Nestlé wird aufgrund der mit E.coli verseuchten Buitoni-Pizzen mit einer Klage konfrontiert. Jetzt weht sich der Lebensmittelkonzern.
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Gegen die Nestlé-Tiefkühlmarke Buitoni war in Frankreich eine weitere Klage eingereicht worden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Fall der mit E.coli verseuchten Pizzen wehrt sich jetzt der Lebensmittelkonzern Nestlé.
  • Man habe direkt nach dem Alarm der französischen Behörden reagiert.
  • Die Bakterien seien während allen Kontrollen unentdeckt geblieben.
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Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat sich nun zur Klage betreffend der in Frankreich mit E.coli-Bakterien verseuchten Buitoni-Pizzen geäussert. Die französische Nestlé-Tochter habe das Bakterium trotz Kontrollen nicht entdeckt, erklärte der Konzern am Mittwoch auf Anfrage von AWP.

Zugleich habe man unmittelbar, nachdem die Behörden Alarm geschlagen hätten, reagiert und die notwendigen Massnahmen ergriffen, schrieb Nestlé weiter.

Am Vortag wurde bekannt, dass ein französischer Anwalt gegen Nestlé Frankreich eine Klage auf 250 Millionen Euro Schadenersatz eingereicht hat. Er vertritt 55 Opfer. Bis heute habe Nestlé in Frankreich noch keine gerichtliche Vorladung erhalten, hiess es vonseiten des Konzerns.

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Das Logo von Buitoni. - AFP/Archiv

In der Affäre um Buitonis Fraich'Up-Pizzen hat Anwalt Pierre Debuisson seine Klage in Nanterre eingereicht. Also im Department, wo sich der Sitz der französischen Nestlé-Tochter befindet. Das neue Verfahren läuft dieses Mal auf zivilrechtlicher Ebene. Dies, nachdem eine im Mai eingeleitete strafrechtliche Untersuchung laut Debuisson nicht vorankam.

Debuisson hat Nestlé Frankreich wegen «schwerer und wiederholter Fehler» verklagt. Er bemängelt in seiner Klage insbesondere den «stark verschlechterten Hygienezustand» am Standort Caudry in Nordfrankreich. Dort seien die kontaminierten Pizzen hergestellt worden, sagte der Anwalt am Dienstag zur Nachrichtenagentur AWP.

Vorwurd: Verkauf trotzt Ausbruch

Debuisson wirft Nestlé vor, trotz des Verdachts auf einen Ausbruch von E.coli-Bakterien ab Januar weiterhin Pizzen verkauft zu haben. «Es waren die Behörden, die im März einen Verkaufsstopp erzwangen, sonst hätte Nestlé unter völliger Missachtung von Menschenleben weitergemacht.»

Der Lebensmittelkonzern selbst liess verlauten, dass unmittelbar nach Bekanntwerden der Verunreinigungen am 17. März alle sich im Verkauf befindlichen Pizzen aus den Regalen genommen, die Lieferungen gestoppt und die Produktion eingestellt worden seien. Der Produktrückruf habe am 18. März begonnen.

Im November soll eine der beiden Produktionslinie in Caudry den Betrieb wieder aufnehmen. Dies, sofern Nestlé von den Behörden grünes Licht dazu erhält.

Mehl-Kontamination wohl am wahrscheinlichsten

Am wahrscheinlichsten sei es, dass das Mehl mit E.coli-Bakterien kontaminiert gewesen sei und dies unentdeckt geblieben sei, so Nestlé weiter. Dies obwohl während des gesamten Herstellungsprozesses der Pizzen im Durchschnitt mehr als 10'000 Kontrollen durchgeführt würden. In diesen Kontrollen seien die Bakterien nicht nachgewiesen worden.

Nestlé werde alle dazu notwendigen Massnahmen ergreifen, damit sich «eine solche Situation nicht mehr wiederhole», hiess es weiter. Und den von diesem Fall betroffenen Opfern und ihren Familien spricht der Konzern sei «tiefstes Mitgefühl» aus. Bereits diesen Sommer hatte sich der Chef von Nestlé Frankreich, Christophe Cornu, für die Vorkommnisse entschuldigt.

Cornu kündigte die Einrichtung eines «Fonds zur Unterstützung der Opfer» an. Die mit E.coli-Bakterien verseuchten Pizzen werden mit dem Tod zweier Kinder und Dutzenden von Vergiftungen in Verbindung gebracht.

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