Papst Franziskus hat Angehörige der von der Terrororganisation Hamas vor einem halben Jahr entführten israelischen Geiseln empfangen.
Papst Franziskus
Papst Franziskus hat im Vatikan die Angehörigen von israelischen Geiseln empfangen. - Andrew Medichini/AP/dpa

Der Vatikan veröffentlichte am Montag Fotos, auf denen die Mitglieder von fünf Familien bei einer Privataudienz im Apostolischen Palast zu sehen sind – sie halten Fotos und Plakate in den Händen, die ihre entführten Angehörigen zeigen. Eine Frau sagte laut «Times of Israel» nach dem Treffen, der Papst habe die Hamas als «böse» bezeichnet – was sie auch sei. «Und er war sehr deutlich, dass die Geiseln nach Hause kommen müssen.» Das Treffen sei sehr emotional und kraftvoll gewesen.

Der Papst hatte am Ostersonntag angesichts der Kriege im Gazastreifen und in der Ukraine zu Frieden gemahnt. Insbesondere forderte er einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen, wo seit fast sechs Monaten die israelische Armee die islamistische Hamas bekämpft. Er verlangte auch einen garantierten Lieferweg für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen, wo viele Menschen hungern. Auch müssten die am 7. Oktober von Hamas-Terroristen und anderen Extremisten aus Israel in den abgeriegelten Küstenstreifen entführten Geiseln freigelassen werden.

250 Frauen, Männer und Kinder entführt

Die palästinensischen Attentäter hatten bei dem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 nicht nur rund 1200 Menschen ermordet, sondern auch rund 250 Frauen, Männer und Kinder entführt. 105 von ihnen kamen im Zuge einer Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas nach knapp zwei Monaten frei. Das Schicksal der übrigen Geiseln ist nicht öffentlich bekannt. Knapp 100 von ihnen dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein.

Nach dem Massaker am 7. Oktober reagierte Israel mit einer grossangelegten Militäroffensive und griff Ziele im Gazastreifen an. Wegen der hohen Opferzahlen unter der palästinensischen Zivilbevölkerung und mangelnder Versorgung des Küstengebiets mit Nahrungsmitteln steht Israel international stark in der Kritik.

Im November traf Papst Franziskus erstmals Angehörige von Geiseln aus Israel und von Palästinensern aus dem Gazastreifen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche empfing die beiden Gruppen getrennt voneinander im Vatikan.

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