Neue Regierung in Frankreich: Die Schlüsselfiguren
Die neue Regierung in Frankreich steht. Lecornu kehrt zurück und bildet ein neues Kabinett. Dieses setzt auf bekannte Gesichter aus dem Macron-Lager.

Die neue Regierung in Frankreich steht nun fest: Sébastien Lecornu ist erneut Premier Frankreichs. Erst Anfang Oktober war er nach kürzester Zeit zurückgetreten.
Präsident Emmanuel Macron ernannte den 39-jährigen Politiker am 10. Oktober zum zweiten Mal innerhalb einer Woche. Lecornu war zuvor nur 27 Tage im Amt gewesen, bevor er seinen Rücktritt einreichte, berichtet der «ORF».
Die neue Regierung besteht grösstenteils aus vertrauten Köpfen des Präsidenten. Laut dem «SRF» setzt Lecornu auf Kontinuität in den Schlüsselressorts.
Neue Regierung in Frankreich: Schlüsselministerien bleiben besetzt
Jean-Noël Barrot behält sein Amt als Aussenminister und bleibt für die Aussenpolitik Frankreichs verantwortlich. Roland Lescure führt das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen weiter.

Er war erst eine Woche zuvor ernannt worden. Lescure steht vor der Herausforderung, einen Haushalt für 2026 zu erarbeiten, wie das «SRF» berichtet.
Gérald Darmanin bleibt als Justizminister im Amt. Der erfahrene Politiker gilt als harter Vertreter einer konservativen Linie.
Neue Gesichter in wichtigen Positionen
Laurent Nuñez übernimmt in der neuen Regierung Frankreichs das Innenministerium. Er wechselt damit vom Posten des Pariser Polizeipräfekten in die Regierung.
Catherine Vautrin wird Verteidigungsministerin und übernimmt damit das Ressort, das zuvor Lecornu selbst innehatte. Die bisherige Arbeitsministerin gilt als erfahrene Politikerin aus dem Zentrum-Rechts-Spektrum, schreibt das «SRF».
Édouard Geffray erhält das Bildungsministerium. Naïma Moutchou wird Ministerin für die französischen Überseegebiete.
Mitte-Rechts-Profil trotz Druck
Die neue Regierung in Frankreich behält ein klares Mitte-Rechts-Profil, auch wenn jüngere Politiker aufrücken. Lecornu vollzog nicht den vom linken Lager geforderten politischen Richtungswechsel.
Er bezeichnete die Regierung als Übergangskabinett, das vor Jahresende einen Haushalt vorlegen soll, so das «SRF». Die Linkspartei La France Insoumise und das rechte Rassemblement National kündigten bereits Misstrauensanträge an.
Ob Lecornu eine solche Abstimmung überstehen wird, bleibt offen.
Konservative in der Zerreissprobe
Die konservativen Républicains stecken in einer tiefen Krise. Laut «Le Parisien» schloss die Partei sechs konservative Minister aus.
Diese hatten sich für die Teilnahme an der neuen Regierung entschieden. Die einst mächtige Partei steht vor einer Zerreissprobe zwischen Regierungsbeteiligung und Opposition, berichtet das «SRF».