Ein russischer Professor bezeichnet den Ukraine-Krieg als Probe für einen Konflikt mit der Nato. Es sei eine gute Lernerfahrung.
Ukraine Krieg
Russland kontrolliert mittlerweile Mariupol. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einem russischen Professor ist der Ukraine-Krieg die Probe für einen Konflikt.
  • So könne man die eigenen Waffen mit jenen der Nato vergleichen.
  • Die offizielle Begründung des Kremls ist die Entnazifizierung der Ukraine.
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Mit der «Entnazifizierung und Entmilitatisierung» begründet Wladimir Putin den Ukraine-Krieg stets. Der Kremlchef will einen ukrainischen Nato-Beitritt und die Osterweiterung des Verteidigungsbündnisses stoppen, glauben einige Experten. Putin glaube seiner eigenen Propaganda, was zum Krieg geführt habe, mutmassen andere. Ein russischer Professor bringt nun im russischen Staats-TV eine weitere Option ins Spiel: Es sei nur eine Probe.

Alexei Fenenko ist ein Professor an der Staatlichen Universität Moskau und Wissenschaftler am russischen Institut für internationale Sicherheitsstudien. Er war zu Gast beim russischen Staats-Sender «Channel One» und sagte: «Der Krieg ist eine Generalprobe für einen möglichen grösseren Konflikt in der Zukunft.»

Russland teste seine Waffen gegen jene der Nato und werde «herausfinden, wie viel stärker unsere Waffen sind», so der Professor. Es sei eine gute Lernerfahrung für zukünftige Konflikte. Moderatorin Olga Skabejewa bezeichnete dies als «beängstigendes Experiment».

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Das Abzeichen eines Nato-Soldaten in Portugal während dem Ukraine-Krieg. - Keystone

Sollte Russland in der Tat den Ukraine-Krieg als Generalprobe ansehen, so dürfte diese wohl gescheitert sein. Je nach Schätzung sollen bis zu 15'000 russische Soldaten gefallen, ein Mehrfaches davon verwundet worden sein. Auch bei Panzern, Fahrzeugen, Flugzeugen und gar Schiffen musste Russland viele Verluste hinnehmen.

Auch die Ziele der Invasion wurden schon mehrmals zurückgesteckt: Der Angriff und die Belagerung von Kiew musste abgebrochen werden, bei Charkiw werden Russen zurückgedrängt. Zudem ist die Nato angesichts des Kriegs näher zusammengerückt, die vormals neutralen Länder Schweden und Finnland wollen Mitglieder werden.

Schweden und Finnland wollen der Nato beitreten – der richtige Entscheid?

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