In Rom kam es zu wüsten Auseinandersetzungen am Rande eine Corona-Demonstration. Die Polizei hatte Mühe, die Randalierenden in Schach zu halten.
Eine Demonstration gegen den «Grünen Pass» ist in Rom eskaliert. Foto: Mauro Scrobogna/LaPresse/AP/dpa
Eine Demonstration gegen den «Grünen Pass» ist in Rom eskaliert. Foto: Mauro Scrobogna/LaPresse/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rom ist von den jüngsten Gewaltexzessen erschüttert.
  • Impfgegner und Rechtsextreme gingen auf die Polizei los und stürmten ein Gebäude.
  • Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Sie nahm 12 Personen fest.

Impfgegner, Rechtsextreme und Randalierer haben bei einer Corona-Demonstration in Rom für schwere Ausschreitungen mit Verletzten gesorgt. Einige prominente Rechtsextreme können dabei festgenommen werden.

Bei Zusammenstössen mit der Polizei kam es am Samstag zu Angriffen und Handgemengen. Die Ordnungskräfte setzten Tränengas, Schlagstöcke und Wasserwerfer ein. Die Polizei nahm bis Sonntagmittag zwölf Randalierer fest. Darunter die beiden Anführer der rechtsextremen Partei Forza Nuova, Giuliano Castellino und Roberto Fiore.

Von einer «Stadtguerilla der No Vax», also der Impfgegner, schrieb der «Corriere della Sera». Staatspräsident Sergio Mattarella und Regierungschef Mario Draghi verurteilten die Gewalt.

Akt «faschistischer Gewalt»

Vor allem die Erstürmung der Zentrale der Gewerkschaft CGIL, bei der unter anderem drei Carabinieri verletzt wurden, schockte die Politik. Demonstranten attackierten Wachleute mit Stöcken und Fahnenstangen und drangen in das Innere des Gebäudes vor. Dies war auf Amateuraufnahmen zu sehen.

Von einem Akt «faschistischer Gewalt» und einem «Angriff auf die Verfassung», sprach CGIL-Chef Maurizio Landini. Zuvor hatte er den Randalierern schon gesagt: «Niemand darf glauben, unser Land in die Faschistenzeit zurückstossen zu können.»

Gegen Corona-Massnahmen demonstriert

Einige Zehntausend Menschen waren am Samstag durch Rom gezogen, um gegen die Corona-Massnahmen der Regierung zu protestieren. Nach einer genehmigten Kundgebung an der Piazza del Popolo marschierten die Demonstranten durch die Innenstadt. Sie versuchten immer wieder, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Dabei wurden Gegenstände und auch Knallbomben auf die Polizisten geworfen.

Berichten zufolge wollten einige zum Amtssitz von Ministerpräsident Draghi vordringen, wurden dabei aber von Wasserwerfern der Polizei aufgehalten.

Die Wut richtet sich gegen den «Grünen Pass»

In Italien treten in der neuen Woche weitere Massnahmen gegen die Corona-Pandemie in Kraft. Vom 15. Oktober muss jeder Beschäftigte in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst einen sogenannten «Grünen Pass» haben, also einen Corona-Nachweis.

Diese sorgt aber gleichzeitig dafür, dass von Montag an Lockerungen möglich sind: Kinos, Theater und Konzerthallen etwa dürfen wieder zu 100 Prozent ausgelastet werden. Auch Diskotheken können wieder öffnen. Eintritt zu allen Events gibt es nur mit dem «Grünen Pass».

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