Wegen der Coronavirus-Epidemie hat Österreich den Personenzugverkehr mit Italien vollständig ausgesetzt.
Polizisten vor Zug der ÖBB in Gries am Brenner
Polizisten vor Zug der ÖBB in Gries am Brenner - APA/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesmuseen schliessen zum Schutz vor Epidemie.

Alle bislang nach Italien fahrenden Züge würden nun in Villach oder Innsbruck enden, teilte die österreichische Bahngesellschaft ÖBB am Mittwoch mit. Betroffen sind demnach jeweils zehn Verbindungen von Österreich nach Italien und in die andere Richtung. Zuvor waren bereits die Nachtzugverbindungen zwischen den beiden Ländern eingestellt worden.

Der Güterverkehr wird hingegen aufrecht erhalten. An der Grenze würden allerdings Lok und Lokführer der Güterzüge getauscht, sagte ÖBB-Sprecher Daniel Pinka laut österreichischer Nachrichtenagentur APA.

Zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus wurden in Österreich am Mittwoch ausserdem alle Bundesmuseen geschlossen. Damit setzt die Bundesmuseen-Direktorenkonferenz nach eigenen Angaben das derzeitige Verbot in Österreich von Versammlungen in geschlossenen Räumen mit mehr als hundert Teilnehmern um.

Die Bundesmuseen, zu denen die Albertina, das Kunsthistorische Museum Wien und das MuseumsQuartier Wien zählen, bleiben den Angaben zufolge vorerst bis Ende März geschlossen. In den vergangenen Tagen waren die Besucherzahlen bereits deutlich zurückgegangen. Auch die Oper in Wien sowie das Konzerthaus, das Burgtheater und der Musikverein machen vorerst dicht. Die Österreichische Nationalbibliothek schliesst ihre Lesesäle.

In Österreich wurden bislang 206 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. Am Dienstag hatte Kanzler Sebastian Kurz umfangreiche Schutzmassnahmen verkündet: Abgesehen von dem Verbot von Versammlungen in geschlossenen Räumen mit mehr als hundert Teilnehmern und Freiluft-Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern wurde ein Einreiseverbot für Italien verhängt. Aus dem vom Coronavirus besonders schwer betroffenen Nachbarland darf demnach nur nach Österreich, wer mit einem Gesundheitsattest nachweisen kann, dass er nicht mit dem Virus infiziert ist.

Österreichs Universitäten und andere höhere Bildungseinrichtungen sollen ab kommendem Montag ihren Lehrbetrieb aussetzen. Unternehmen wurden aufgerufen, ihre Beschäftigten möglichst in Heimarbeit zu schicken.

Kurz forderte die rund acht Millionen Einwohner auf, mit Verhaltensänderungen zur Eindämmung der Epidemie beizutragen. Die Menschen sollten «durch die Reduktion des sozialen Lebens und der sozialen Kontakte in den kommenden Wochen einen Beitrag für die Gesellschaft und besonders für gefährdete Menschen leisten», schrieb er am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

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