Patriarch Kirill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, und Papst Franziskus haben sich am Telefon über die Lage in der Ukraine ausgetauscht.
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Patriarch Kirill ist das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill hat am Telefon mit Papst Franziskus gesprochen.
  • Beide hätten die Hoffnungen auf einen baldigen Frieden betont.

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hat nach Angaben aus Moskau mit Papst Franziskus telefoniert. Bei dem Telefonat sei es ausführlich um die Lage in der Ukraine gegangen, teilte die russisch-orthodoxe Kirche am Mittwoch mit.

«Besondere Aufmerksamkeit galt den humanitären Aspekten der aktuellen Krise.» Es sei zudem um Massnahmen gegangen, die beide Kirchen zur Überwindung der Krise beitragen könnten.

Nach Angaben aus Moskau haben Kirill und Franziskus die Bedeutung der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine betont. Sie hätten die Hoffnungen auf einen baldigen Frieden zum Ausdruck gebracht. Der Vatikan äusserte sich zunächst nicht zu dem überraschenden Telefonat.

Patriarch Kirill hat sich stets hinter die Politik von Präsident Wladimir Putin gestellt. Er hat zudem dem Westen die Schuld an dem Krieg gegeben, den Putin vor gut drei Wochen befohlen hatte.

Angespanntes Verhältnis zwischen Vatikan und russisch-orthodoxem Patriarchat

Der Vatikan bemüht sich seit Beginn des Krieges um eine Rolle als Friedensvermittler. In seinen Appellen für ein Ende der Kämpfe in der Ukraine hatte Franziskus bislang nie Russland namentlich erwähnt.

Das Verhältnis zwischen dem Kirchenstaat und dem russisch-orthodoxen Patriarchat in Moskau ist sehr schwierig. Franziskus und Kirill haben sich bislang erst einmal persönlich getroffen, das war 2016 auf Kuba. Vor Kriegsausbruch hatte der Vatikan versucht, ein zweites Treffen zu organisieren und dabei auch eine Reise nach Moskau angeboten. In der russischen Hauptstadt aber war er nicht willkommen.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatte Franziskus zu einem Besuch in die umkämpfte Stadt eingeladen. Ein entsprechender Brieg war am Dienstag bekannt geworden. Die religiösen Führer der Welt sollen sich gemeinsam für den Frieden einsetzen. Dies hatten Klitschko und dessen Bruder Wladimir in einem Video bereits Anfang des Monats gefordert.

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