EU

Schweiz sorgt mit Kurs bei Russland-Sanktionen für Ärger in der EU

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Belgien,

Die Neutralität der Schweiz sorgt in der EU für Ärger. Es besteht die Sorge, dass man sich hierzulande nicht vollständig an die Finanzsanktionen anschliesst.

Ignazio cassis
Aussenminister und Bundespräsident Ignazio Cassis. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kurs der Schweiz im Ukraine-Konflikt sorgt in der EU für grosse Frustration.
  • Man sei besorgt, dass sich das Land den Finanzsanktionen nicht vollständig anschliesse.
  • Die Neutralität stösst auf grosses Unverständnis.

In der EU besteht die Sorge, dass die Schweiz sich den westlichen Finanzsanktionen gegen Russland nicht vollständig anschliesst und damit zu einem Ausweichquartier für russisches Geld wird. Der Kurs der Schweiz der vergangenen Tage und Wochen sorge für grosse Frustration, sagte eine EU-Diplomat am Montag in Brüssel. Es sei völlig unverständlich, wie man sich auf seine Neutralität berufen könne, wenn es um die Ahndung von Völkerrechtsbrüchen gehe.

Angaben aus dem Ministerrat zufolge bemüht sich die EU seit längerem, die Schweiz davon zu überzeugen, sich den Russland-Sanktionen vollständig anzuschliessen, die beispielsweise ein Einfrieren von Devisenreserven und Vermögenswerten bestimmter russischer Finanzinstitute vorsehen. Bis zuletzt gab es jedoch keine konkreten Zusagen.

Schweiz ist wichtiger Finanzplatz für Russen

Der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis hatte am Sonntag allerdings ein mögliches Einfrieren russischen Kapitals ins Gespräch gebracht. Zugleich machte er aber deutlich, dass eine endgültige Entscheidung über ein Einfrieren des Kapitals auf jeden Fall die Schweizer Neutralität berücksichtigen werde.

Kurz zuvor hatte Cassis noch unter Verweis auf die Neutralität seines Landes gesagt, die Schweiz werde ungeachtet des von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Einmarsches in die Ukraine keine Sanktionen verhängen. Das Land ist ein besonders wichtiger Finanzplatz für Russen. Nach Zahlen der Nationalbank lagen im vergangenen Jahr auf Schweizer Konten russische Vermögenswerte im Wert von rund 15 Milliarden Franken (14,5 Mrd Euro). Jedes Jahr sollen weitere Milliardenbeträge in die Schweiz fliessen. Oligarchen wie der Putin-Vertraute Gennadi Timtschenko leben dort.

Kommentare

Weiterlesen

Spitzensport
833 Interaktionen
Bundesrat reagiert

MEHR IN NEWS

2 Interaktionen
Ingolstadt
Blaise Metreweli MI6 Chefin
7 Interaktionen
Wie James Bond
Raketen
2 Interaktionen
Kriegsfolgen
Trump Kanada Carney
8 Interaktionen
Kooperation

MEHR EU

donald trump will ölpreis
1 Interaktionen
Energiepreise
G7 Leaders' Summit
«Verantwortung»
eu kritik grenzkontrollen
7 Interaktionen
EU-Innenminister

MEHR AUS BELGIEN

Messer
Tödlicher Angriff
27 Interaktionen
Finanzspritze
Von der Leyen
5 Interaktionen
Israel-Iran-Konflikt