Ukraine-Krieg: Experte widerspricht Trump – keine Fortschritte
Nach den Ukraine-Gesprächen in seinem Zuhause spricht Trump von «grossen Fortschritten». Ein Militär-Experte ist ganz anderer Meinung.

Das Wichtigste in Kürze
- Trump sagt nach den jüngsten Ukraine-Gesprächen, ein Frieden sei möglicherweise nahe.
- Ein Militärexperte widerspricht mit: «Pantomime» statt Verhandlungsfortschritt.
- Ein Waffenstillstand oder Friedensfahrplan fehle weiterhin, hält Philipps O'Brien fest.
Donald Trump spricht nach dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj von «grossen Fortschritten». Der US-Präsident erwähnte einen Frieden, der «vielleicht sehr nahe» sei. Doch jenseits der wohlklingenden Worte bleiben zentrale Fragen offen. Experten zweifeln daran, dass der Ukraine-Krieg seinem Ende tatsächlich nähergekommen ist.
Bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Trumps Residenz Mar-a-Lago vermittelte der US-Präsident Zuversicht. In den kommenden Wochen könne sich entscheiden, ob eine Lösung erreicht werde. Auch beim heiklen Donbass-Thema gebe es Annäherungen, sagte Trump. Ohne jedoch konkrete Ergebnisse zu nennen. Genau darin liegt der Kern der Kritik.
«Trump spielt weiterhin mit Europa»
Der britische Militärexperte Philipps O'Brien widerspricht Trumps Darstellung deutlich. Auf X schrieb er, es gebe «keine Einigung über den Donbas und keine Einigung über Sicherheitsgarantien.»
Sein Fazit fällt scharf aus: «Die neueste Folge der Pantomime ist vorbei. Keine Einigung, kein Fahrplan für eine Einigung. Trump spielt weiterhin mit Europa.» Ausserdem betonte er, dass sich die Gespräche noch über Wochen hinziehen könnten.

Tatsächlich bleibt unklar, was sich seit früheren Gesprächsrunden substanziell verändert hat. Ein Waffenstillstand wurde nicht vereinbart und Sicherheitsgarantien sind weiterhin ungeklärt.
Ausserdem stehen nach wie vor Russlands zentrale Forderungen im Raum. Der Optimismus des US-Präsidenten kontrastiert damit auffällig mit der Realität der Verhandlungen.
Trump sorgt mit Aussage über Russland für Fragezeichen
Für zusätzliche Irritation sorgte Trump am Ende mit folgender Aussage zum Ukraine-Krieg: Russland wolle «sehen, dass die Ukraine Erfolg hat» und könne sich sogar am Wiederaufbau beteiligen.
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Angesichts des seit 2022 andauernden Angriffskriegs wirkt diese Einschätzung für viele Beobachter realitätsfern. Selenskyjs zurückhaltende Reaktion auf diese Bemerkung unterstrich die Distanz zwischen diplomatischer Hoffnung und politischer Wirklichkeit.
Was sonst noch an der PK zum Ukraine-Krieg gesagt wurde, kannst du im Nau.ch-Ticker nachlesen.
















