Viktor Orban hat am Donnerstag im Vatikan von Papst Franziskus eine rund 40-minütige Privataudienz erhalten.
Papst Franziskus und Viktor Orban (r.)
Papst Franziskus und Viktor Orban (r.) - VATICAN MEDIA/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Papst überreichte Viktor Orban eine Bronzemedaille.
  • Damit drückte er seine Dankbarkeit für den Schutz von ukrainischen Flüchtlingen aus.

Papst Franziskus hat den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban am Donnerstag im Vatikan empfangen und ihm für die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge gedankt. Im Anschluss an die etwa 40-minütige Privataudienz überreichte das Kirchenoberhaupt Orban eine Bronzemedaille, wie der Pressedienst des Vatikans mitteilte. Der Papst drückte damit seine Dankbarkeit für den Schutz aus, den Ungarn bislang fast 626'000 ukrainischen Flüchtlingen gewährt hat, die seit Kriegsbeginn in das Nachbarland geflohen sind.

Von diesen beantragten 17'000 humanitären Schutz und weitere 100'000 eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung in Ungarn. Während der Papst regelmässig zur Hilfe für Menschen aller Konfessionen aufruft, die vor Krieg und Armut flüchten, betrachtet sich Orban als Wächter eines «christlichen Europas» gegen Einflüsse aus dem arabischen Raum.

Papst in Ungarn häufiger als «Idiot» bezeichnet

Franziskus' Engagement für Flüchtlinge brachte ihm häufiger die Bezeichnung «Idiot» oder «Schwachkopf» in den der ungarischen Regierung nahestehenden Medien ein. Als der Papst im September nach Budapest reiste, traf er bei dieser Gelegenheit den Ministerpräsidenten und rief die Ungarn dazu auf, allen gegenüber «offen» zu sein.

Orban, der in Brüssel wegen zahlreicher Verstösse gegen die Rechtsstaatlichkeit am Pranger steht, hat gerade seine vierte Amtszeit in Folge angetreten. Bei der Parlamentswahl am 3. April hatte er seine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament verteidigt.

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