Schweizer Jodelklänge vor Vereidigung von Gardisten im Vatikan
Am Nachmittag werden die neuen Schweizergardisten im Vatikan feierlich vereidigt. Bereits im Vorfeld gibt es einen Festgottesdienst mit prominentem Besuch.

Schweizer Jodel im Petersdom: Am Morgen vor der Vereidigung von 27 neuen Schweizer Gardisten hat in der wichtigsten Kirche der römisch-katholischen Kirche eine fast intime Festmesse stattgefunden. Auch die Schweizer Landeshymne wurde gesungen.
Samstagmorgen um 7.15 Uhr. Der Himmel schimmert rosa über der Kuppel des Petersdoms in Rom. Eine Strasse führt am Rand des Petersplatzes zu einem Seiteneingang der Kirche. «Siete svizzeri?», ruft uns ein Sicherheitsbeauftragter zu. Auf unser Nicken hin lässt man uns gewähren.
Durch einen Seiteneingang betreten die geladenen Gäste den Sakralraum der Basilica di San Pietro. Zu ihnen gehören die Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, der Vorsteher der Schweizer Armee, Korpskommandant Thomas Süssli und Nationalratspräsidentin Maja Riniker.
Kardinal spricht zu Gardisten
Im Innern der Kirche herrscht andächtige Ruhe. Nur ein leises Trommeln von einem Schweizergardisten ist zu vernehmen. Das Licht ist noch gedämmt, viele Stühle sind noch leer.
Wenig Minuten später beginnt der Festgottesdienst. Jetzt wird es heller in der Basilica. Während des Gottesdienstes richtet Kardinal Pietro Parolin das Wort auch direkt an die Schweizergardisten, die seit 1506 den Papst beschützen.
«Ich lade euch ein, diese Mission mit Überzeugung zu leben», sagt Parolin. Die jungen Gardisten sollen die Welt «mit neuen Augen betrachten.»
2000 Gäste lauschen Jodelchor
Dann stimmt der 40-köpfige Jodelchor aus dem Gastkanton Uri erstmals ein Lied an und Deutschschweizer Worte erklingen im Petersdom.
2000 Gäste sind an diesem Samstag zur Festmesse geladen. Bei einer normalen Messe sind es um die 10'000 Menschen, die in die Kirche drängen. Doch an diesem Tag der Vereidigungsfeier der Schweizergardisten ist der Rahmen fast intim.
Man flüstert und schweigt im Publikum. Viele mögen sich bewusst sein, dass dieser Moment einmalig ist.
Schweizer Hymne in mehreren Sprachen
Ganz zum Schluss der Festmesse wird die Schweizer Hymne angestimmt. Jede Strophe wird in einer anderen Landessprache gesungen.
Dann endet die Festmesse und die letzten Vorbereitungen für die Vereidigung der 27 Schweizergardisten um 17 Uhr beginnen.