Im Ukraine Krieg hat Putin eine Militäroperation in der Ukraine angeordnet. Laut der Ukraine hat die Invasion bereits begonnen.
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Ein ukrainischer Soldat im Krisengebiet. Die Situation in der Ostukraine bleibt angespannt. - EPA/ALISA YAKUBOVYCH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lage in der Ostukraine eskaliert weiter, Putin kündigte eine Militäroperation an.
  • In der Nacht auf Donnerstag begann die russische Invasion in die Ostukraine.
  • Selenskyj hatte erfolglos das Gespräch mit Putin gesucht und appelliert an die Russen.
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Der Ukraine Krieg eskaliert weiter: Wladimir Putin hat einen Auslandeinsatz seiner Armee angeordnet. Kurz danach wurden erste Explosionen in ukrainischen Städte, darunter Kiew, gehört. Die Ukraine spricht davon, dass die Invasion begonnen habe.

Die Separatistenführer von Donezk und Luhansk haben Putin zuvor um militärische Hilfe gebeten. Die Ukraine hat den landesweiten Notstand ausgerufen, die EU Sanktionen in Kraft gesetzt. Hier erfahren Sie alle neuen Entwicklungen im Ukraine Krieg, jene vom Mittwoch finden Sie hier.

Ukraine Krieg: Der Donnerstag im Ticker

02.50: Vom Westen hagelt es Kritik und Sanktionen, von Venezuela erhält Russland aber Rückendeckung. Man sei besorgt über die Verschärfung des Ukraine-Kriegs und bedauere den Brich des Minsker Abkommens durch die Nato. Dies heisst es in einer Stellungnahme der sozialistischen Regierung in Caracas.

02.00: Die US-Regierung sieht den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als ein «Hauptziel für russische Aggressionen». «Präsident Selenskyj verkörpert in vielerlei Hinsicht die demokratischen Bestrebungen und Ambitionen der Ukraine und des ukrainischen Volkes», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums Ned Price am Donnerstagabend dem Sender CNN. Daher bleibe er ein Hauptziel der Russen.

Fast wortgleich äusserte sich Selenskyj in Kiew. «Nach unseren Informationen hat mich der Feind zum Ziel Nr. 1 erklärt, meine Familie zum Ziel Nr. 2», sagte er in einer Videobotschaft. Es gebe falsche Berichte, dass er Kiew verlassen habe. «Ich bleibe in der Hauptstadt, bleibe bei meinem Volk.»

01.35: In der strategisch wichtigen ukrainischen Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer sind nach Angaben der Stadtverwaltung 17 grosse Hochhäuser durch Beschuss beschädigt worden.

Sie lägen alle im Osten der Stadt in Richtung der Front zu den prorussischen Separatisten. Die Stromversorgung sei teilweise ausgefallen, teilte die Stadt am späten Donnerstagabend mit. Die Wasserversorgung funktioniere hingegen. Der öffentliche Nahverkehr fahre kostenlos für die Bewohner. 23 verletzte Einwohner der Stadt sowie 23 verletzte Soldaten seien in Kliniken aufgenommen worden.

01.20: Die US-Regierung hat auch die grösste russische Bank mit Sanktionen belegt. US-Institute müssen innerhalb von 30 Tagen jegliche Konten der Sberbank schliessen, die bislang Geschäfte in US-Dollar ermöglichten, wie das Finanzministerium am Donnerstag erklärte. Die russische Bank, die mehrheitlich im Staatsbesitz sei, sei der grösste Gläubiger der russischen Wirtschaft und der grösste Verwalter von Spareinlagen, hiess es weiter.

Selenksyj ordnet allgemeine Mobilmachung an

23.35: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine allgemeine Mobilmachung angeordnet. Zudem dürfen Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen.

Das Staatsoberhaupt habe ein entsprechendes Dekret unterschrieben, meldete die Agentur Unian in der Nacht zum Freitag unter Berufung auf das Präsidialamt in Kiew. Die Anordnung gilt demnach 90 Tage und sieht die Einberufung von Wehrpflichtigen und Reservisten vor.

Nach ukrainischen Behördenangaben dürfen zudem männliche Staatsbürger im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht verlassen. Man werde sie nicht über die Landesgrenze lassen, teilte der Leiter der ukrainischen Zollbehörde in Lemberg, Danil Menschikow, am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Facebook mit.

Ukraine Krieg: Obama unterstützt Bidens Sanktionen

22.55: Der frühere US-Präsident Barack Obama unterstützt scharfe Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine.

«Jeder Amerikaner sollte unabhängig von der eigenen Partei Präsident (Joe) Bidens Bemühungen unterstützen, zusammen mit unseren engsten Verbündeten entschiedene Sanktionen gegen Russland zu verhängen», erklärte Obama am Donnerstag bei Twitter. «Sanktionen, die Russlands autokratische Eliten einen echten Preis zahlen lassen.»

22.50: Die Ukraine hat im UN-Menschenrechtsrat eine Dringlichkeitsdebatte über die Lage in ihrem Land beantragt. Der Rat aus 47 Ländern tritt turnusmässig am Montag (28.2.) in Genf zusammen und tagt für fünf Wochen.

Der Rat müsse sich mit der «äusserst gravierenden Verschlechterung» der Situation in der Ukraine befassen, schrieb die ukrainische Botschafterin Jewhenija Filipenko nach dem russischen Einmarsch in ihrem Heimatland am Donnerstagabend an den Präsidenten des Rates, Federico Villegas.

22.13: Die Lage im Osten der Ukraine nahe der von den Separatisten kontrollierten Gebiete ist nach Angaben des ukrainischen Militärs weiter unruhig. Die Situation im Einsatzgebiet Donezk sei angespannt, werde aber von der Armee kontrolliert, heisst es in einem Bericht der ukrainischen Armee am Donnerstagabend (Ortszeit). Der Beschuss durch Russland dauere an.

UNHCR: Rund 100'000 Ukrainer auf der Flucht

22.07: Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR rund 100'000 Menschen in dem Land auf der Flucht.

Mehrere tausend Menschen seien zudem bereits aus dem Land geflüchtet, sagte UNHCR-Sprecherin Shabia Mantoo am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

21.57: Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine hat Russlands Staatschef Wladimir Putin mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron telefoniert. Das teilte der Kreml am Donnerstagabend in Moskau mit.

Es habe einen «ernsthaften und offenen Meinungsaustausch über die Lage in der Ukraine» gegeben. Putin habe ausführlich seine Gründe für den Einmarsch erläutert, hiess es in der Mitteilung weiter. Beide hätten vereinbart, in Kontakt zu bleiben.

21.55: Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine haben sich Tausende Menschen in mehreren tschechischen Städten zu Solidaritätskundgebungen mit der Ex-Sowjetrepublik versammelt.

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Menschen demonstrieren heute Donnerstag in Prag gegen den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. - Kamaryt Michal/CTK/dpa

In Prag kamen am Donnerstagabend rund 3000 Demonstranten auf dem Wenzelsplatz in der Innenstadt zusammen. Sie hielten Spruchbänder wie «Stoppt Putin» und «Wir geben die Ukraine nicht auf» hoch.

21.51: Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten haben am Donnerstag bei einem Sondergipfel einem umfangreichen Sanktionspaket gegen Russland zugestimmt. Die Strafmassnahmen betreffen unter anderem die Bereiche Energie, Finanzen und Transport. Zudem soll es Exportkontrollen für bestimmte Produkte sowie Einschränkungen bei der Visapolitik geben.

21.19: Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat äusserst besorgt auf die Eroberung des ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerks Tschernobyl durch russisches Militär reagiert. Die Sicherheit im Unfallreaktor müsse unbedingt gewährleistet bleiben, forderte IAEA-Chef Rafael Grossi am Donnerstagabend in Wien. Laut ukrainischen Behörden sei bislang vor Ort nichts zerstört worden, berichtete er.

21.14: Die US-Regierung weist im Konflikt mit Russland einen hohen russischen Diplomaten aus den USA aus. «Wir können bestätigen, dass die Vereinigten Staaten die russische Botschaft darüber informiert haben, dass wir ihren Gesandten Botschaftsrat ausweisen», teilte ein hoher Beamter des US-Aussenministeriums am Donnerstag mit.

21.11: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat am Donnerstag erstmals Russland wegen seiner Invasion in die Ukraine kritisiert. «Gemeinsam mit unseren EU- und Nato-Bündnispartnern verurteilen wir das militärische Vorgehen Russlands», sagte Orban in einem Video, das er auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte

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Viktor Orbán, Ministerpräsident von Ungarn. - dpa

21.02: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat beim EU-Krisengipfel in Brüssel für eine rasche Verschärfung der Sanktionen gegen Russland geworben, will sich für den Fall einer militärischen Eskalation aber weitere Schritte vorbehalten.

Er zeigte sich am Donnerstagabend überzeugt, dass die 27 EU-Länder «zügig Entscheidungen treffen, die eine Reaktion auf die flagrante Verletzung des Völkerrechts durch Russland darstellen». Bei der Frage nach einem möglichen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift äusserte Scholz sich zurückhaltend.

20.58: Die US-Regierung geht davon aus, dass Russland im Zuge seines Angriffs auf die Ukraine die Regierung in Kiew stürzen will.

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US-Präsident Joe Biden heute Donnerstag im Weissen Haus. - Keystone

«Wir gehen davon aus, dass (die russischen Streitkräfte) die Absicht haben, die Regierung zu entmachten und ihre eigene Regierungsform zu installieren, was diese ersten Schritte in Richtung Kiew erklären würde», sagte ein führender Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag nach einer Mitschrift des Pentagons.

USA schicken weitere Soldaten nach Europa

20.54: Die US-Regierung verlegt nach Russlands Angriff auf die Ukraine weitere Soldaten nach Europa. «Jetzt genehmige ich die Entsendung zusätzlicher US-Streitkräfte nach Deutschland als Teil der Nato-Reaktion», sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weissen Haus in Washington. «Die gute Nachricht ist, dass die Nato geeinter und entschlossener denn je ist», sagte Biden

20.52: Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat zum Auftakt des EU-Sondergipfels in Brüssel Kritik an der bisherigen Russland-Politik der Europäischen Union geübt. «Wir waren nicht entschlossen genug, um Russland von diesem Schritt abzuhalten», sagte er am Donnerstagabend in Brüssel. Dieser sei eine Tragödie für die Ukraine und Europa, aber auch für Russland selbst.

20.46: Die US-Regierung fühlt sich angesichts der Attacke auf die Ukraine voll in ihren düsteren Warnungen der vergangenen Wochen bestätigt. «Seit Wochen haben wir davor gewarnt, dass dies geschehen würde.

Und nun entwickelt es sich weitgehend so, wie wir es vorhergesagt haben», sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag bei einer Ansprache im Weissen Haus in Washington.

Russland hat «vollständige Lufthoheit» über Ukraine

20.37: Russland hat mit seinem Grossangriff auf die Ukraine nach Angaben eines westlichen Geheimdienstvertreters die «vollständige Lufthoheit» über die Ukraine erlangt. Die Ukraine verfüge nun über keinerlei Luftabwehrkapazitäten mehr, sagte der Geheimdienstvertreter am Donnerstag in Brüssel: «Sie haben keine Luftwaffe mehr, um sich zu schützen.»

20.35: Bei Protesten gegen den Einmarsch in die Ukraine sind in Russland nach Angaben von Aktivisten fast 1400 Menschen festgenommen worden.

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Polizisten nehmen Protestler im russischen Nizhny Novgorod fest. - AP Photo/Dmitri Lovetsky

Die Menschenrechtsorganisation OVD-Info registrierte nach eigenen Angaben bis Donnerstagabend mindestens 1391 Festnahmen in 51 russischen Städten, davon allein mehr als 700 in der Hauptstadt Moskau und mehr als 340 in der zweitgrössten Stadt St. Petersburg. Auf dem Moskauer Puschkin-Platz beobachten AFP-Journalisten dutzende Festnahmen.

20.33: Die US-Regierung verlegt nach Russlands Angriff auf die Ukraine weitere Soldaten nach Europa. «Jetzt genehmige ich die Entsendung zusätzlicher US-Streitkräfte nach Deutschland als Teil der Nato-Reaktion», sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weissen Haus in Washington.

Nachbarland Moldau ruft Ausnahmezustand aus

20.27: Wegen des Angriffs auf die Ukraine hat das Nachbarland Moldau den Ausnahmezustand ausgerufen. Dies gelte von Donnerstag an für 60 Tage, entschied das Parlament in der Hauptstadt Chisinau am Donnerstag in einer Sondersitzung

20.25: Wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage zieht die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vorübergehend ihre internationalen Beobachter aus der Ukraine ab. Das gab OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid am Donnerstagabend bekannt. Der vorübergehende Abzug betrifft ausserdem OSZE-Mitarbeiter, die an Projekten zum Aufbau von demokratischen Institutionen gearbeitet hatten.

Biden kündigt schärfere Sanktionen an

20.22: US-Präsident Joe Biden plant kein direktes Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. «Ich plane nicht, mit Putin zu reden», sagte Biden am Donnerstag bei einer Ansprache im Weissen Haus in Washington.

Joe Biden
US-Präsident Joe Biden heute Donnerstag bei einer Ansprache. - Keystone

Biden bezeichnete Russlands Angriff auf die Ukraine als grossen Fehler Moskaus: «Putins Aggression gegen die Ukraine wird Russland am Ende teuer zu stehen kommen, wirtschaftlich und strategisch.» Er betonte: «Diese Aggression kann nicht unbeantwortet bleiben.»

Amerika stehe für die Freiheit ein. Dies sei ein gefährlicher Moment für Europa und für die Freiheit auf der ganzen Welt. Doch die Freiheit werde sich am Ende durchsetzen. Die USA und ihre Verbündeten würden stärker aus dieser Krise hervorgehen, während Russland isoliert sein werde.

19.56: Kanada setzt wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine alle Exportgenehmigungen nach Russland aus. Das erklärte Kanadas Präsident Justin Trudeau am Donnerstag in Ottawa.

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Kanadas Premierminister Justin Trudeau. - Keystone

Es würden keine neuen Genehmigungen erteilt, bestehende seien aufgehoben, sagte Trudeau weiter. Ausserdem würden bestehende Sanktionen verschärft und unter anderem auf die Verteidigungs-, Finanz- und Justizminister Russlands ausgeweitet.

19.28: Die Afrikanische Union (AU) hat Russlands Krieg gegen die Ukraine scharf verurteilt. Im Interesse des weltweiten Friedens fordere die AU einen unverzüglichen Waffenstillstand und die Aufnahme diplomatischer Gespräche zwischen beiden Parteien, hiess es am Donnerstag am Sitz der AU in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba.

Russland und potenziell weitere Beteiligte müssten das internationale Völkerrecht wie auch das Territorialgebiet und die Souveränität der Ukraine respektieren.

19.25: In Lettland sind die ersten US-Truppen zur Verstärkung der Nato-Ostflanke eingetroffen. Ein Kontingent von etwa 40 amerikanischen Soldaten kam in der Nacht zum Donnerstag in dem baltischen Nato-Land an, wie das Verteidigungsministerium in Riga mitteilte.

Insgesamt sollen mehr als 300 US-Soldaten nach Lettland verlegt werden, das an Russland und dessen Verbündeten Belarus angrenzt. Die Truppen sollen auf dem Militärstützpunkt Adazi stationiert werden.

Biden kündigt «verheerende Sanktionen» an

19.24: US-Präsident Joe Biden hat Russland nach dem Angriff auf die Ukraine «verheerende» Sanktionen der führenden Industrienationen angekündigt.

Bei einem Gespräch mit den Staats- und Regierungschefs der G7-Staatengruppe sei vereinbart worden, bei «verheerenden Sanktionspaketen und weiteren wirtschaftlichen Massnahmen» voranzuschreiten, «um Russland zur Rechenschaft zu ziehen», erklärte Biden am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Wir stehen an der Seite des mutigen ukrainischen Volkes.»

19.10: Gegen Russlands Partnerland Belarus sollen wegen dessen Unterstützung für den Angriff auf die Ukraine ebenfalls neue EU-Sanktionen verhängt werden.

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Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko. - SPUTNIK/AFP

Zudem soll unverzüglich auch mit der Vorbereitung eines dritten Pakets mit Strafmassnahmen gegen Russland begonnen werden. Dies geht aus einem Entwurf der Abschlusserklärung des für Donnerstagabend geplanten Krisengipfels der Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten hervor.

19.05: Die Ölpreise haben am Donnerstag nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine kräftig zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete erstmals seit 2014 mehr als 100 Dollar.

18.57: Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben die Kontrolle über den zerstörten Atomreaktor von Tschernobyl übernommen. Russische Soldaten hätten das Gebiet um das Akw im Norden der Ukraine nach «erbitterten» Kämpfen eingenommen, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak am Donnerstagabend.

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Die Stadt Tschernobyl steht seit dem Atomunglück in den 1980er Jahren leer. - Keystone

Der Unglücksreaktor könne daher nicht mehr als sicher angesehen werden, es handele sich um «eine der ernstesten Bedrohungen für Europa».

18.51: Die russische Grossoffensive in der Ukraine hat die Börsen am Donnerstag rund um den Globus in die Knie gezwungen. Investoren schichteten ihre Depots auf risikoärmere Anlagekategorien um. Sie flüchteten also in sichere Anlagen wie Gold, Staatsanleihen und Währungen wie den Schweizer Franken, den Yen oder US-Dollar.

18.49: Die Slowakei hat am Donnerstagnachmittag einen zunehmenden Andrang von Reisenden aus der Ukraine festgestellt. Am Grenzübergang Vysne Nemecke sei mit bis zu achtstündigen Wartezeiten zu rechnen, teilte die slowakische Zollverwaltung am Abend mit.

18.47: Als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine hat Grossbritannien der staatlichen russischen Fluggesellschaft Aeroflot ein Flugverbot erteilt. Zudem würden die Konten weiterer russischer Geschäftsleute aus dem Banken- und Rüstungssektor eingefroren, sagte der britische Regierungschef Boris Johnson am Donnerstagabend im Parlament. Russlands Präsident Wladimir Putin werde nie «das Blut der Ukraine von seinen Händen waschen» können, sagte Johnson.

Demo bei Zürcher Rathausbrücke

18.43: Auch vor der Zürcher Rathausbrücke haben sich am Donnerstagabend Dutzende Menschen versammelt, um gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine zu demonstrieren.

Ukraine Konflikt
«Hände weg von der Ukraine», fordert eine Demonstrantin in Zürich.
Ukraine Konflikt
Mit Kerzen wollen die Demonstranten in Zürich ein Zeichen setzen.
Ukraine Konflikt
Die Demonstranten fordern einen Stopp des Einmarsches.
Ukriane Krise
Ein Demonstrant fordert, dass der «Bundesrat endlich Haltung zeigt».
Ukraine Konflikt
Drohnen-Aufnahme des Protests heute Donnerstag in Zürich.

Sie hielten Transparente mit der Aufschrift: «Russland, Hände weg von der Ukraine!»

18.33: Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Entschlossenheit der Nato betont, das östliche Bündnisgebiet bei einem Angriff Russlands zu verteidigen.

Bundeskanzler Olaf Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz - POOL/AFP

«Putin sollte die Entschlossenheit der Nato nicht unterschätzen, alle ihre Mitglieder zu verteidigen», sagte Scholz am Donnerstag in einer Fernsehansprache.

18.32: Die Schweizer Parteien haben nach dem beispiellosen Einmarsch Russlands in der Ukraine teils enttäuscht auf die Reaktion des Bundesrats reagiert. Linke Parteien forderten sofortige und harte Sanktionen. Die SVP dagegen verlangte, dass die Schweiz bei den EU-Sanktionen gar nicht mitmacht.

Moskau will Russland-freundliche Regierung in Kiew installieren

18.01: Die russische Militäroffensive in der Ukraine zielt nach Einschätzung der USA auf den Sturz der pro-westlichen Regierung in Kiew ab. Moskau wolle eine Russland-freundliche Regierung installieren, sagte ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag.

18.00: Die USA bereiten bei den Vereinten Nationen eine gegen Moskau gerichtete Resolution vor. An diesem Freitag soll es dazu in New York eine neue Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats geben, wie am Donnerstag aus Diplomatenkreisen verlautete. Die Resolution werde Russlands Aggression Russlands aufs Schärfste verurteilen, die Souveränität und territoriale Integrität sowie die Unabhängigkeit und Einheit der Ukraine bekräftigen, hiess es. Von Russland soll darin der sofortige Rückzug verlangt werden.

17.57: Die Schweiz ist wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine in Kontakt mit der EU-Grenzschutzagentur Frontex. Es würden Migrationsbewegungen erwartet, bestätigte Christine Schraner Burgener, Staatssekretärin für Migration.

Im Moment scheinen sich die Bewegungen jedoch innerhalb der Ukraine abzuspielen. Daher würden wohl jetzt in erster Linie die Grenzstaaten wie etwa Polen davon betroffen sein, sagte die Staatssekretärin weiter.

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Menschen versuchen, auf einen Bus zu kommen, um Kiew zu verlassen. - Keystone

Die Schweiz werde sich solidarisch zeigen mit Ukrainerinnen und Ukrainern. Nächste Woche werde Bundesrätin Karin Keller-Sutter am Treffen der EU-Innenminister in Brüssel teilnehmen, sagte Schraner Burgener weiter. Die Situation in der Ukraine werde sicherlich besprochen werden.

«Wir werden die Lage beobachten.» Im Sinne der Solidarität werde man jedes Gesuch prüfen. Menschen, die schon da sind, werde die Schweiz entsprechend behandeln. «Wir werden sicher niemanden zurückschicken», sagte sie.

17.53: Bei Demonstrationen gegen den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern mehr als 160 Menschen festgenommen worden. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info zählte bis zum frühen Donnerstagabend 167 Festnahmen in mehr als 20 russischen Städten.

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Menschen demonstrieren in Moskau gegen den Einmarsch in die Ukraine. - Screenshot Twitter/@AVindman

17.52: Die EU-Militärmission Eufor verlegt 500 zusätzliche Soldaten nach Bosnien-Herzegowina. Es handle sich um eine Vorsichtsmassnahme, um die bosnischen Partner bei der Gewährleistung der Sicherheit zu unterstützen, teilte das Eufor-Kommando am Donnerstag in Sarajevo mit.

17.50: Die ersten Auswirkungen der Ukraine-Krise auf den Gas- und Energiemarkt sind nach den Worten von Benoît Revaz, Direktor des Bundesamts für Energie (BFE), bereits spürbar. Die Preise seien seit Donnerstagmorgen bis zu 30 Prozent gestiegen.

Da jedoch der Winter schon ziemlich fortgeschritten sei und Europa über genügend Gasimporte verfüge, dürfte bis Ende des Winters die Versorgung gesichert sein, sagte Revaz am Donnerstag vor den Medien in Bern.

Schweiz verstärkt Cyber-Überwachung

17.41: Die Schweiz hat im Zuge der Ukraine-Krise ihre Überwachung im Internet verstärkt. Die Anstrengungen seien intensiviert worden, sagte Jürg Bühler, interimistischer Direktor des Nachrichtendienstes des Bundes, am Donnerstag vor den Medien in Bern. Bislang seien keine speziellen Cyberaktivitäten gegen die Interessen der Schweiz festgestellt worden.

17.25: Hunderte Menschen haben sich mit Ukraine-Flaggen in Bern eingefunden. Sie demonstrieren auf dem Waisenhausplatz gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine. Sie rufen «Stop Putins war» und «fight for Ukraine» (Deutsch: «Stoppt Putins Krieg» und «kämpft für die Ukraine»).

Menschen demonstrieren in Bern gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine. - Nau.ch

«Die Menschen haben zum Teil Tränen in den Augen», so eine Nau.ch-Reporterin vor Ort. «Man hört Leute, die russisch oder ukrainisch sprechen.» Laut anwesenden Polizisten haben zwischen 200 und 250 Personen teilgenommen.

17.16: Der russische Patriarch Kirill hat angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine zum Schutz der Zivilbevölkerung aufgerufen. Alle Seiten sollten alles in ihrer Kraft Stehende tun, um zivile Opfer zu vermeiden, sagte das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche einer Mitteilung vom Donnerstag zufolge. «Mit tief empfundenem Schmerz nehme ich das Leid der Menschen wahr, das durch die Ereignisse verursacht wird.» Der 75-Jährige rief allerdings nicht zur Einstellung der Gewalt auf.

17.12: Die Deutsche Bundeswehr schickt drei weitere Eurofighter zur Luftraumüberwachung nach Rumänien. Wie das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte, wird damit das deutsche Engagement innerhalb des von der Nato organisierten Einsatzes ausgeweitet. Demnach wurden bisher bereits drei deutsche Eurofighter eingesetzt, nun wurden drei weitere nach Rumänien verlegt.

16.53: Russische und ukrainische Truppen liefern sich nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch Gefechte in der Nähe des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl.

Tschernobyl
Ein Reaktor in der verlassenen ukrainischen Stadt Tschernobyl. - Keystone

«Russische Besatzungskräfte versuchen, das Atomkraftwerk Tschernobyl zu erobern», twitterte Selenskyj am Donnerstag.

16.51: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat eine nächtliche Ausgangssperre in der ukrainischen Hauptstadt verhängt. Die Massnahme diene dem Schutz der Bewohner vor den russischen Truppen, erklärte Klitschko am Donnerstag.

Die Ausgangssperre gelte von 22 Uhr bis 7 Uhr, der öffentliche Nahverkehr werde in dieser Zeit eingestellt. Die U-Bahn-Stationen bleiben laut Klitschko aber rund um die Uhr geöffnet, um den Bürgern bei Luftangriffen als Schutzraum zu dienen.

EU plant Sanktionen gegen Belarus

16.35: Die EU plant nun auch Sanktionen gegen Belarus, da das Land Russland stützt. Das schreibt der britische «Guardian». Ein entsprechender Entwurf soll am Donnerstagabend fertiggestellt werden.

16.29: Mehrere hundert Menschen haben sich am Donnerstag in Bern zu einer Kundgebung gegen den russischen Angriff in der Ukraine versammelt. Am Protest beteiligten sich Ukrainer und auch Schweizer, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

Viele ukrainische Flaggen waren zu sehen und Transparente mit Slogans wie «Stop Putins War». Zur Kundgebung auf dem Waisenhausplatz aufgerufen hatten Ukrainer in der Schweiz. Die Welt müsse auf die russische Kriegserklärung reagieren.

16.24: Die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat Unterstützung für eine Aufnahme möglicher ukrainischer Flüchtlinge zugesichert. Sie bezog dies am Donnerstag zunächst vor allem auf unmittelbare Nachbarstaaten wie Polen, sprach sich aber auch für einen EU-Beschluss aus, um Aufnahmen in der gesamten Union zu erleichtern.

Darüber könne bereits an diesem Abend auf dem EU-Gipfel zur durch den russischen Angriffskrieg entstandenen Lage entschieden werden.

15.58: Russische Behörden haben die Menschen im eigenen Land angesichts des Einmarsches in die Ukraine vor Protestaktionen gewarnt. «Aufgrund der angespannten aussenpolitischen Lage» werde in sozialen Netzwerken zu nicht genehmigten Kundgebungen aufgerufen, teilten Ermittlungskomitee, Innenministerium und Moskaus Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Das Innenministerium drohte mit Festnahmen. Russische Sicherheitskräfte sind bekannt dafür, oft mit Härte gegen oppositionelle Demonstranten vorzugehen. Zunächst gab es allerdings keine grösseren Protestaktionen.

Kiew löst Luftalaram aus

15.21: Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat wegen des russischen Angriffs Luftalarm ausgelöst. Die Stadtverwaltung rief am Donnerstag alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen.

15.12: Nach schweren Angriffen russischer Truppen in der Ukraine haben die Behörden Dutzende Tote und Verletzte gemeldet. In der Stadt Browary nahe der Hauptstadt Kiew habe es mindestens sechs Tote und zwölf Verletzte gegeben, hiess es am Donnerstagnachmittag aus der Stadtverwaltung.

Im Südosten der Ukraine nahe der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer kamen offiziellen Angaben zufolge acht Männer und zehn Frauen ums Leben. Der Luftangriff auf eine Militärbasis ereignete sich demnach im Dorf Lypezke.

Laut Nehammer: Selenskyj fürchtet um sein Leben

15.09: Die Ukraine fürchtet Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zufolge um ihre Existenz als Staat. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schilderte Nehammer den Inhalt eines kurz zuvor geführten Telefonats mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Dieser fürchte nicht nur um den Fortbestand der Ukraine, sondern auch um sein Leben und um das seiner Mitbürger. Den Schilderungen zufolge gibt es schwere Kampfhandlungen auf dem Gebiet der Ukraine. Es gebe sehr viele Tote, und zivile Infrastruktur sei betroffen.

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Karl Nehammer führte ein 45-minütiges Gespräch mit Wladimir Putin. - AFP

15.01: Russland hat sich nach der Ankündigung scharfer Sanktionen des Westens wegen des Einmarschs in die Ukraine demonstrativ gelassen gezeigt. Man verfüge über ausreichend finanzielle Ressourcen, um die Stabilität des russischen Finanzsystems trotz Sanktionen und Drohungen zu gewährleisten, teilte die russische Regierung am Donnerstag der Agentur Tass zufolge mit.

Nach jüngsten Angaben betrugen die Finanzreserven am 11. Februar 639,6 Milliarden US-Dollar. Der Finanzmarkt und die grössten Unternehmen hätten auch Pläne zum Schutz gegen Sanktionen.

14.58: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Russland nach dem Angriff auf die Ukraine mit schweren Folgen gedroht. «Auf diese Kriegshandlung werden wir ohne Schwäche antworten - kaltblütig, entschlossen und geeint», sagte Macron am Donnerstag in einer Ansprache an die Nation.

Électricité de france
Präsident Emmanuel Macron hatte im März bereits angekündigt, EDF (Électricité de france) wieder vollständig nationalisieren zu wollen. - Keystone

14.12: Russland und China machen nach Angaben aus Moskau die USA und die Ukraine für die Eskalation in der Ukraine verantwortlich. «Die Minister haben ihrer gemeinsamen Überzeugung Ausdruck verliehen, dass der Grund der aktuellen Krise die von den USA und deren Verbündeten ermutigte Weigerung Kiews ist, das vom UN-Sicherheitsrat genehmigte Massnahmenpaket von Minsk umzusetzen», teilte das Aussenministerium in Moskau am Donnerstag nach einem Gespräch von Ressortchef Sergej Lawrow und dessen chinesischem Kollegen Wang Yi mit.

Russland und China beharrten darauf, dass alle Länder das «Prinzip der ungeteilten Sicherheit» zu respektieren hätten.

Nato schliesst militärische Unterstützung aus

13.53: Beim Absturz eines ukrainischen Militärflugzeugs südlich von Kiew sind nach offiziellen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Insgesamt seien 14 Menschen an Bord der Transportmaschine vom Typ Antonow An-26 gewesen, teilte der staatliche ukrainische Katastrophenschutz am Donnerstag mit. Die Absturzursache war zunächst unklar.

13.33: Die Nato schliesst eine militärische Unterstützung der Ukraine nach dem Einmarsch Russlands in das Land weiter aus. «Wir haben keine Nato-Truppen in der Ukraine, und wir haben auch keine Pläne, Nato-Truppen in die Ukraine zu schicken», sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Brüssel.

Machen Sie sich nach Putins Atom-Drohgebärden Sorgen?

Er sieht aber keine Gefahr, dass sich der russische Krieg gegen die Ukraine auf das Bündnisgebiet ausweitet. «Solange Russland weiss, dass ein Angriff auf einen Nato-Verbündeten eine Antwort des gesamten Bündnisses auslöst, werden sie nicht angreifen», sagte Stoltenberg am Donnerstag in einer Pressekonferenz. «Weil wir das stärkste Bündnis der Geschichte sind», fügte er hinzu.

12.59: Nach dem Einmarsch in die Ukraine hat der Kreml zurückgewiesen, das Nachbarland besetzen zu wollen. «Niemand spricht über eine Besetzung. Und in diesem Fall ist dieses Wort hier nicht anwendbar», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge.

Wie lange russische Soldaten im Donbass bleiben, werde Präsident Wladimir Putin entscheiden. Auf die Frage, wie weit russische Truppen in der Ukraine vorrücken wollten, sagte Peskow: «Ich kann Ihnen keine Information zu militärischen, technischen und anderen Komponenten dieser Operation geben.»

12.47: Laut Angaben eines belarussischen Journalisten attackieren Heilkopter derzeit die wenige Kilometer von Kiew entfernte Stadt Hostomel. Demnach würden russische Luftlandetruppen eine Landeoperation durchführen. So könnten sie Bodentruppen in Kiew absetzen.

Ukraine Konflikt
Ukraine Konflikt: Helikopter fliegen in der Nähe von Kiew. - keystone

Für Meldungen, dass russische Truppen den Airport der Stadt eingenommen haben, gab es zunächst keine unabhängige Bestätigung. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, teilte auf Facebook Videos von angeblich abgeschossenen russischen Hubschraubern.

Nawalny übt scharfe Kritik

12.42: Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat den russischen Einmarsch in die Ukraine scharf kritisiert. «Ich bin gegen diesen Krieg», sagte Nawalny laut dem unabhängigen russischen Nachrichtenmedium Doschd am Donnerstag. Bei dem «Krieg zwischen Russland und der Ukraine» handele es sich um ein Manöver des Kreml, um von den innenpolitischen Problemen in Russland abzulenken.

Ukraine Krieg
Der Kremlgegner Alexei Anatoljewitsch Nawalny im Gerichtssal. (Archivbild) - dpa

Der bekannteste Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin warnte vor den verheerenden Auswirkungen des russischen Einmarsches in der Ukraine. Der Konflikt werde zu einer «grossen Zahl an Opfern und zerstörten Zukunftsplänen führen» und die «Verarmung der Bürger Russlands» weiter verschärfen.

12.25: Die Nato aktiviert angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine die Verteidigungspläne für Osteuropa. Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte bekommt damit weitreichende Befugnisse, um zum Beispiel Truppen anzufordern und zu verlegen.

In einer Erklärung der 30 Mitgliedstaaten hiess es: «Wir haben beschlossen (...) zusätzliche Schritte zu unternehmen, um die Abschreckung und Verteidigung im gesamten Bündnis weiter zu verstärken.» Alle Massnahmen seien und blieben aber «präventiv, verhältnismässig und nicht eskalierend».

nato Jens Stoltenberg
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. - Keystone

12.23: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat noch für den heutigen Tag «harte Sanktionen» gegen Russland angekündigt. Ziel sei, der russischen Führung klar zu machen: «Für diese Aggression zahlt sie einen bitteren Preis», sagte Scholz am Donnerstag nach Beratungen des deutschen Sicherheitskabinetts in Berlin. «Putin hat mit diesem Krieg einen schweren Fehler begangen», betonte er mit Blick auf den russischen Überfall auf die Ukraine.

Ukraine entmilitarisieren, oder Krieg in Europa

12.20: Der Verein der ukrainischen Diaspora in der Schweiz hat nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine den Bundesrat zu umfassenden Sanktionen gegen Russland aufgerufen.

«Keinen Franken dem Aggressor», sagte Sasha Volkov, Sprecher des Ukrainischen Vereins in der Schweiz der Nachrichtenagentur Keystone-SDA in einem Videointerview am Donnerstag. Jegliche Wirtschaftsbeziehungen mit Russland müssten abgebrochen werden, forderte Volkov. Alle Geldflüsse an Moskau seien zu stoppen.

12.10: Der ukrainische Botschafter in Ankara, Vasyl Bodnar, hat die Türkei gebeten, den Zugang zu den Meerengen Bosporus und Dardanellen für russische Schiffe zu blockieren. Die Meerengen verbinden das Mittelmeer mit dem Schwarzen Meer.

11.45: Russlands Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hat eine vollständige Entmilitarisierung der Ukraine als Ziel des russischen Angriffs genannt. Dies sei der einzige Weg, einen Krieg in Europa zu vermeiden, schrieb Wolodin am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram.

«Die Abgeordneten der Staatsduma unterstützen die Entscheidung von Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin, eine friedenserhaltende Sonderoperation durchzuführen. Ihr Ziel ist es, die Menschen, die in der Ukraine leben, zu schützen«, schrieb Wolodin weiter. Er rief die Ukrainer auf, die Waffen niederzulegen und sich nicht an einer Mobilmachung zu beteiligen.

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