Erfolgreicher Impfstoff-Test gegen Maul- und Klauenseuche

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Belgien,

Ein neuer Impfstoff gegen Maul- und Klauenseuche wurde unter hohen Sicherheitsvorkehrungen erfolgreich getestet.

Impfstoff
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wurde erfolgreich ein neuer Impfstoff gegen Maul- und Klauenseuche getestet. (Archivbild) - keystone

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen ist ein neuer Impfstoff gegen die Maul- und Klauenseuche mit Erfolg getestet worden. Er setzt auf ein seit der Corona-Pandemie weithin bekanntes Prinzip.

Der neue Impfstoff gegen den für Paarhufer hoch ansteckenden Erreger setzt nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf mRNA-Technologie – bekanntgeworden durch die Corona-Impfstoffe. Zuvor hatte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet.

Für die Herstellung bislang existierender Impfstoffe gegen die Maul- und Klauenseuche müssten zunächst grosse Mengen des Virus produziert und danach inaktiviert werden, erklärte eine FLI-Sprecherin. Die Arbeit mit dem Virus dürfe nur unter sehr hohen Sicherheitsmassnahmen erfolgen.

Für die Herstellung von mRNA-Impfstoff müsse hingegen kein vollständiges Virus produziert werden. Stattdessen würden nur Teile des genetischen Bauplans des Virus genutzt. Diese reichten aus, um eine Immunantwort hervorzurufen.

Erfolgreicher Test

Die Tests fanden am Hauptsitz des FLI auf der Insel Riems bei Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) in der höchsten veterinärmedizinischen Sicherheitsstufe 4 statt. Laut FLI wurden insgesamt 24 Rinder dem Erreger ausgesetzt, wobei 18 von ihnen zuvor zweimal den mRNA-Impfstoff erhalten hatten. Anders als die ungeimpften Tiere hätten die geimpften keine Krankheitssymptome gezeigt und deutlich weniger Viren ausgeschieden.

Die Forscher gehen auch davon aus, dass die geimpften Tiere das Virus nicht weiterverbreiten. Es sei der erste erfolgreiche Test eines mRNA-Impfstoffs gegen Maul- und Klauenseuche mit Grosstieren.

Entwickelt wurde der Impfstoff laut FLI unter anderem von Firmen aus den USA und Australien. Australien sei bislang von der Maul- und Klauenseuche verschont geblieben, erklärte die FLI-Sprecherin. In dem Land gebe es aber grosse Viehbestände und grossen Respekt vor dem Erreger. Zudem dürfe in dem Land nicht mit dem aktiven Virus gearbeitet werden. Deshalb sei ein mRNA-Impfstoff für Australien besonders interessant.

mRNA-Impfstoff gegen Tierseuchen

Vor einer möglichen Zulassung steht den Angaben zufolge noch weitere Arbeit an. Eine Prognose zur Dauer konnte die Sprecherin nicht geben. Auch mit Blick auf andere Tierseuchen werde an möglichen mRNA-Impfstoffen geforscht.

Erstmals seit Jahrzehnten war die Maul- und Klauenseuche im Januar in Deutschland ausgebrochen. Die Viruserkrankung wurde in einer Wasserbüffel-Herde in Hönow im östlichen Bundesland Brandenburg entdeckt. Zahlreiche Tiere wurden getötet.

Es kam zu Transportverboten und Handelseinschränkungen. Seit Mitte April gilt Deutschland wieder als frei von Maul- und Klauenseuche. In der Schweiz kam es 1980 zum letzten Fall.

Die Viruserkrankung ist für Paarhufer hoch ansteckend. Für Tiere ist sie sehr schmerzhaft und endet oft tödlich. Menschen können sich nicht anstecken.

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Kommentare

User #5086 (nicht angemeldet)

Auch wenn es vielen nicht passt, aber das Fleisch was man isst und die Milch die man trinkt, stammt von geimpften Tieren. Impfungen sind nicht nur bei Rindern, sondern auch bei anderen Nutztieren wie Schweinen, Geflügel und Schafen üblich. Impfungen in der Fleischproduktion sind die Regel, nicht die Ausnahme. Das gilt auch für Biofleisch...

User #3488 (nicht angemeldet)

In dem Artikel steckt überraschend viel Wahrheit: Die klassischen Impfstoffe sind viel aufwändiger herzustellen, als die mRNA Suppe. Jetzt wißt Ihr, warum das im Milliardenbereich überhaupt möglich war. Denn mit den klassischen Herstellungsverfahren war das nicht möglich. Es war alles im voraus genau so geplant.

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