Liechtenstein: Neue Wege zur Messung der Verbreitung des Coronavirus
Das Wichtigste in Kürze
- In Liechtenstein werden neu Mitarbeiter von Alters- und Pflegheimen periodisch getestet.
- Zudem erhofft sich die Regierung neue Erkenntnisse von Messungen im Abwasser.
- Sie startet ausserdem ein Pilotprojekt mit sensorischen Armbändern.
Bei Personen mit Symptomen werden weiterhin Proben in der Testanlage in der Marktplatzgarage in Vaduz entnommen. Neu werden zudem Mitarbeitende der Alters- und Pflegeheime sowie der Familienhilfe periodisch getestet. Zusätzliche Erkenntnisse erhofft sich die Regierung von Messungen im Abwasser und einem Pilotprojekt mit sensorischen Armbändern.
Bislang wurden insgesamt nach wie vor 80 Personen, die in Liechtenstein wohnhaft sind, positiv auf COVID-19 getestet. Die Regierung setzt weiterhin alles daran, um eine Ausbreitung des Coronavirus so gut wie möglich zu verlangsamen. Damit soll eine Überlastung des Gesundheitswesens verhindert werden.
Tests von Personen mit Symptomen
Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung sollen sich weiterhin bei der Hotline unter der Telefonnummer +423 235 45 32 melden. Dasselbe gilt für Personen die Fieber von mindestens 38°C aufweisen oder ihren Geruchs- oder Geschmackssinn plötzlich verloren haben.
Wenn die Symptomatik auf COVID-19 hindeutet, fordern die Ärzte, welche die Hotline betreuen, die Anrufer zum Test auf. Seit der vorletzten Woche finden die Probenentnahmen für Labortests in einer Drive-Through-Anlage in der Marktplatzgarage in Vaduz statt. Ab Donnerstag, 16. April 2020, werden die Öffnungszeiten der Anlage angepasst.
Die Anlage ist ab dann täglich von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Es werden nur Personen getestet, die zuvor die Hotline kontaktiert haben.
Liechtenstein trifft Massnahmen zur Früherkennung
Die Anzahl der Anrufe bei der Hotline und die Anzahl Tests sind in den letzten Tagen stark zurückgegangen. Das Infektionsgeschehen in Liechtenstein kann als milde beurteilt werden. Sie ist aber nicht ganz zum Erliegen gekommen, wie die gelegentlichen positiven Testresultate zeigen.
Anfang nächster Woche will die Regierung erste Beschlüsse zur Lockerung der ergriffenen Massnahmen treffen. Derzeit wird an Begleitmassnahmen gearbeitet, welche auch bei der Aufhebung von Massnahmen die Übertragung möglichst verhindern sollen.
Zudem sollen Frühwarnsysteme eingerichtet werden, welche ein erneutes Aufflammen von Infektionen anzeigen. Derzeit sind drei diesbezügliche Massnahmen in Umsetzung: Regelmässige und systematische Tests an Personen in der Alterspflege und die Untersuchung von Abwasser. Zudem soll eine wissenschaftliche Studie unter Einsatz eines sensorischen Armbands durchgeführt werden.