Knapp zwei Monate nach dem brutalen Mord an dem Lehrer Samuel Paty nahe Paris sind in Frankreich fünf weitere Verdächtige in Gewahrsam genommen worden.
Samuel Paty
Die Ermordung des Geschichtslehrers Samuel Paty war mutmasslich islamistisch motiviert. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Monate nach dem Mord an Lehrer Samuel Paty wurden fünf weitere Personen verhaftet.
  • Sie alle sollen mit dem Angreifer telefonisch in Kontakt gestanden haben.
  • Paty wurde Mitte Oktober in der Nähe von Paris ermordet.

Knapp zwei Monate nach dem Mord an dem Lehrer Samuel Paty nahe Paris sind fünf weitere Verdächtige verhaftet worden. Sie sollen mit dem Angreifer in telefonischem Kontakt gestanden haben und wie er tschetschenischer Herkunft sein. Dies teilt die Nachrichtenagentur AFP am Dienstagabend unter Berufung auf mit dem Fall nahestehende Quellen mit.

Unterrichtsstoff als Tatmotiv

Die Verdächtigen seien zwischen 18 und 21 Jahren alt. In diesem Fall ermittelt die Justiz bereits gegen 14 Menschen - darunter auch Minderjährige. Der Lehrer Paty war Mitte Oktober von einem 18 Jahre alten Angreifer nahe Paris ermordet worden.

Trauerfeier
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron verlässt den Sarg des ermordeten Lehrers Samuel Paty während einer nationalen Gedenkveranstaltung im Innenhof der Universität Sorbonne, nachdem er ihm die letzte Ehre erwiesen hat. - dpa

Das von Ermittlern als islamistisch motivierter Terrorakt eingestufte Verbrechen löste im ganzen Land Entsetzen aus. Paty hatte das Thema Meinungsfreiheit gelehrt und dabei Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt. Der 18-Jährige, der von der Polizei getötet wurde, hatte dies etwa in sozialen Netzwerken als Motiv für seine Tat angegeben.

Terroranschläge häufen sich

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und die Regierung wollen an diesem Mittwoch über den Kampf gegen den radikalen Islamismus beraten. Auf dem Tisch liegt ein geplantes Gesetz zur «Stärkung der republikanischen Prinzipien». Der radikale Islamismus soll dort bekämpft werden, wo junge Menschen in seine Fänge geraten: In bestimmten Moscheen, ausserhalb der Schule oder im Internet.

Macron hatte das neue Gesetz schon im Oktober angekündigt. Das Land wird seit Jahren immer wieder von islamistischen Terroranschlägen erschüttert, es starben über 250 Menschen.

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