azur seit Januar geschlossen.
Was eigentlich zum Wohle der Tiere angedacht war, verursacht nun viel Leid für zwei ehemalige Show-Orcas des Marineparks.
Denn: Die beiden Meeressäuger befinden sich immer noch in den Becken.
Jeden Tag drehen sie ihre Runden im Wasser, in welchem sich seit der Schliessung des Marineparks Algen ausbreiten. Wikie und Keijo, wie die beiden Orcas heissen, brauchen dringend Beschäftigung.
Tierschützerinnen und Tierschützer warnen: Auf Dauer werden die Tiere in dem Becken krank.
Betonbecken seit Jahren in schlechtem Zustand
«Wale und Delfine können nicht artgerecht in Gefangenschaft gehalten werden», stellt Tierschützerin Tamara Narganes gegenüber «N-TV» klar.
Im Fall der beiden Orcas in Südfrankreich komme die schlechte Wasserqualität hinzu. «Und dass die Betonbecken seit Jahren in schlechtem Zustand sind», so Narganes.
Wikie und Keijo können momentan lediglich auf die Unterstützung einiger Angestellten zählen, die sie füttern.
Laut dem Sender hat der bisherige Parkbetreiber Marineland versichert, dass die Suche nach Lösungen auf Hochtouren laufe. Aber das stellt sich als schwierig heraus.
Denn: Die beiden Orcas können nicht ausgewildert werden – sie sind in Gefangenschaft geboren. Im offenen Meer würden die beiden Tiere nicht überleben.
In Kanada habe sich eine Auffangstation bereit erklärt, die beiden Orcas aufzunehmen. Diese ist jedoch noch nicht fertiggestellt.
So müssen die beiden Meeressäuger wohl oder übel in ihren Becken in Antibes ausharren. Bis eine definitive und umsetzbare Lösung für sie gefunden wird.