Papst Franziskus besucht aktuell Ungarn. Dort äussert er eine klare Meinung zu Flüchtenden, Migration und dem Ukraine-Krieg.
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Papst Franziskus muss jetzt erst einmal Pause machen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus besucht aktuell Ungarn.
  • Dort hielt er eine Rede vor Regierungsvertretern.
  • Bei dieser sprach sich der Pontifex für Flüchtende und Schutzsuchende aus.

Bei seinem Besuch in Ungarn hat das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Franziskus, ein Karmeliterkloster in Budapest besucht. Dort äusserte sich der Pontifex auch zu aktuellen Themen.

Er appelliert für einen menschenwürdigeren Umgang mit Flüchtenden und Migranten. Auch was den Ukraine-Krieg angeht, bezieht Franziskus klar Stellung.

Papst fordert Aufnahme von Geflüchteten in Europa

Er appellierte unter anderem, Wege und Mittel zu finden, die vor Konflikten, Armut und Klimawandel Fliehenden in Europa aufzunehmen. Das Thema der Migration und Flucht sei ein Thema, das sich früher oder später auf alle auswirken werde. «Deshalb ist es dringlich, dass wir als Europa an sicheren und legalen Wegen arbeiten. An gemeinsamen Mechanismen angesichts einer epochalen Herausforderung, die nicht durch Zurückweisung eingedämmt werden kann, sondern angenommen werden muss.»

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Der Papst in Ungarn. EPA/LUCA ZENNARO - keystone

Er betonte ausserdem die Notwendigkeit der Offenheit anderen gegenüber. Europa sei insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Weltlage von grundlegender Bedeutung.

Es solle die «Ausgegrenzten vereinen, die Völker in seinem Inneren willkommen heissen und niemanden für immer als Feind stehen lassen». Er warnte in dem Zusammenhang, dass «Nationalismen wieder neu aufbranden». Oft habe er gar den Eindruck, die Politik würde «eher die Gemüter erhitzen, statt Probleme zu lösen».

«Wo sind die schöpferischen Friedensbemühungen?»

Der Papst drückte sich in Bezug auf Russlands Krieg gegen die Ukraine und Frieden unmissverständlich aus: «Ich frage mich, auch mit Blick auf die gequälte Ukraine: Wo sind die schöpferischen Friedensbemühungen? Wo sind sie?» sagte er. «Man hat den Eindruck, dem traurigen Untergang des gemeinsamen Traums von Frieden beizuwohnen, während die Einzelkämpfer des Krieges Raum gewinnen.»

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Papst Franziskus und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban. EPA/VATICAN MEDIA HANDOUT HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES - keystone

Seine Rede vor Regierungsvertretern wurde zuvor mit Spannung erwartet. Beobachter rechneten im Vorfeld mit Aussagen, die als vorsichtig kritisch zu dem rechtspopulistischen Ministerpräsidenten, Viktor Orban, gewertet werden könnten. Ungarns Gesetze zu Migration und Flüchtlingen stehen oftmals im Widerspruch zu internationalem und EU-Recht. Grundsätzlich ist es etwa Schutzsuchenden, die ungarisches Gebiet erreicht haben, nicht möglich, Asyl anzusuchen.

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