Binnen eines Jahres haben Forscher rund 560 Fälle von Antisemitismus mit Bezug zur Corona-Pandemie gezählt.
Proteste von sogenannten Querdenkern in Berlin
Proteste von sogenannten Querdenkern in Berlin - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bericht: Forscher sehen «Kontinuität» von Judenhass bei Protest gegen Massnahmen.

Zwischen Mitte März 2020 und Mitte März 2021 wurden demnach in Deutschland exakt 561 Vorkommnisse beobachtet, wie die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf eine Untersuchung des Bundesverbands Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) berichtete.

Diese war im Auftrag des in Berlin ansässigen American Jewish Committee erstellt worden. Etwa 60 Prozent der antisemitischen Vorfälle ereigneten sich laut «WamS»-Bericht bei Demonstrationen und Versammlungen. Menschen jüdischen Glaubens berichteten dem Rias-Bundesverband demnach aber auch von Alltagssituationen, in denen sie als vermeintliche Urheber der Pandemie beschimpft wurden. Der Bundesverband betreibt ein Meldenetz für antisemitische Vorfälle.

Der Rias-Experte Daniel Poensgen sprach in der "WamS" von einer Kontinuität" antisemitischer Äusserungen bei Protesten gegen die Massnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie. Jüngstes Beispiel seien Demonstrationen sogenannter Querdenker vor einer Woche in Berlin gewesen. Die Teilnehmer seien rechtsextrem oder glaubten an Verschwörungsideologien. Dass Spektrum werde Corona überdauern.

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