In einem Bericht äusserte Amnesty International Kritik an der Taktik der ukrainischen Armee. Jetzt attackiert Wolodymyr Selenskyj die Organisation scharf.
Ukrainischer Präsident Selenskyj
Ukrainischer Präsident Selenskyj - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Amnesty International kritisierte die Taktik der ukrainischen Armee im Ukraine-Krieg.
  • Als Reaktion auf den Bericht attackiert Wolodymyr Selenskyj die Organisation.
  • Diese wolle «eine Amnestie für den terroristischen Staat erlassen».
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Amnesty International nach Kritik an der Taktik der ukrainischen Armee scharf attackiert.

Die Menschenrechtsorganisation wolle «eine Amnestie für den terroristischen Staat (Russland) erlassen und die Verantwortung vom Aggressor dem Opfer zuschieben», sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner täglichen Ansprache.

Ukraine Krieg Soldaten Panzer
Ukrainische Soldaten im Ukraine-Krieg in Vollmontur, begleitet von einem Panzerwagen. - keystone

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei «ungerechtfertigt, invasiv und terroristisch», sagte der Präsident weiter. «Wenn jemand einen Bericht anfertigt, in dem Opfer und Angreifer gewissermassen auf eine Stufe gestellt werden, wenn gewisse Dinge über das Opfer analysiert und die Taten des Angreifers ignoriert werden, dann kann das nicht toleriert werden.»

Ukraine verstösst laut Amnesty gegen humanitäres Völkerrecht

Amnesty International hatte der ukrainischen Armee in einem am Donnerstag vorgelegten Bericht vorgeworfen, durch ihre Militärtaktik unnötig Zivilisten gefährdet zu haben.

Die Soldaten hätten «wiederholt aus Wohngebieten heraus operiert», erklärte Janine Uhlmannsiek, Expertin für Europa und Zentralasien bei Amnesty International Deutschland. Das ukrainische Vorgehen sei «ein Verstoss gegen humanitäres Völkerrecht», das nicht durch den «völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg» gerechtfertigt werde.

Amnesty stellte klar, dass die ukrainische Verteidigungstaktik «in keiner Weise» die «vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern» rechtfertige. Die Menschenrechtsorganisation bezeichnete Russlands Angriffe als «Kriegsverbrechen».

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